• Startseite
  • Moppelseiten
    • Abgabetiere & Leihmeerschweinchen
      • Abgaberegeln
      • Schutzgebühr
      • Zuchtplanung
    • Zuchtböcke
    • Zuchtweibchen
    • Liebhaberschweinchen
    • Würfe
      • Würfe 2025
      • Würfe 2024
      • Würfe 2023
    • Erfolge
    • Medien
    • Unsere Haltung
    • Qualifikationen
  • Infos Meerschweinchen
    • Haltung und Pflege
      • Schöner Wohnen
      • Außenhaltung
      • Wohnbeispiele Gehege
      • Regenschutz Gehege
    • Kauf/Ausstattung
    • Eingewöhnung
    • Ernährung
      • Heilkräuter
    • Fell- & Körperpflege
    • Soziales
      • Verhalten & -störungen | Soziales
      • Gruppenformen und Soziales
      • Richtiges Handling
    • Anatomie & Zähne
    • Wissenswertes
    • Krankheiten
    • Tierschutz
    • Therapiemeerschweinchen
  • Zuchtinfos
    • Rassen | Farben | Genetik
      • Rassen
        • Skinnys & Baldwins
      • Farben & Zeichnungen
        • Albinismus
        • Akromelanismus
        • Schimmel & Dalmatiner Risiken
      • Genetik
        • Gendefekte
    • Trächtigkeit | Geburt | Adoleszenz
    • Meerschweinchenzucht
      • Zuchtmethoden
      • Fachbegriffe Zucht
    • Rasseportrait Angora
    • Ausstellungen Bedeutung
  • Schweinchenservice
    • Leihmeerschweinchen
      • Zeitungsbericht Leihmeerschweinchen
    • Kastration
    • Versand per Kurier
  • Schmökerecke
    • Moppelgeschichten
    • Faktencheck
    • Moppelvideos
    • Namen für Meerschweinchen
    • Shopping & Links
  • Kontakt
  • Suche
Meerschweinchen verrückt

Verhalten der Meerschweinchen

Sozialverhalten | Sprache | Verhaltensstörungen | Bissigkeit


Meerschweinchen verstehen lernen - das funktioniert nur, wenn man die Bedürfnisse der Tiere kennt und erfüllt. Denn Meerschweinchen sind sehr soziale Tiere und haben weitaus höhere Bedürfnisse, als ein sauberes Quartier und Futter. Mit einer guten Beobachtungsgabe, viel Geduld und den Artikeln auf diesen Seiten wirst auch Du zum Meerschweinchenflüsterer. 

  1. So sind wir
  2. Soziales und Charakter
  3. Verhaltensstörungen
  4. Bissige Meerschweinchen
  5. Richtiges Tragen
  6. Lautsprache
  7. Körpersprache
  8. Spiel & Popcorn
  9. Schlafverhalten
  10. Vertrauenssache/Zutraulichkeit

Wir Meerschweinchen, so sind wir

Ja, wie sind wir eigentlich? Zunächst einmal würde ich sagen, dass wir zu den friedlichsten Geschöpfen auf Gottes großer Erde gehören. Wir tun keinem was zuleide, ausser, ein anderer Bock will uns ein Weibchen streitig machen. Na, da könnt ja jeder kommen! Wir Männer können uns wegen so einer Schönheit schon ganz schön prügeln, äh beissen. Ausser ins Futter beissen wir normalerweise in nichts Anderes rein. Höchstens mal, wenn man uns zu sehr geärgert hat. Dann wird aus dem Einen oder Anderen von uns schnell auch mal ein Wehrschweinchen. Und wir unterhalten uns gerne, mit Jedem, der uns nicht zu nahe tritt. Was, ihr versteht uns nicht? Dann müsst ihr aber ganz schnell Meerschweinisch lernen. Wir haben eine sehr differenzierte Sprache, mit jedem unserer Artgenossen reden wir einen anderen Dialekt, und mit euch zweibeinigen Futterspendern auch. Aber wir reden nicht nur mit dem Mund, wir haben auch eine ebenso komplexe Körpersprache.

 

Kein Schwein ist gern allein, wir brauchen immer möglichst viele Meerschweinchenfreunde um uns herum. Wir sind also sehr sozial und gesellig. Nur Männer untereinander kommen sich ins Gehege, wenn nicht genügend Platz da ist und Weibchen in der Nähe sind. Darum meine Bitte an Euch, haltet uns niemals in Einzelhaft! Auch mit einem Kaninchen wollen wir niemals gerne zusammenleben. Da sind wir eigen. Na ja, wir tun denen ja nichts, und sie uns meistens auch nicht, aber ein Artgenosse ist ganz wichtig für uns.

Zitat aus einem Text von Alexandra Kestler:

" Ach mein Hase und mein Meeri kuscheln doch zusammen also geht das doch super!! " Ihr müsst nur mal daran denken das über 90% aller Meeribabys mit Geschwistern geboren werden, sie werden zusammen aufgezogen und lernen das Meeritypische Verhalten von ihrer Mama und den Rudelkollegen. Dann, wenn die " Aufzuchtphase " beendet ist wird es von seiner Mama getrennt und in eine neue Familie abgegeben. Stellt euch folgende Situation doch mal vor:

" Ihr werdet von eurer Familie und Freunden getrennt, ganz alleine in ein ca . 10 m2 großes Gefängnis eingeschlossen und ab und zu kommt ein Elefant vorbei der euch fängt, hochhebt, so das ihr befürchten müsst runter zu fallen. Er redet mit euch in einer komischen Sprache, ihr versteht kein Wort. Eine sehr unangenehme und beängstigende Situation für euch. Dann bekommt ihr einen " Partner ". Der Elefant hat es gut gemeint und euch eine Kuh in euer Zimmer gesetzt .

Super, die Kuh macht euch ja nichts aber seit ihr damit zufrieden?? Ich hoffe sehr, dass ihr den Sinn dieses Berichtes versteht. Nicht jedes Meerschweinchen ist gleich, manche fügen sich schnell und gut in diese Situation ein, aber andere werden krank vor Einsamkeit. Sie bekommen Depressionen, dass kann von Futterverweigerung bis Selbstverstümmelung führen . Ach so gerne sagen die Leute : " Wir möchten das Meeri alleine halten da es dann zutraulicher wird ". Diese Meinung ist sehr egoistisch und absolut falsch, es ist klar das die Schweinchen dann vermehrt den menschlichen Kontakt suchen, aber einen echten Freund mit dem man kommunizieren kann, kuscheln kann und das bei Tag und Nacht, einer der die Körpersprache und die ganze Gestik versteht, so was kann kein Mensch oder Hase einem Meeri bieten.

Meeris sind und bleiben Rudeltiere und ich hoffe sehr, dass ihr durch diesen Bericht begreift wie wichtig Gesellschaft für ein Meeri ist und damit meine ich definitiv keine Hasen. Wenn ihr so einer süßen Fellnase ein neues Zuhause geben wollt, denkt bitte daran: Immer mindestens zu zweit .Dann fühlen sich die Meeris wohl und zeigen das auch.

Wenn wir als Gruppe unterwegs sind, laufen wir auch ganz gerne im Gänsemarsch, da fühlen wir uns sicherer. Wir erkennen uns untereinander am Geruch, denn wir haben sehr feine Nasen. Der Chef/die Chefin geht immer voraus!

So friedlich wie wir sind, haben wir kaum eine Möglichkeit uns zu wehren, wenn wir mal wirklich angegriffen werden. Und wir sind dabei auch noch wahnsinnig schreckhaft. Wir verfallen in eine regelrechte Schreckstarre, wenn uns jemand von oben oder ohne dass er uns vorher anspricht zu nahe kommt. Das kommt daher, weil wir immer vor Fressfeinden auf der Hut sein müssen. Da gibt es große Vögel, Katzen, Marder usw. Vor denen laufen wir, wenn wir können, ganz schnell davon und verstecken uns. Darum brauchen wir auch immer ganz viele Häuschen oder hohle Baumstämme im Gehege. Wenn wir dann merken, dass keine Gefahr droht, dann sind wir aber gleich ganz fürchterlich neugierig.

Es gibt viele Dinge, die uns erschrecken können. Wir haben z.B. sehr empfindliche Ohren. Wir können Töne hören, die Menschen schon lange nicht mehr wahrnehmen. Deshalb mögen wir auch keine lauten Geräusche.

Wir können auch besser sehen, als die Menschen. Wir sehen nach vorne und nach der Seite, ohne unseren Kopf drehen zu müssen. Dadurch können wir Feinde frühzeitig sehen und davonlaufen. Wir erkennen auch Farben und können sie voneinander unterscheiden. Zumindest Rot, Gelb, Grün und Blau. Die anderen Farben fallen mir gerade nicht ein....Dafür ist unser räumliches Sehvermögen nicht allzu gut ausgeprägt und wir können Entfernungen schlecht abschätzen.

Na und bei aller Bescheidenheit, natürlich sind wir auch sehr intelligent. Wir haben gerne Abwechslung, und wir lernen gerne. Dafür machen wir auch gelegentlich kleine Kunststückchen.

Wer hat da behauptet, dass wir verfressen sind? Natürlich nicht, wir sind sogar kulinarische Genießer! Dass wir den ganzen Tag über fressen, liegt an unserm besonderen Verdauungssystem. Dadurch müssen wir bis zu 100 mal am Tag immer wieder nachschieben. Und deswegen brauchen wir auch so viel Heu.

Stinken? Nein, wir stinken nicht, wir riechen eben nach Meerschweinchen. So wie jede Gattung ihren eigenen Körpergeruch hat. Nur manchmal empfinden Artfremde den Geruch des anderen als stinken. Ihr Menschen habt aber auch komische Nasen! Dabei sind wir auch noch sehr reinlich. Wir putzen uns, so gut das bei der Felllänge geht immer selbst. Na, bei den ganz langhaarigen Hippies unter uns, da müssen die Zweibeiner schon helfen. Aber sonst, sind wir sehr reinlich.

Dass wir unsere Köttel, den sogenannten Blinddarmkot,  immer wieder mal selber fressen, liegt daran, dass wir die darin enthaltenen Mikroorganismen und Bakterien zur Verdauung brauchen. Das ist wie ein Joghurt für uns und hält unseren Darm im Gleichgewicht.

Erziehen, oder besser gesagt gefügig machen, wie einen Hund, das kann man mit uns nicht machen. Wir sind doch nicht doof!  Wir mögen zwar unsere Gurkengeber ganz gerne, doch leben wir gerne so wie wir das möchten.

Streicheln darf man uns auch, wenn wir das gerade möchten, aber man darf  uns keinesfalls mit Kuscheltieren verwechseln. Und wir wollen auch nicht die ganze Zeit rumgeschleppt werden. Deshalb sind wir eigentlich nicht wirklich als Spielpartner für Kinder geeignet. Wenn ihr uns streichelt und wir dabei den Kopf hochschlagen, dann tun wir das nur um euch zu zeigen, dass wir das nicht wollen. Eure Berührung ist uns nämlich auch nicht immer angenehm. Ihr wollt ja auch nicht immer angefasst werden!

Sportlich sind wir, ja das kann man so sagen. Wir bewegen uns gerne und hüpfen auch mal auf das Dach unserer Häuschen, weil man da eine bessere Aussicht hat. Wir beschränken uns mit unserer sportlichen Leistung mehr auf den Freizeitsport als auf ein Hochleistungstraining. Aber unterschätzt uns nicht, wir können nämlich ganz schön schnell flitzen, wenn wir wollen, so dass wir euch immer noch abhängen!

So, das war`s jetzt vorerst, was es über uns zu erzählen gibt. Wenn mir noch was einfällt, dann sag ich`s Euch. Schaut doch mal wieder bei mir vorbei!

Euer Moppel Sureprise

 

 

 

 

Sozialverhalten und Charaktere unserer Meerschweinchen

Meerschweinchen sind Charakterschweinchen. Man findet die komplette Bandbreite an Verhaltenseigenschaften, die sich auch beim Menschen und anderen Tierarten zeigen. Einerseits ist es jedem Schweinchen in die Wiege gelegt, welchen Charakter es hat, andererseits gibt es natürlich auch erworbene Eigenschaften. Mit viel Geduld kann man negative Verhaltensweisen aber auch - zumindest bedingt - abtrainieren.

Welche Charaktereigenschaften und Sozialverhalten kann man bei Meerschweinchen beobachten?

  • Agroschweinchen
    Angstschweinchen
    Dominanzschweinchen
    Einzelschweinchen
    Frechschweinchen
    Irgendwieandersschweinchen
    Mutschweinchen
    Neugierschweinchen
    Schüchternschweinchen
    Wutschweinchen
    Rangordnung
    Kuscheln
    Verhaltensstörung
    Bissigkeit

Das Agroschweinchen

Wenn Meerschweinchen sich aggressiv zeigen, ist das meines Erachtens nach niemals eine angeborene Verhaltensweise, sondern eine erworbene. Die Ursachen hierfür können sein:

  • Falsches Handling, das Tier entwickelt große Ängste oder hat Schmerzen, weil es falsch hochgehoben/getragen wird. Wenn es kann, wird es versuchen sich zu wehren und beisst. Wenn es damit Erfolg hat, wird es diese Methode immer wieder anwenden. Siehe auch Kapitel Bissigkeit.

  • Zu kleine Käfige. Man stelle sich vor, wie Menschen reagieren, wenn sie gezwungen werden auf zu engem Raum mit anderen Menschen zusammen zu leben. Auch hier entstehen Agressionen, besonders, wenn man keine Möglichkeit hat sich auszuweichen, weil man eingesperrt ist. Genauso ergeht es Meerschweinchen, wenn sie aus Unwissenheit oder Ignoranz nach dem Motto "das ist doch nur ein Kleintier" in zu enge Behausungen gesperrt werden. Abhilfe schafft hier ganz einfach ein größeres Gehege. Eine zu kleine Wohnung ist dabei keine Ausrede, denn es gibt wunderbare Eigenbauten, wo man auf vergleichsweise kleiner Fläche viel Raum Bewegungsmöglichkeit für Meerschweinchen bieten kann.

  • Falsche Gruppenzusammenstellung: Auch das kann zu Aggressionen führen, wenn die Tiere einer Gruppe einfach nicht miteinander können. Eventuell sind zwei sehr dominante Charaktere aufeinander getroffen und keiner will sich dem Anderen unterordnen?

  • Schmerzen: Ganz klar, Schmerzen können aggressiv machen! Das weiß Jeder, der schon unter starken oder lang anhaltenden Schmerzen gelitten hat. Da Meerschweinchen schwierige Patienten sind ist hier eine genaue Beobachtung erforderlich. Alle anderen Ursachen ausgeschlossen? Wann reagiert es aggressiv? Hier kann ein Besuch beim Tierarzt nötig sein.

  • Psychische Erkrankung: Nicht zuletzt wäre das auch eine Ursache für aggressives Verhalten, denn psychische Erkrankungen gibt es auch bei Tieren. Wenn alle anderen Ursachen ausgeschlossen werden können, sollte man diese Möglichkeit in Betracht ziehen. Allerdings gibt es dazu nicht weiter viel zu erläutern, denn psychische Erkrankungen sind schon beim Menschen noch längst nicht ausgeforscht, geschweige denn bei Tieren.

 


Das Angstschweinchen

Meerschweinchen sind von Natur aus Angsthasen. Sie sind Fluchttiere, ständig auf der Hut vor Beutegreifern. Da sie sich schlecht wehren können, bleibt nur verstecken, still halten (Angststarre) oder, wenn das nichts nützt, davonlaufen. Deshalb sollte man sich Meerscheinchen auch niemals von oben nähern, da dies die natürliche Angst vor Raubvögeln oder anderen Beutegreifern auslöst, die von oben zupacken.

Dies ist auch in unseren domestizierten Meerschweinchen erst mal fest verankert. Jedes neugeborene Meerschweinchen trägt diese Angst und das damit verbundene Fluchtverhalten in sich, selbst, wenn die Mutter extrem handzahm ist.

Trotzdem kann man, mit positiver Konditionierung diese Ängste beeinflussen. Denn Meerschweinchen sind genau wie Hunde bestechlich. Wenn man also jeden Annäherungsversuch positiv verknüpft, in dem man unwiderstehliche Leckereien wie Löwenzahn oder Gurke anbietet, dabei selbst sehr ruhig bleibt und diese Ruhe auch ausstrahlt, so kann auch ein einstmals ängstliches Meerschwein sehr zutraulich werden.

Allerdings ist hier die Vorraussetzung dass das Tier gut sozialisiert wurde, in einer stabilen Meerschweinchengruppe aufgewachsen ist und von Anfang an gute Erfahrungen gemacht hat. Trotzdem gibt es vereinzelt Meerschweinchen, die niemals richtig zutraulich werden, weil sie einfach so sind.

Erworbene Ängste, durch schlechte Haltung, negative Erlebnisse sind wirklich schwer wieder raus zu bekommen. Da bedarf es noch mehr Geduld und Fingerspitzengefühl. Aber es ist nicht unmöglich.


 Domina/Domino

Nein, unter diesem Begriff verstehe ich nicht das, an was ihr jetzt vielleicht denkt. Korrekt übersetzt heisst Dominanz nämlich: Die Fähigkeit, andere zur Unterordnung zu zwingen. So gibt es Domina (weiblich, die Herrin) und Domino (männlich, der Herr) also auch bei allen Tieren die in Gruppen zusammen leben. Dominanz ist ebenso eine Charaktereigenschaft die angeboren ist, es sind die ausgeprägt willensstarken Tiere, die sich bereits im Wurf vordrängen und immer die Ersten an der Milchbar sind. Sie bringen gute Rudelführereigenschaften mit und haben großen Einfluss auf die Rangordnung. Sind in einer Gruppe zwei gleich dominante Tiere, so wird sich keiner dem Anderen unterordnen und es kommt zu Problemen und Stress in der Gruppe. Bei einer reinen Böckchenhaltung kann dies zu ernsthaften Problemen führen, so dass man in diesem Fall die Tiere trennen muss. Dominanz kann mit Aggression einhergehen, z. B. bei Rangordungskämpfen, muss aber nicht.



Einzelgängerschweinchen, die irgendwie anders sind

Man kann sie an keinem Maßstab messen, sie kommunizieren nicht oder falsch und man kann sie einfach nicht einordnen. Sie sitzen permanent verängstigt im Häuschen, oder sind kleine Rambos und sie bewegen sich immer am Rand der Gruppe, weil sie scheinbar kein Interesse an den anderen Rudelmitgliedern haben. Oft werden sie zu Mobbingopfern, weil die anderen Gruppenmitglieder diese Verhaltensweisen nicht tolerieren. Oder sie sind die Täter, die permanent andere mobben, weil sie sich einfach nicht in eine Gruppe einordnen können.

Aber was ist bloß los mit diesen Tieren? Sind sie verhaltensgestört?

  • Eine mögliche organische Ursache, die zwar selten, aber dennoch vorkommt ist ein Taub-Blindheit. Sie können weder über Körper- noch über Lautsprache kommunizieren. Wenn ein Meerschweinchen nur eine dieser Behinderungen  hat, kommt es in der Regel in gewohnter Umgebung relativ gut zurecht, denn ihm bleibt wenigstens eine Form der Kommunikation.
  • Eine weitere Möglichkeit wäre geistige oder psychische Behinderung, ja, so etwas kommt auch bei Tieren vor. Auch diese Tiere verhalten sich nicht Gruppenkonform, so dass dies sogar  zur Ausstoßung aus einer Gruppe führen kann.
  • Schlechte Sozialisierung bei Meerschweinchen die z. B. zu früh von der Mutter getrennt wurden, die möglicherweise auch noch ohne Erzieherschweinchen aufwachsen mussten oder Tiere die von Anfang an in Einzelhaltung gehalten wurden, haben Sozialverhalten nie richtig gelernt und kommen später nie in einer Gruppe zurecht. In diesem Fall kann aber eine spätere Sozialisierung, wenn man es behutsam und mit dem richtigen Partner versucht, durchaus noch zum Erfolg führen.

Andere Fälle sind leider möglicherweise aussichtslos. Diese Tiere werden, so widersprüchlich es auch klingt, nur als Einzelschwein glücklich sein.

Selten kommt es auch dazu, das betagte Schweinchen die zeitlebens nur mit einem einzigen Partner zusammen waren, im hohen Alter keinen anderen Partner mehr akzeptieren. Auch  hier kann es unter Umständen besser sein, wenn das Tier alleine bleibt, auch, wenn es nach den allgemeinen Regeln zur Meerschweinchenhaltung nicht artgerecht ist.

Freche/mutige Schweinchen

Jaaa, es gibt sie auch hier, die frechen, neugierigen, die überall vorneweg sein wollen, die ihre Nasen an Gehegeabgrenzungen platt drücken. Es sind Jene, die auch mal vor lauter Frechheit versehentlich in den Finger, statt in die Karotte beissen. Die sofort da sind, wenn es was Neues zu erkunden gibt. Vorneweg und scheinbar keine Angst vor Nix. Auch diese Schweinchen eignen sich gut als Leittiere im Rudel, auch, wenn sie sich nicht allzu dominant zeigen.


Scheue, schüchterne Meerschweinchen

Sie sind zurückhaltend, zeigen aber keine Angst, beobachten abwartend, trauen sich nur langsam nach Vorne und entwickeln Neugier erst wenn die Luft rein ist und wenn ein anderes Mutschweinchen vorneweg geht. Kein Grund zur Sorge, die sind halt einfach so. In lange vertrauter Umgebung tauen sie vielleicht etwas auf und es ist gut, wenn ihnen ein charakterfestes Meerschweinchen zur Seite steht.


Rangordnung

Meerschweinchen sind Rudeltiere, sie leben also in der Natur - und für  die Haltung beim Menschen ist dies ebenso zwingend erfoderlich, in einer Gruppe aus mehreren Tieren zusammen. Für die Haltung bei uns bedeutet das, dass mindestens zwei Meerschschweinchen zusammen gehalten werden müssen, da sie in Einzelhaltung leiden und möglicherweise Verhaltensstörungen entwickeln. In der Natur, aber auch bei vielen Haltern, sind das aber in der Regel mehrere Tiere.

Damit ein Rudel funktionieren kann, sind klare Regeln erforderlich, die Rangordnung. Das ranghöchste Tier ist aber nicht unbedingt das körperlich stärkste oder das älteste Meerschweinchen, sondern das Tier mit dem stärksten Willen, der besten Gesundheit und den besten sozialen Kompetenzen. Es muss in der Lage sein, die Gruppe zu führen und nicht in Gefahr zu bringen, bei Streitigkeiten einzugreifen und zu schlichten.

Das ist bei den freilebenden Rudeln meistens der Bock. Wenn eine Gruppe keinen Bock als Leittier hat, übernimmt das "beste" Weibchen diese Rolle.

Das ranghöchste Tier hat gewisse Privilegien. Es darf z. B. als erstes ans Futter. Unter dem Leittier entwickelt sich eine Hierarchie die sich nach den Kriterien Charaktereigenschaften und Alter bildet.

In einem gemischten Rudel werden Jungböcke vom Altbock nur bis zu einem gewissen Alter geduldet, dann versuchen sie ihm meistens den Platz streitig zu machen und wollen sich nicht mehr unterordnen. Dies führt meistens zu heftigen Rangordnungskämpfen bis einer aufgibt und die Gruppe verlässt. Ist dies nicht möglich, weil die Meerschweinchen sich in Gefangenschaft nicht ausweichen können, wird entweder gekämpft bis einer liegen bleibt, oder der Schwächere gibt nach und zeigt mit Unterordnungsgesten, dass er bereit ist sich unterzuordnen.

Rangordnungskämpfe zwischen Weibchen beschränken sich meistens nur auf ein relativ harmloses Gezicke. Aber auch hier kann gelegentlich Blut fließen.

In Zweiergruppen wird diese Rangordnung ebenfalls gebildet, einer muss ja der Chef sein.

Mensch sollte sich dabei als Mensch tunlichst nicht einmischen, denn sonst stört man nicht nur diesen Prozess, sondern begibt sich auch noch selber in Gefahr. Welche Folgen so ein Meerschweinchenbiss haben kann, lesen Sie unter Bissigkeit.

Gesten der Dominanz:

  • Bromseln
    Aufreiten (auch unter Gleichgeschlechtlichen)
    Sich groß machen
    Treten
    Kopf hochwerfen

Gesten der Unterordnung;

  • Abwenden vom Kontrahenten
    Weglaufen
    Gähnen

Was tun, wenn man zwei gleich dominante Tiere in der Gruppe hat?

Wenn es sich um Weibchen handelt, kommt es dadurch zu ständigen Zickereien. Das wiederum erzeugt Dauerstress, was Krankheiten verursachen kann. Hier ist meist die Lösung, einen kastrierten, möglichst dominanten Bock dazu zu setzen, der dann die Führung des Rudels übernimmt. Ein Frühkastrat eignet sich hier nicht.

Bei Böcken ist die Sache schon schwieriger. Hier kommt es oftmals zu sehr ernsthaften Kämpfen. Dann bleibt einem nichts anderes übrig, als die Kampfhähne zu trennen und mit anderen, passenden Meerschweinchen zu vergesellschaften.

Können diese Probleme bei Böckchen durch eine Kastration gelöst werden? Nein, in diesem Fall hilft eine Kastration auch nicht mehr. Langfristig werden die Böcke zwar etwas ruhiger, aber an dem dominanten Charakter ändert das nichts mehr.

Wie kann ich derartigen Problemen vorbeugen? Es ist von großem Vorteil beim Kauf auf einen gewissen Altersunterschied zu achten. Sehr junge Meerschweinchen brauchen ein souveränes Erzieherschweinchen.

Durch diesen Altersvorsprung entstehen gewisse Verhaltensweisen erst gar nicht, vorausgesetzt es ist ein gut sozialisiertes Meerschweinchen.


Kuschelschweinchen

Eigentlich ist Kuscheln so gut wie gar nicht im Verhaltensreportoire der Meerschweinchen vorgesehen. Höchstens mal ein gegenseitiges Belecken. Wenn Meerschweinchen in Panik geraten gibt es regelrechte "Meerschweinchenhaufen", weil sie sich in großer Angst im Rudel meist im selben Unterschlupf zusammen rotten und dabei nicht nur regungslos nebeneinander, sondern auch aufeinander hocken.  Das ist natürlich kein Kuscheln, sondern dient nur dem Schutz der Gruppe. Geduldet wird aber ein nebeneinander sitzen im selben Häuschen. Trotzdem braucht man genügend Ausweichmöglichkeiten, denn obwohl sie einerseits Rudeltiere sind, sind sie auch Individuen, die ihren persönlichen Freiraum brauchen.
Nach einer gewissen Gewöhnungsphase und viel positiver Verknüpfung (Bestechung mit Leckerbissen) lassen sich unsere Schweinchen durchaus mal kraulen und manche genießen das auch. Natürlich immer in der Hoffnung, dass sich der Einsatz lohntwink.

 

 Verhaltensstörungen bei Meerschweinchen

Es gibt vielfältige Ursachen für Verhaltensstörungen bei Tieren - respektive Meerschweinchen.

  • Falsches Handling: Unvorsichtiger Umgang löst Ängste aus. Diese Ängste können zu Abwehrreaktionen wie Bissigkeit, starkes Zappeln (weil sich das Tier in den Händen des Menschen nicht sicher fühlt, führen. Auch Angstschreie gehören dazu.
  • Zu frühe Trennung von der Mutter und der Familie, insbesondere wenn kein erwachsenes Tier die Erzieherrolle übernehmen kann. Dies kann zu dissozialen Verhaltensweisen führen.
  • Einzelhaltung ist ebenso ein Auslöser für Verhaltensstörungen. Ein Meerschweinchen das zeitlebens ohne Artgenossen war, wird nur schwer mit einem anderen Meerschweinchen zu Vergesellschaften sein. Es hat nie glernt wie es sich verhalten muss und ist somit dissozial.
  • Behinderung Auch bei Tieren gibt es gelegentlich Fälle von psychischen Behinderungen. Dies Tiere verhalten sich "anders", zeigen möglicherweise Aggressionen gegenüber Artgenossen und/oder dem Menschen, kommunizieren falsch.
    Auch taubblinde Meerschweinchen können nicht kommunizieren. Solche Behinderungen können deshalb auch zum Ausschluss aus der Gruppe führen.
  • zu enge Käfige, zu viele Tiere auf zu wenig Raum
  • Dauerstress durch falsche Gruppenzusammenstellung
  • Krankheit, Schmerzen

Bissigkeit bei Meerschweinchen

Meerschweinchen mit Biss

 

Beissen Meerschweinchen oder können sie bissig werden?

Grundsätzlich sollte man wissen, dass beissen und zwicken innerhalb einer Meerschweinchengruppe  zum normalen Verhalten der Meerschweinchen gehören. Solange es sich hier nur um kurze Signale wie: "Lass mich in Ruhe!" oder "Verschwinde von hier" handelt, gibt es dabei keinerlei Grund zur Besorgnis. Solche "Zickereien" sind auch unter Weibchen an der Tagesordnung und meist völlig harmlos solange nicht versehentlich ein Ohr geschlitzt oder ein Auge verletzt wird. Meistens wird nicht einmal die Haut verletzt, da das dichte Fell doch einen gewissen Schutz bietet. Kleinere Hautverletzungen sind auch meist nicht weiter schlimm und verheilen schnell.
Anders sieht es jedoch bei ernsten Kämpfen unter Böcken aus. Da kann es schnell zu massiven Verletzungen kommen. Solche Kämpfe können in Einzelfällen auch in reinen Bockgruppen entstehen, wenn ein unverträglicher Bock dabei ist. Hier ist eingreifen nötig um das Schlimmste zu verhindern. Die Kampfschweinchen müssen getrennt werden und oft ist dann ein Tierarztbesuch nötig.
In der Natur regeln sich solche Kämpfe meist durch die Flucht des Unterlegenen, aber wohin soll ein Meerschweinchen im Käfig oder Gehege flüchten?
Achtung: Niemals ohne dicke Lederhandschuhe dazwischen gehen, denn im Kampf kennen die Kontrahenten keinen Unterschied zwischen einer Menschenhand und dem Gegner!
Mir ist ein Fall bekannt, da wurde der Besitzerin der Nerv des Fingers durchgebissen, ein irreparabler Schaden, sie hat heute noch kein Gefühl in dem Finger und das wird auch so bleiben.

Wie entsteht Bissigkeit bei Meerschweinchen?

Die dauerhafte Bissigkeit eines Meerschweinchens ist als Verhaltensstörung anzusehen, aber wodurch wird sie verursacht?
Oft wird Bissigkeit bei Meerschweinchen in Einzelhaltung beobachtet. Sie versuchen vermutlich sich dem Menschen als Ersatz für den Sozialpartner anzuschließen und zeigen dann ihm, oder auch den "Ersatztieren" wie z. B. Kaninchen gegenüber meerschweinchentypische Verhaltensweisen, da ihm ja ein geeigneter Sozialpartner fehlt. Abhilfe kann hier die Vergesellschaftung mit einem Meerschweinchen und ein Verhaltenstraining schaffen.
Die häufigste Ursache für Bissigkeit sehe ich allerdings im falschen Umgang mit Meerschweinchen.
Das beginnt bereits mit dem Hochnehmen und Halten der Meerschweinchen. Das Meerschweinchen kann sich nur sicher fühlen, wenn es richtig gehalten wird. Wenn es nicht richtig, oder gegen seinen Willen festgehalten wird, kann das friedlichste Meerschweinchen verzweifelt zubeissen, um sich zu befreien. Wenn dann das Meerschweinchen ganz schnell losgelassen wird, hatte es den gewünschten Erfolg und wird diese Methode dann beim nächsten Mal wieder anwenden.
Manchmal ist beissen auch ein "spielerisch" erlerntes Verhalten. Junge Meerschweinchen knabbern gerne mal am menschlichen Finger, wahrscheinlich um zu probieren ob er essbar ist (vielleicht wissen sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass sie Veganer sind? ;-) ). Zu diesem Zeitpunkt finden das die meisten Leute noch putzig. Das ändert sich aber ganz schnell, wenn das Schweinchen den Finger mit Fastfood verwechselt und mal aus Jux und Dollerei ganz einfach richtig fest reinbeisst.
Tipps zum Umgang mit solchen Meerschweinchen finden Sie hier.
Es gibt aber auch bissige Zeitgenossen, bei denen der Grund für die Bissigkeit für uns nicht erkennbar ist. Hier kann man nur mit einem Verhaltenstraining und viel Geduld versuchen aus dem kleinen Haifisch ein handzahmes Meerschweinchen zu machen.

Werden Meerschweinchen auch dem Menschen gegenüber bissig?

Nun, ich würde sagen, dass Meerschweinchen normalerweise dem Menschen oder auch anderen Tieren gegenüber friedlich sind (beisse nie die Hand die dich nährt). Das ist aber keine Garantie dafür, dass sie es nicht doch einmal tun, oder dass ein Meerschweinchen durch falsches Handling eine Verhaltensstörung entwickelt und zum Beisser wird. Damit ist nicht gemeint, wenn ein gieriges Meerschweinchen einmal aus versehen in den Finger statt in die Gurke beisst....

Achtung: Sollten Sie jemals von einem Meerschweinchen gebissen oder gekratzt werden, so dass mehr als die oberste Hautschicht verletzt ist, so beachten Sie unbedingt folgende Anweisung:

1. Wunde gut ausbluten lassen und mit klarem, kaltem Wasser spülen
2. gründliche Desinfektion der Wunde mit z. B. Braunol Lösung oder Betaisodona Lösung
3. Betaisodona Salbe auftragen und einen sterilen Wundverband anlegen
4. Auch mit kleinen Wunden ab zum Arzt (nicht das Meerschweinchen zum TA bringen, es wird Ihr Blut überleben, SIE sollen zum Arzt gehe, am Wochenende oder nachts gleich die Unfallambulanz des nächsten Krankenhauses.
5. Folgen Sie unbedingt den Anweisungen des Arztes, auch wenn Sie glauben, dass es nicht nötig sei, wegen so einer kleinen Verletzung ein Antibiotikum einzunehmen.

Was kann passieren wenn man eine Bissverletzung auf die leichte Schulter nimmt?

Hand mit starker Entzündung durch Meerschweinchenbiss


Das war Kasimir. Zu seiner Verteidigung muss ich dazu folgendes sagen:
Ich habe ihn gekämmt, was bei Langhaarmeerschweinchen regelmäßig erforderlich ist. Er hat mir durch Zähneklappern deutlich signalisiert, dass er heute keine Lust auf einen Friseurbesuch hat. Wahrscheinlich hat es zu sehr geziept. Ich habe in der Routine meiner Schweinchenpflege seine Warnung ignoriert. Das war sehr leichtsinnig. Daraufhin hat er sich, so schnell konnte ich gar nicht schauen, in meinen Daumen verbissen.
Bis zu Punkt 3 meiner Anweisung habe ich alles richtig gemacht, nur zum Arzt bin ich wegen dieser kleinen Verletzung nicht, ICH doch nicht.....

Nach ein paar Stunden hatte der Daumen schon das doppelte Volumen und die Schmerzen wurden immer stärker. Nach ca. 6 Stunden habe ich mich dann doch in die Notaufnahme des Landshuter Klinikums fahren lassen.
Dort erhielt ich von dem diensthabenden Arzt sofort eine Rüge, warum ich denn nicht gleich gekommen sei. Zurecht...
Es wurde ein Lokalanästhetikum gespritzt und die Wunde kräftig gespült, eine antibiotische Salbe aufgetragen, die Hand geschient und verbunden. Dazu erhielt ich bereits in der Klinik die erste Tablette von einem Breitbandantibiotikum, das ich 6 Tage lang einnehmen sollte. Dazu bekam ich die Anweisung am übernächsten Tag einen Chirurgen aufzusuchen um die Wunde kontrollieren zu lassen.
Am nächsten Morgen sah die Hand dann bereits so aus, wie auf dem Foto. Die Hand, einschließlich der Finger war dick geschwollen, entzündet und ich hatte höllische Schmerzen. Also sofort ab zum Chirurgen. Der tat dann das unvermeidliche: Nochmals Lokalanästhesie, Daumen an der Wunde aufgeschnitten, Wunde gereinigt, Drainagestreifen gelegt und die Wunde nochmals lokal mit Antibiotikum versorgt. Die Wunde musste offen bleiben, damit Sekrete und Eiter abfließen konnten.
Die Hand wurde wieder mittels einer Schiene ruhig gestellt. Die Schwellung an der Hand ging erst nach 8 Tagen zurück und die Wunde eiterte aber trotz Antibiotikum immer noch. Jeden 2. Tag zum Chirurgen, Wunde versorgen.
Ich denke, diese, meine eigene Erfahrung dürfte dem Leser als Warnung reichen, dass jeder, der von einem Tier gebissen wird, sofort damit zum Arzt gehen sollte um solche hochgradigen Wundinfektionen, (die in meinem Fall übrigens durch eine Unterart der Viridans Streptokokken, die u. a. auf der Mundschleimhaut von Tieren vorkommt) ausgelöst wurde, zu vermeiden.
Und die Moral von der Geschicht: Ignoriere die Warnung deiner Tiere nicht!
Anmerkung: Kasimir erfreute sich danach noch lange bester Gesundheit und er hat im Gegensatz zu mir keine Blutvergiftung bekommen..... Vor ein paar Jahren hat ihn dann das Zeitliche gesegnent und er ist über die Regenbogenbrücke gegangen. Das lag aber nicht an dem Biss. 

 

Richtiges Halten

Wie halte und trage ich ein Meerschweinchen richtig?

Wenn man erreichen möchte, dass ein Meerschweinchen Vertrauen gewinnt, muss man ihm Sicherheit geben. Da Meerschweinchen Fluchttiere sind, haben sie erst einmal Angst vor allem was sich bewegt und ihnen zu nahe kommt. Diese →Angst verlieren sie erst, wenn Sie bestimmte Dinge kennen lernen und wissen, dass sie sich davor nicht mehr  fürchten müssen.
Aber gewisse Grundängste bleiben, sie sind tief verankert und verlieren sich nicht. So auch die Angst vor Raubvögeln. Alles was sich von oben nähert bedeutet erst einmal Gefahr. Deshalb sollten Sie sich nie versuchen ein Meerschweinchen von oben zu greifen. Das löst Panik aus. Nähern Sie sich langsam von vorne oder von der Seite. Sprechen Sie ruhig mit dem Schweinchen.
Wenn Sie ihr Meerschweinchen hochheben wollen, dann benutzen Sie immer beide Hände. Meerschweinchen mögen es gar nicht, wenn sie durch die Lüfte schweben. Genauso wäre das nämlich, wenn ein Greifvogel die Tiere packt und davonfliegt.
Packen sie das Meerschweinchen niemals im Genick! Es könnte neben der Angst die es aussteht auch Zerrungen und Schmerzen bekommen. Da Meerschweinchen Nestflüchter sind, tragen auch Meerschweinchenmamas niemals ihre Babys, denn diese können von der ersten Minute an selbst laufen, und zwar erstaunlich schnell.
Um es richtig hoch zu heben nehmen Sie es mit einer Hand unter den Vorderbeinchen am Brustkorb und mit der anderen am Hinterteil. Das Hinterteil sollte nie höher sein als der Kopf. Meerschweinchen können ziemlich schnell in Panik geraten und vom Arm herunterspringen. Deshalb sollten Sie das Schweinchen immer sicher, aber natürlich auch nicht allzu fest im Griff haben.
Wenn Sie kleinere Kinder haben, sollte das Hochnehmen immer von Erwachsenen übernommen werden um schlimme Unfälle für das Meerschweinchen zu vermeiden. Liebe Eltern, auch hier seid ihr gefordert eure Kinder richtig anzuleiten.
Wenn es auch Anfangs noch Angst hat, so wird sich diese Angst bald verlieren, besonders, wenn es merkt, dass es bei richtigem Verhalten mit einem Leckerchen belohnt wird.
Auch beim Absetzen muss man aufpassen, dass es nicht von der Hand springt. Gerade am Anfang können es viele Meerschweinchen kaum erwarten zurück in ihr sicheres Haus zu kommen.
Wenn man das Schweinderl dann hält und es streicheln will, setzt man sich am besten ruhig hin und setzt das Schweinderl (mit einem dicken, mehrfach zusammengelegtem Badehandtuch drunter) auf seinen Schoß. Immer in Bereitschaft, es festzuhalten, wenn es einen Blitzstart machen will. Wenn es einmal Vertrauen gefasst hat, wird dies nicht mehr nötig sein, es wird freiwillig bei Ihnen bleiben. Auch das gelingt am Besten mit Leckereien, wie einem Stück Gurke.
Wenn Sie dann eines Tages mit dem Schweinchen am dem Schoß vor dem Fernseher einnicken, nach einer Zeit wieder wach werden, und merken, dass ihr Schweinchen immer noch bei Ihnen ist, vielleicht selbst eingeschlafen ist, dann können Sie sicher sein, dass es Ihnen vertraut.

Meerschweinchen wird richtig gehalten
Meerschweinchen wird richtig gehalten

 

Meerschweinisch-Menschlich
Menschlich-Meerschweinisch

Do you speak meerschweinisch???

Meerschweinchen haben eine sehr komplexe Laut- und Körpersprache. Sie "reden" nicht nur gerne und viel, sondern tatsächlich sehr differenziert.
Quieken, Murmeln, Glucksen, Zwitschern, Gurren,  und das auch noch in verschiedenen Tonlagen. Das zu beobachten ist höchst interessant und nach einiger Zeit kann man die Laute vielleicht auch richtig interpretieren. 

Meerschweinisch: das sagen wir

Menschlisch: das meinen wir

 

Vor sich hin quiekeln, murmeln

Ich bin zufrieden.

Eindringliches, forderndes Quieken

Wir wollen Futter! ODER Protest 

Jungtiere fiepen

Wo ist Mama?

Gurren

Hey, wer bist du? Ich will mit dir reden. (Machen auch Männchen zur Aufnahme von Partnerschaften.)

Trillern, in tieferer Tonlage

He, du verschwinde! ODER Komm her mein Schätzchen, du gefällst mir.

Schrilles Pfeifen oder Quieken

Ich habe Angst, Schmerzen, Achtung aufpassen ODER Protest

Zähne klappern

Drohung, Achtung ich beisse gleich!

leises Schnaufen oder Schnauben

Ausdruck von Unbehagen

Bromseln von Männchen

Balzlaut aber auch Dominanzgehabe beides in Verbindung mit dem treteln der Hinterpfoten (Rumba tanzen)

knattern in konstanter Tonlage, ähnlich dem Bromseln

Störung

Quietschlaute bei Berührungen

Ausdruck von Unbehagen

leicht lauter werdendes Quietschen

Wo seid ihr denn Alle, ist alles o.K?

leises quietschen

Ich gebe auf

Vogelgezwitscher Zirpen

Ich bin ganz schön angespannt.

Die Körpersprache


Meerschweinchen sind hochsoziale Tiere und die Körpersprache spielt neben der Lautsprache in den Meerschweinchenrudeln eine wichtige Rolle. Es ist für uns Menschen sicher nicht immer einfach aus der Körpersprache seiner Meerschweinchen zu lesen, aber wenn man sie aufmerksam beobachtet, wird man nach einiger Zeit durchaus verstehen, was sie mit der jeweiligen Körperhaltung ausdrücken.

Hinter dem Ohr oder im Gesicht lecken

Zuneigung, liebevolle Geste

Gähnen

Ich gebe auf, ich will nicht mehr kämpfen.

Mit den Zähnen klappern, dabei werden die Beine und der Körper hochgestellt

Ankündigung eines Kampfes um die Rangordnung, Imponiergehabe bei Männchen.

Gegenseitiges Lecken an den Ohren und den Augen

Wir trösten einen Freund, seltenes Verhalten

Luftsprünge, herumtollen, toben

Lebensfreude, wir fühlen uns wohl.

Aufreiten, Aufspringen

Na was wird das wohll heissen? Na klar doch, richtig, genau das. Kann aber auch unter gleichgeschlechtlichen Artgenossen als Dominanzverhalten vorkommen. Es will damit zeigen, dass es das stärkere Meerschweinchen ist..

Mit dem Kopf. Mit dem Kopf stossen, den Kopf hochschlagen

Jetzt reicht es, mit dem Streicheln. Ich will meine Ruhe. Auch als Drohgebärde gegenüber Artgenossen.
In der Natur und im Freilaufgehege schieben sie aber auch auf diese Weise störende herabhängende Zweige von Sräuchern weg.

Schnuppern, z.B. an der Nase oder dem After der Artgenossen

Hey, du, gehörst du zu unserer Gruppe?

Um das Weibchen herumtanzen, es umkreisen

Hallo Süsse, ist der Platz neben dir noch frei? Du gefällst mir.

Hochstellen der Beine und "schwänzeln"

Mach dass du wegkommst!

Urin spritzen

Bei Weibchen: Hey, Mann, lass mich in Ruhe! Achtung, wir können weit spritzen und gut treffen!

Bewegungslos stehen bleiben

Angststarre

Käfig und Einrichtungsgegenstände anknabbern

Ein deutliches Zeichen von Langeweile, gib mir eine Beschäftigung 

Zappelt beim Streicheln mit den Pfoten oder Zuckt, tritt mit den Hinterbeinen

Abwehrreaktion weil die Berührung unangenehm ist- viele Meerschweinchen sind auch sehr kitzelig


Wie spielen Meerschweinchen eigentlich?

 

Ein im menschlichen Sinne Spielverhalten wie wir es von anderen Säugtierarten kennen, konnte ich bei meinen Meerschweinchen noch nie beobachten. So ist auch die Anschaffung von diversen im Handel angebotetenen Spielsachen sinnlos. Meerschweinchen zeigen da kein Interesse. Aber sie scheinen trotzdem ihren Spaß zu haben, wenn sie beispielsweise zu Zweit auf einem großen Haufen Gras sitzen und dann gemeinsam an einem einzigen Grashalm knabbern, bis nichts mehr da ist.

Bei jungen Meerschweinchen kann man aber schon noch so eine Art Spielverhalten beobachten. Sie sind einfach übermütig und voller Energie, rennen und springen vor lauter Lebenslust durch die Gehege. Dabei kann man oft das sogenannte Popcornen beobachten. Das ist ein vor lauter Jux und Dollerei gleichzeitig mit allen Vieren in die Luft springen. Manchmal wirkt es ein bisschen, als würden sie dabei zucken.

Junge Meerschweinchen üben sich auch spielerisch an Rangordungsritualen.

Wenn sie nicht spielen, wie beschäftigen sie sich dann?

Durchaus sinnvoll ist, dass man den Meerschweinchen Beschäftigung anbietet.

  • Zweige als Nagematerial

  • Futter an im Handel erhältliche, spezielle Futterspieße stecken und aufhängen, so dass sie es sich erarbeiten müssen.

  • Clickertraining und Meerschweinchen Agility machen auch Spaß und die Tiere werden ausgelastet. 

  • Tunnel und Röhren scheinen Meerschweinchen auch Freude zu bereiten

  • Möglichst große, abwechslungsreich eingerichtete Gehege die sie erkunden können. Wenn man bei der Reinigung dann auch noch die Einrichtung umstellt, ist der Spaß garantiert.

Wie viel Schlaf brauchen Meerschweinchen?

Meerschweinchen sind zwar überwiegend tagaktiv, haben ihre Hauptaktivität aber in den Dämmerungsstunden am Morgen und ab dem späten Nachmittag. Dazwischen und in der Nacht gibt es wechselnde Ruhe- Schlaf- und Wachphasen. In den Ruhephasen dösen sie meistens nur irgendwie vor sich hin, sind aber schnell von 0 auf 100, wenn sie erschrecken. Wenn sie schlafen, dann richtig. Besonders ältere Tiere, die möglicherweise nciht mehr so gut hören, können erschreckend tief schlafen. Voraussetzung ist aber dass sie sich in ihrem Gehege sicher fühlen.

Zum Schlafen legen sie sich gerne unter einen Unterstand oder in ein Häuschen. Dort fühlen sie sich sicherer.

Wenn die Tiere schlafen, sollten sie nicht gestört werden. Das erzeugt Stress!

 

Freunde für's Leben?

Wie werden Meerschweinchen zutraulich? Vertrauen ist die Basis!


Wenn wir einen neuen Menschen kennenlernen, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, bevor wir diesen Menschen in unser Leben lassen uns dann möglicherweise dafür entscheiden, ihn sogar als Freund zu akzeptieren. 
So verhält sich das auch mit unseren tierischen Partnern/Freunden. Es reicht nicht, wenn "die Chemie stimmt". Vertrauen, und damit die Basis einer guten Freundschaft, muss man sich erarbeiten. Egal ob Hund, Katze, Maus oder Meerschweinchen, Vertrauen aufbauen ist das A und O! Dazu muss man die Grundeigenschaften der Tierart kennen und akzeptieren. Meerschweinchen sind Fluchttiere und mit ihren ausgeprägten Fluchtinstinkten werden alle Meerschweinchen geboren. 

Wenn wir also Meerschweinchen zu uns holen, haben sie in der Regel erst einmal Ängste, egal welche anderen Charaktereigenschaften ihnen sonst noch zu eigen sind.

Der Transport, die neue Umgebung, bei Jungtieren die Trennung von der Mutter/Familie, eventuell ein neues Rudel. Das braucht erst einmal Zeit. Zeit sich zurechtzufinden, ggf. das neue Rudel kennen lernen, sich in der neuen Gruppe einordnen. Zeit sich zu aklimatisieren, dieser Faktor darf auch nicht unterschätzt werden. Diese Zeit muss man ihnen auf jeden Fall geben, bevor man anfangen kann, Vertrauen aufzubauen. 

Mit Gewalt geht gar nichts, im Gegenteil! Einfach einfangen und aus dem Gehege nehmen bewirkt genau das Gegenteil. Vor was haben Meerschweinchen naturgemäß am meisten Angst? Vor Fressfeinden! Wenn die Hände, die schnell, von oben und vielleicht noch ungeschickt nach dem Tier grapschen, so empfindet ein Meerschweinchen das aus seiner Perspektive als Angriff und ergreift die Flucht. In diesem Moment hat es großen Stress! 

Schritt 1: Geduld, Ruhe und Futter! Liebe geht durch den Meerschweinchenmagen! Will man also Vertrauen aufbauen, so muss man den Tieren zeigen, dass von diesen Händen keine Gefahr ausgeht. So setzt man sich am besten vor oder wenn möglich direkt in das Gehege, hält in einer oder beiden Händen etwas absolut Unwiderstehliches (Gurke, Gras, Löwenzahn, Salat) , verhält sich ruhig und wartet. Nicht enttäuscht sein, wenn es nicht gleich klappt. Es kann einige Tage oder in manchen Fällen sogar Wochen dauern, bis sich die Tiere vorsichtig aus dem Versteck trauen, und langsam Annäherungsversuche machen. Jetzt ja keine hektischen Bewegungen machen. Einfach verharren und fressen lassen. Wenn dann irgendwann die Meeris freudig quiekend aus dem Versteck kommen, wenn man sich dem Gehege nur nähert, ist das Eis gebrochen. 

Schritt 2: Wenn die Meerschweichen bereits vertrauensvoll zum Futter in der  Hand kommen, kann man sich noch etwas weiter vor wagen und die Tiere auch aus dem Gehege nehmen und auf den Schoß setzen. Immer in Verbindung mit Futter, damit sie diese Handlung positiv verknüpfen. 

Schritt 3: Die Hand flach ins Gehege legen, die Handinnenfläche zeigt nach oben. Dann mit Lieblingsfutter auf die Handfläche locken und sobald das Meeri quasi auf der Hand sitzt, die Hand etwas anheben. Erst nur ganz wenig, dann etwas mehr. Belohnung nicht vergessen. Täglich wiederholen und belohnen! Dann wird Ihr kleiner Freund bald freiwillig auf ihre Hand springen. 

Bitte  bedenken, dass dies nur mit charakterfesten, nicht traumatisierten Tieren funktioniert. Tiere aus nicht geklärter Herkunft (Zoohandel), dubioser Haltung (animal Hording) oder Tiere die misshandelt wurden, sind oftmals nicht mehr in der Lage, ihre Ängste zu kompensieren. In diesem Fall ist, wie in Schritt 1 beschrieben, das Fressen aus der Hand schon das höchste der Gefühle.  

 
gurke

Artgerechte Ernährung von Meerschweinchen

Futter, das gesund ist und schmeckt

Animierte Zeichnung Meerschweinchen frisst Gras
Haltung & Pflege
Heilkräuter

Wir haben Hunger

Was brauchen Meerschweinchen eigentlich zum Leben?

Welches Futter ist gesund und mit welchen Leckereien kann ich meine Schweinchen verwöhnen, ohne ihnen zu schaden?

Allgemeines zur gesunden Ernährung von Meerschweinchen

In der Meerschweinchenernährung werden oft aus Unwissenheit oder falsch verstandener Tierliebe  Fehler gemacht, die schwere gesundheitliche Folgen haben können.  Die Futtermittelindustrie möchte uns mit vielen Angeboten glaubhaft machen, dass Meerschweinchen unzählige Leckerlis, Trockenfuttermischungen, Nagersteine oder Salzlecksteine brauchen, um glücklich und gesund zu sein. Dabei sind viele der angebotenen Futtermittel oder Nahrungsergänzungsmittel überflüssig oder sogar schädlich für die Meerschweinchen. Eine Fehlernährung kann zu schweren Gesundheitsschädigungen führen. Viele Erkrankungen sind durch eine artgerechte Haltung und Fütterung von vorneherein vermeidbar.

Meerschweinchen haben einen anderen Stoffwechsel als Menschen und die meisten anderen Säugetiere.

Sie sind reine Herbivoren, also absolute Pflanzenfresser und hierin auch noch sehr spezialisiert auf blätteriges, faserreiches Grünfutter. In ihrer Heimat, den südamerikanischen Bergwiesen, nehmen sie fast ausschließlich Gräser und leckere,frische Kräuter zu sich. Dadurch sind sie fast monophag. Die darin enthaltenen Samenkörner sorgen für zusätzliche Nährstoffe, z. B. essentielle Fettsäuren.
Deshalb ist  leckeres Wiesengras mit Kräutern die ideale Hauptnahrung für unsere Meerschweinchen. Es  unterstützt durch seinen hohen Rohfaseranteil die Darmfunktion und sorgt durch viel Kauarbeit für den nötigen Abrieb der Zähne, die ja lebenslang 1-2 mm pro Woche nachwachsen. Wenn die Fütterung von Wiese z. B. im Winter, oder weil man in der Stadt lebt, nicht möglich ist, sollte man bei der Auswahl des Frischfutters ebenfalls blättriges, faserreiches Gemüse aussuchen. Das sind z. B. Möhrengrün, Kohlrabiblätter, Blattkohl. Auch andere Gemüsesorten und Obst dürfen als Leckerlie verfüttert werden, jedoch nur in kleinen Mengen. Hier sollte man auf jeden Fall Heu zur Verfügung stellen, das die Darmfunktion durch die Rauhfaser  unterstützt. 

Meerschweinchen haben einen sogenannten Stopfmagen. Die Bezeichnung Stopfmagen kommt aber nicht davon, dass die Nahrung weitergestopft wird, sondern dass der Magen an sich vollgestopft wird, bis nichts mehr reinpasst. Ähnlich stopfen Hühner und Enten ihren Kropf voll, so hat man für Futterpausen genügend Nahrung und der Darm wird nicht so schnell leer. (Info von Annett Bauer, Tierheilpraktikerin und Meerschweinchenzüchterin)

Deshalb sind die Tiere, um die Darmfunktion zu gewährleisten, auf ständigen Nachschub angewiesen. Sie müssen fast rund um die Uhr fressen. Ein Meerschweinchen nimmt bis zu 100 kleine Mahlzeiten am Tag zu sich. Meerschweinchen dürfen niemals hungern, da sonst die Darmfunktion gestört wird. Deshalb muss immer Futter und Heu zur Verfügung stehen.

Ausserdem hat der, im Vergleich zur Körpergröße relativ große Blinddarm, eine sehr wichtige Funktion bei der Bildung von Vitaminen und der Auswertung der Nahrung.

Leider hat aber nunmal nicht Jeder die Möglichkeit frisches Wiesengras als Futter zu bekommen. Zudem steht es in unserem Breitengrad nicht ganzjährig zur Verfügung, spätestens ab Okober bis April müssen wir deshalb die Vitaminversorgung über Gemüse  sicher stellen. Entgegen allen Gerüchten ist übrigens gerade der Kohl,  in allen seinen Arten ein wertvolles Futter für Meerschweinchen.

Ein bisschen Vorsicht ist auch beim Zufüttern von neuen Gemüsesorten geboten. Futterveränderungen sollten immer sehr langsam und in kleinen Mengen vorgenommen werden, damit sich Darmflora, das Mikrobiom, daran gewöhnen und einstellen kann. Sonst kann es zu Blähungen und Durchfällen kommen. Im Gegensatz zu vielen Mythen dürfen Meerschweinchen aber durchaus Kohl fressen, sie müssen nur langsam daran gewöhnt werden.

Futtermittel mit Bestandteilen tierischen Ursprungs jeder Art haben im Meerschweinchfutter nichts zu suchen! Die einzigen Ausnahmen im Leben eines Meerschweinchens sind die Muttermilch und bei gebärenden Weibchen die Nachgeburt, die von der Mutter gefressen wird um die Milchproduktion mit den darin enthaltenen Hormonen anzuregen. 


 

Frischfutter

Frischfutter der wichtigste Vitaminlieferant für Meerschweinchen

Welches Frischfutter ist das Beste?

Gras von der Wiese, mit Kräutern (damit ist nicht der Rasenschnitt des gepflegten englischen Rasens gemeint!), das ist das Futter das Gourmetschweinchen empfehlen würden. Es ist das natürlichste und artgerechteste Futter das wir ihnen anbieten können, welches auch ihre wilden Verwandten zu sich nehmen und sehr gut davon leben, weil es genau zu ihren Nährstoffbedürfnissen passst. Es enthält alles was sie brauchen. Ausserdem ist blättriges, faserhaltiges Grün auch zur Erhaltung der Zahngesundheit sehr wichtig!  Nun steht es aber leider bei uns nicht ganzjährig  zur Verfügung und es hat auch nicht jeder die Möglichkeit Wiesengras zu ernten. Darum muss man um die Versorgung mit pflanzlichem Protein, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen sicher zu stellen auf Gemüse  zurück greifen. Dies ist aber auch kein Problem, wenn man für Meerschweinchen verträgliche Gemüse und Früchte anbietet.

Da aber viele Gemüsesorten nicht die für die Verdauung und den notwendigen Zahnabrieb erforderliche Rohfaser enthalten benötigen Meerschweinchen als Nahrungsgrundlage zwingend zusätzlich Heu, das immer in beliebiger Menge zur Verfügung stehen muss.

 

So sieht der von Gourmetschweinchen empfohlene Speiseplan aus:

Wiesengras mit Kräutern, frisch gepflückt oder geschnitten (kein rasenmähergehäckselter Rasen)

alternativ: blättriges Gemüse, z. B. Karottengrün, Fenchelgrün, Fenchel, Kohlblätter, Kräuter
dazu gutes Heu - welches stets ad libitum zur Verfügung stehen sollte

Wieviel Frischfutter braucht ein Meerschweinchen?

Welche Menge Frischfutter benötigt ein durchschnittliches Meerschweinchen eigentlich?  Diese Frage kann man nicht pauschal beantworten. Es gibt Menschen und andere Säugetiere, die scheinbar unbegrenzt Nahrung aufnehmen können, ohne auch nur 1 Gramm Fett anzusetzen. Ebenso gibt es Menschen, die, philosophisch gesagt, nur an Essen denken müssen und sofort zunehmen. Warum? Weil der Stoffwechsel der Menschen und Säugetiere unterschiedlich stark arbeitet, je nach Aktivität und persönlicher Ernährung, oder ob vielleicht eine Stoffwechselstörung vorliegt. Ebenso verhält es sich mit ziemlich allen Säugetierrassen. 

Als Faustregel gilt jedoch die Empfehlung: 10% des Körpergewichtes sollte täglich als Frischfutter serviert werden. Bei einem 1000 g schweren Meerschweinchen wären das also 100 g. 

Bei unseren Meerschweinchen konnte ich beobachten, dass sie sich gerade im Winter, bei Kaltstall- oder Aussenhaltung,  zu wahren Fressmaschinen entwickeln. Sie brauchen die Energie um genügend Körperwärme produzieren können. Aber in der Regel wissen unsere Meerschweinchen sehr gut, wieviel Futter sie zu sich nehmen müssen. 

Wenn man unseren kleinen Fressmaschinen uneingeschränkte Mengen an Frischfutter zur Verfügung stellt, kann es bei dem einen oder anderen kleinen Nimmersatt passieren, dass es einfach zu viel frisst und dadurch Verdauungsbeschwerden bekommt. Insbesondere dann, wenn es die angebotene Kost nicht gewöhnt ist. Deshalb sollte man jedes neue Futter immer nur ganz langsam anfüttern. Auf der Futterliste habe ich die wichtigsten Frischfuttersorten nach ihrer Eignung als Futter aufgelistet.

Meine persönliche Meinung, weil ich es täglich hier so handhabe: Man darf sich nicht allzu sehr verrückt machen lassen. Gute, ausgewogene Ernährung ist eine individuelle Sache. Wir haben hier eine sehr gemischte Gruppe mit Jungtieren, trächtigen Sauen, säugenden Müttern und alten Tieren. Jedes Schweinchen hat, je nach Aktivität einen anderen Nährstoffbedarf. Die Moppelbande bekommt  immer soviel Frischfutter, dass die Reste meistens noch am nächsten Tag in den Gehegen sind und die Tiere nehmen sich, was sie brauchen. Die alten Futterreste müssen natürlich täglich entsorgt und durch frisches Futter ersetzt werden. Wenn sehr viel Futter übrig bleibt, ist wahrscheinlich die Futtermenge einfach zu hoch und man kann die Ration entsprechend kürzen. 

Alles meins? Fienchen findet es toll und möchte ganz bestimmt noch viel mehr!

Angorameerschweinchen mit Gemuese Meerschweinchen Landshuter Moppelbande

 

Das ist die empfohlene Mindestmenge von Heu/Tag/Meerschweinchen: 35-40g,
jedoch sollte Heu immer ad Libitum zur Verfügung stehen.  Interessant ist, dass ein
Meerschweinchen, gerechnet auf das Körpergewicht, 3-4 x mehr Heu benötigt als ein Pferd!
Die empfohlene Menge für ein durchschnittliches Pferd liegt bei ca. 1 kg Heu/100kg Körpergewicht.

Heu Mindestmenge für Meerschweinchen pro Tag 40 g

 

Winterfutter: Das ist der Wochenbedarf der Moppelbande:

Gemüse in Kisten und 1 Sack Karotten auf einer Schubkarre

Dürfen Meerschweinchen nasses Gras fressen?

Ein ebenfalls viel diskutiertes Thema - zu dem ich eine ganz klare Antwort geben kann: Ja! Meine Meerschweinchen sitzen vom Frühjahr bis zum späteren Herbst in Freilaufgehegen auf der Wiese. Sicher werden diese Gehege bei Regen abgedeckt, damit die Tiere nicht nass werden. Sie werden in dieser Zeit fast ausschließlich mit Gras von der großen Wiese gefüttert, das ich natürlich mähe, um die Gehege nicht jeden Tag versetzen zu müssen. Denn spätestens nach 2 Tagen ist das Gras im Gehege bis unter die Grasnarbe abgefressen. Sie bekommen das Gras bei jedem Wetter und ich hatte noch nie Probleme damit.

Wie oft sollen Meerschweinchen Frischfutter bekommen?

Die Versorgung mit Frischfutter mus regelmäßig und gleichmäßig erfolgen. Also jeden Tag. Sonst kann es schnell zu Verdauungsstörungen und Durchfällen kommen.  Dabei spielt es für die Meerschweinchen keine Rolle ob sie die Tagesration auf einmal oder über mehrere Portionen am Tag bekommen. Wenn Tiere falsch ernährt wurden und nie Frischfutter bekommen haben muss man sie sehr langsam und vorsichtig daran gewöhnen.

2 dieser Schubkarren voll Gras vernichtet die Moppelbande am Tag

gras auf Schubkarre

 

Futterliste

Futterliste Frischfutter für Meerschweinchen

 

Die nachfolgende Liste bietet eine schnelle Übersicht, welche Obst- und Gemüsesorten für Meerschweinchen gut, welche eher weniger verträglich und welche absolut verboten sind. Meerschweinchen haben einen anderen Stoffwechsel als Menschen oder andere Säugetiere, deshalb bitte an diese Liste halten, denn einige Sorten für uns Menschen wertvolle Nahrung sind können für Meerschweinchen sogar giftig sein. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Ist erlaubtes Futter auch gleichzeitig gesund?

Dass ein Meerschweinchen ein Futter verträgt, heisst nicht, dass es für die ausreichende bis gute Vitaminversorgung geeignet ist. Einige der leckeren Gemüse bringen diesbezüglich fast gar nichts und sollten deshalb eher als Snack oder an heissen Tagen zur zusätzlichen Versorgung mit Wasser gegeben werden.

Dazu gehören z. B. Gurke, Kopf- und Eisbergsalate.

Ausserdem ist bei der Wahl des Frischfutters wichtig, dass die Struktur blätterig und faserig ist, um den nötigen Zahnabrieb zu gewährleisten. 

 

Erlaubt

Ungeeignet
nur in kleinen Mengen füttern

Verboten

Aubergine (nur ganz reif, keine grünen Pflanzenteile)

Aprikose (hoher Zuckergehalt)

Ananas

Apfel (viel Vitamin C) in Maßen

Banane (hoher Zuckergehalt)

Avocado (giftig für MS)

Artischocke (ganze Pflanze)

Birnen (hoher Zuckergehalt)

Bärlauch

Blumenkohl und dessen Blätter

Blattspinat (Oxalsäure)

Brot und Bäckereierzeugnisse

Broccoli, Blätter

Futterrüben, Runkelrüben

Brot und Bäckereierzeugnisse

Erdbeeren (mit Grün), in Maßen, Erdbeerblätter

Kiwi

Granatapfel

Chicoree, Zichoriensalat, Endiviensalat

Kartoffeln (zuviel Stärke)

Fleisch und Fleischprodukten

Chinakohl

Kirschen (Blausäure in den Kernen)

Getreidekörner aller Art

Erdbeeren (mit Grün), Erdbeerblätter

Kiwi

Granatapfel

Fenchel; Fenchelgrün

Maiskolben (Stärke), bis zur Milchreife, keinesfalls harte Körner

Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen, Linsen ect.)

Gelbe Rüben/Möhren/Karotten in Maßen und das Grün

Mangold (Oxalsäure)

Knoblauch

Giersch

Nektrarinen

Lauch

Golliwog

Rucola (Senföle)

Mango

Gräser und Getreide als ganze, grüne Pflanze (bis zur Milchreife)

Süßkartoffeln, Pataten (Zucker und Stärke)

Meerrettich/Kreen

Gurke

Tomaten

Nagersteine

Kohlrabi mit Blättern

Weintrauben (nur aus Bioanbau, sind stark belastet) Achtung, Zucker!

Papaya

Kohl, alle Arten, aber in Maßen nach langsamer Gewöhnungsphase

Zuckerrüben

grüne Pflanzenteile und Blüten von Tomaten, Paprika (Strunk), Kartoffeln

Küchenkräuter

Zwetschgen

Radieschen (zu scharf)

Kürbis, am liebsten Hokkaido, keine Zierkürbisse!

Salzlecksteine

Mais, grüne Pflanzenteile, Kolben nur bis zur Milchreife

Ziergehölze und Zimmerpflanzen

Melone (mit Schale) in geringen Mengen

Zierkürbisse

Paprikaschoten (ohne Strunk)

Zitrusfrüchte

Pastinaken kleinen Mengen mit Grün

Zwiebeln (Speise- und Blumenzwiebeln)

Petersilie wie alle Kräuter in Maßen

Radieschenblätter

Rote Beete (in geringen Mengen, Achtung bei weissen Schweinchen ;-)  )

Rübstiel

 

Salat in Maßen 

 

Sellerie, Stangensellerie und Sellerieknolle

 

Spargel (Harntreibend, selten füttern)

 

Topinambur, ganze Pflanze

 

Wildkräuter

 

Zuccini

 

Zweige von Obstgehölzen, Haselnusssträuchern, Birke, ect.

Dringende Vorsicht ist auch bei den diversen Wildpflanzen und Zierpflanzen geboten. Es gibt unzählige giftige Pflanzen. Eine Auflistung der wichtigsten Giftpflanzen finden Sie auf der Seite Giftpflanzen. Wenn sie nicht sicher sind, ob eine Pflanze giftig ist oder nicht, oder ob es sich um die aufgelistete Pflanze handelt, empfehle ich Ihnen sich hier zu informieren: Giftpflanzencompedium Bei Giftpflanzencompendium finden sie eine fachlich fundierte fachlich fundierte Auflistung von unglaublich vielen Giftpflanzen (mit Bildern).

Getrocknete Kräuter/Wildkräuter:

Auf unserer Seite  "Aus dem Lehrbuch der kleinen Kräutermeersau" finden Sie mehr Informationen zu Kräutern und deren Heilwirkung.

Obst sollte wegen des hohen Säure und Zuckergehaltes nicht zu oft und nur in sehr kleinen Mengen gefüttert werden.

Mein Tipp: Unsere Schweinchen tun so ziemlich ALLES um in den Genuss von Süssdolde (Aniskerbel) zu kommen. Einmal angepflanzt wächst dieses Kraut üppig. Es schmeckt und riecht stark nach Anis und sie lieben es einfach.

Kohl & Kraut

Berüchtigt und oft diskutiert: Die Fütterung von Kohl bei Meerschweinchen

Dürfen Meerschweinchen Kohl fressen?

Ein oft in Meerschweinchenforen und in Meerschweinchengruppen auf Facebook diskutiertes Thema: Kohl als Futter für Meerschweinchen. Kohl, oder Kraut wie man bei uns in Bayern sagt, gilt nicht nur bei Meerschweinchen als Ursache für Blähungen und Verdauungsstörungen. Dabei ist er wohl zu Unrecht, möglicherweise durch einen Fütterungsfehler  zu seinem schlechten Ruf gekommen. Die Frage: "Was, Sie füttern Kohl?" höre ich oft und ich kann sie ganz klar mit: "Ja, warum denn nicht." beantworten.

Fakt ist, dass Kohl, wie einige andere Gemüsesorten auch, den Ruf hat Blähungen zu verursachen. Möglicherweise ist die Verträglichkeit von diesen Gemüsen auch abhängig von einer persönlichen Verträglichkeit, bz.w Unverträglichkeit. Es gibt bei allen Nahrungsmitteln Menschen die etwas vertragen, was Andere absolut nicht essen können. Genauso ist es auch bei Meerschweinchen.

Bei Meerschweinchen ist es grundsätzlich so, dass sie Futter welches sie nicht gewöhnt sind zunächst nur in sehr kleinen Mengen zu sich nehmen sollten, weil dies sonst zu Verdauungsbeschwerden führen kann. So ist es auch mit Kohl aller Sorten.

Dann, wenn die Tiere an Kohl gewöhnt sind, vertragen die meisten Meerschweinchen Kohl sehr gut. Auch bei der Moppelbande ist Kraut in verschiedenen Sorten fester Bestandteil der Winterfütterung. 

Kohl in jeder Form, insbesondere Weißkraut ist gerade im Winter ein ganz hervorragendes Gemüse. Er enthält viele Vitamine und Mineralstoffe, ganz besonders Vitamin C.

Saisonal und Regional - so lautet die Moppeldevise zur Ernährung. Da bietet sich Kohl doch direkt an und die Moppelbande liebt ihn, besonders Weißkraut.

Dürfen alle Kohlsorten an Meerschweinchen verfüttert werden?

Prinzipiell ja, aber nicht jedes Meerschweinchen mag jede Sorte. Die Moppelbande bevorzugt eindeutig: Weisskraut, Broccoli und Chinakohl

 

Welche Kohlsorten gibt es?Meerschweinchen frisst Blumenkohl Angorameerschweinchen Landshuter Moppelbande

·    Blumenkohl

·    Broccoli

·    Chinakohl

·    Kohlrabi

·    Pak Choi

·    Spitzkohl

·    Romanesko

·    Rosenkohl

·    Rotkohl

·    Weisskohl

 

Heu & Stroh

Eine kleine Heukunde

Welches Heu eignet sich am besten für die Meerschweinchen?

Heu - duftende Wiesen, frisch geschnitten, Sommersonne, Sommerwind, das Alles fällt mir ein, wenn ich an Heu denke. Aber auch ein anderer Gedanke kommt mir dabei in den Sinn: Zoofachhandel. Plastiktüten mit überteuertem Heu, Herkunft unbekannt. Wenn man die Möglichkeit dazu hat, kann man das Heu für die Meerschweinchen auch selbst herstellen. Der Heubedarf der Moppelbande liegt bei ca. 600 kg pro Jahr. Für Meerschweinchen sollte das Heu vom 1. Schnitt verwendet werden. Es enthält einen höheren Rohfaseranteil und weniger Calcium, was in der Ernährung der Meerschweinchen eine wichtige Rolle spielt um die Bildung von Blasengries/Steinen zu vermeiden. Eine genaue Analyse zum Nährstoffgehalt findet man in dieser Dissertation.

Wie soll gutes Heu aussehen?

  • die Farbe ist grünlich oder beige
  • es duftet aromatisch und würzig
  • es ist staubarm
  • es ist trocken
  • die Halme sind fest, griffig und lang

Solches Heu darf nicht verfüttert werden:

  • es riecht muffig oder nach Pilz
  • es ist grau - Schimmelbefall
  • blasse, fahle Farbe - niedriger Nährstoffgehalt durch Regen nach dem Schnitt
  • bräunliche - schwarze Verfärbungen - Überhitzung bei der Lagerung
  • es ist stark staubig
  • mit erkennbar giftigen Pflanzen (Sumpfschachtelhalm, Adlerfarn, Adonisröschen, Herbstzeitlose, Kreuzkraut, Schierling), sie behalten auch nach der Trocknung ihre Toxizität !)
  • es enthält Tierkadaver

 Zur Herstellung von Heu

Traktor mit Anhänger voll Heu

Um gutes Futterheu herzustellen braucht man zunächst eine Wiese. Diese sollte mit verschiedenen Wiesenpflanzen, Kräutern und Gräsern bewachsen sein. Dabei ist darauf zu achten, dass evtl. vorhandene Giftpflanzen, die ihre toxische Wirkung nicht durch Trocknung verlieren, entfernt werden. Hahnenfußgewächse müssen nicht entfernt werden, sie sind als Heu ungiftig. Aber die Herbstzeitlose oder das Jakobskreuzkraut dürfen auf gar keinen Fall im Heu sein!

Die Wiese darf zur Heuherstellung nur mit einem geeigneten Mäher (Balkenmäher, Kreiselmäher) oder der Sense geschnitten werden, sofern Sie nicht über einen Traktor verfügen.

Gemäht wird natürlich nur bei trockenem Wetter und wenn das Wetterradar mindestens 3 Tage sicher schönes Wetter vorhersagt. Warmes und windiges Wetter ist optimal. Der richtige Zeitpunkt zum Mähen wäre so im Juni, wenn die Gräser noch nicht blühen. Leider spielt das Wetter nicht immer mit, deshalb im Zweifelsfall lieber noch etwas länger warten, bis trockenes Wetter ist.

Nach der Mahd wird das Gras zunächst zum ersten, oberflächlichen Abtrocknen liegengelassen. Ja nach Temperatur wird es nach ca. 3. Stunden zum ersten mal gewendet, was man am Besten mit einer Heugabel macht. Danach wird das Gras, das ja bereits angefangen hat zu trocknen, regelmäßig alle ca. 3-4 Stunden gewendet. Gegen Abend wird dann das schon gut angetrocknete Gras zu Strängen zusammen gerecht, damit die Feuchtigkeit der Nacht am Morgen schnell abtrocknet.

Am nächsten Morgen wird das Gras wieder etwas ausgebreitet, um besser trocknen zu können. Je nach Witterung, wenn es sehr warm und trocken ist, können Sie das fertige Heu am 3. Tag einholen. Dazu darf es sich aber keinesfalls feucht anfühlen! Durch die Feuchtigkeit und ungenügende Belüftung kommt es zu chemischen Prozessen die das Gras stark erhitzen. Ab 70 ° C herrscht akute Brandgefahr ! Dadurch ist schon so mancher Stadel (Scheune) abgebrannt! Frisches Heu darf keinesfalls verfüttert werden! Es würde im Darm zu Gärprozessen kommen, welche Blähungen und Koliken verursachen. Während des Reifeprozesses schwitzt das Heu Restfeuchtigkeit aus und fermentiert. Diese Fermentierung die durch Bakterien die sich auf dem Grüngut befinden ausgelöst wird, werden Zellen gebrochen (ein Stoffwechselprozess)  und das Heu wird besser verdaubar. Wenn in dieser Phase nicht für genügend Belüftung gesorgt wird, bleibt das Schwitzwasser im Heu und es kommt zu Schimmelbildung! Ein weiterer Grund, warum Heu erst nach 5-6 Wochen Lagerung verfüttert werden darf ist, dass es Wiesenpflanzen wie z. B. den Hahnenfuß gibt, die frisch verzehrt giftig sind, aber als getrocknete Pflanze nach und nach ihre Giftigkeit verlieren.

Lagerung von Heu

Heulager in Scheune

luftig - dunkel - trocken - sauber

Idealerweise erfolgt die Lagerung von Heu in einem Heustadel (Scheune) auf Holzbohlen. Keinesfalls auf dem Betonboden, da hier die Luftzirkulation nicht gewährleistet ist. Natürlich verfügt nicht jeder über einen Stadel, und nicht jeder benötigt solche Mengen an Heu wie wir (wäre für 2 kleine Meerschweinchen auch etwas übertrieben). Aber sicher haben Sie in Ihrer Wohnung einen Ort an dem eine ähnlich gute Lagerung möglich ist, z. B. die Speisekammer. Damit das Heu nicht schwitzt und sich damit Schimmelpilze ansiedeln, empfehle ich die Lagerung in alter Bettwäsche, z. B. einem Kissenbezug. Wer ein Gartenhäuschen oder einen luftigen Schuppen hat, kann das Heu natürlich auch dort lagern.

Grummet, Günmahd, Emd

 Als Grummet/ Grünmahd/ Emd bezeichnet man Heu vom 2. oder 3. Schnitt. Dieses Heu ist sehr Eiweiß- und Nährstoffreich und hat einen geringeren Rohfaseranteil. Deshalb ist es hauptsächlich zur Fütterung an Kühe geeignet. Bei Pferden löst es Koliken aus und sollte deshalb nicht verfüttert werden. Bei Meerschweinchen spricht meines Erachtens nichts dagegen, wenn sie es abwechselnd mit Heu vom 1. Schnitt bekommen.

Heucobs und Heupellets

bestehen aus Heu, das geschnitten und anschließend zu kleinen Würfeln oder anderen Formen gepresst wurde. Das ist mit Sicherheit die teuerste Alternative Heu zu verfüttern, aber wenn Ihr Meerschweinchen, was in seltenen Fällen vorkommt, unter Heuschnupfen leidet, eine geeignete Alternative.Meerschweinchen, was in seltenen Fällen vorkommt, unter Heuschnupfen leidet, eine geeignete Alternative.

Kräuterheukraeuter frisch geerntet in Scheune zum Trocknen ausgelegt

oder Heu mit hohem Kräuteranteil ist nicht zwingend als besonders gesund einzustufen, da der hohe Anteil an getrockneten Kräutern einen zu hohen Anteil an Calcium aufweist. Außerdem sind die meisten Kräuter auch Heilpflanzen  und enthalten deshalb auch Stoffe, die medizinisch wirksam sind. Wenn man nun dauerhaft Kräuterheu verfüttert, kann es sein, dass das eine oder andere Kraut dann später, als Heilkraut angewendet, nicht mehr so gut wirksam ist.

Deshalb nur in geringen Mengen und als Zusatzheu verfüttern. Getrocknete Kräuter im Einzelfall je nach Wirkungsspektrum lieber einzeln verfüttern.

Heu kaufen

Natürlich hat nicht Jeder die Möglichkeit Heu selbst herzustellen. Sogar wir haben es aufgegeben, da unsere Wiese nicht groß genug ist um den Jahresvorrat zu sichern und die Heuherstellung in Handarbeit sehr anstrengend ist. Heu im Zoofachhandel zu kaufen ist aber eine teure Angelegenheit, weil dort normales Heu zu absolut überteuerten Preisen angeboten wird. Zudem ist es aus Gründen des Umweltschutzes nicht gerade gut, Kleinstmengen in Plastikfolie verpackt zu kaufen, wenn man eine andere Möglichkeit hat.

Eine gute Alternative ist, sich das Heu bei einem Bauern zu besorgen. Einige Bauern verkaufen Heu auch in kleineren Mengen oder Kleinballen. Kleinballen sind handlich und gut zu lagern.

Da wir aber einen sehr großen Heubedarf für die Moppelbande haben, lassen wir das Heu frisch nach der Ernte liefern. Im Jahr 2024 bekamen wir 2 von diesen Anhängern voll mit Heuballen, insgesamt 238 Stück mit jeweils ca.10 kg. Nach der Ernte muss das Heu noch 6 Wochen reifen, da es sonst zu schwer verdaulich ist.
heulieferung1

heulieferung2

Stroh

Stroh wird aus gedroschenen Getreidehalmen hergestellt. Es ist nicht sehr nährstoffreich und stärkehaltig.
Deshalb ist es als Raufutter für Meerschweinchen nicht zu empfehlen. DazuStrohhaufen in Scheune

kommt, dass im Getreideanbau immer häufiger chemische Keulen eingesetzt werden um die Halme kurz zu halten, damit das Getreide nicht so anfällig gegen Wind- oder Regenbruch ist. Ich verwende Stroh als zusätzliche Lage bei der Einstreu.

Es bewirkt eine Art "Pamperseffekt". So sitzen die Meerschweinchen oben länger trocken, wenn unten die Einstreu vom Urin feucht wird.  Wenn die Meerschweinchen dann nach dem Einstreuen am frischen Stroh jedoch den einen oder anderen Halm knabbern, spricht nichts dagegen, solange sie Heu haben. Gutes Stroh bekommen Sie preiswert bei den Bauern, auch in Kleinballen. Stroh muss wie Heu sauber, trocken und dunkel gelagert werden.

 

Kräuterkunde

Aus dem Lehrbuch der kleinen Kräutermeersau

Kräuter für Meerschweinchen

Diese Auflistung ist nur ein kleiner Auszug aus der unglaublichen Vielfalt der Kräuter und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Kräuter werden in der Phytotherapie wegen ihrer Heilkräfte eingesetzt. Im Volksmund heisst es: "Für alles ist ein Kraut gewachsen." Es ist unumstritten, dass jedem Kraut eine gewisse Heilwirkung zugeschrieben werden kann. Wo aber eine gute Wirkung zu erwarten ist, findet sich auch fast immer eine oder mehrere unerwünschte Wirkung, sogenannte Nebenwirkungen. Phytomedizin ist nicht harmlos, nur weil sie natürlichen Ursprunges ist! Die tödlichsten Gifte auf dieser Erde stammen aus der Natur! Man denke dabei z.B. an blauen Bergeisenhut, Digitalis, diverse Schlangengifte usw.. Der Einsatz von Pflanzen als Heilmittel setzt also ein gewisses Grundwissen voraus, da die Pflanzen unterschiedliche Mengen an Wirkstoffen zu den verschiedenen Jahreszeiten, Tageszeiten und Wetterlagen enthalten. Pflanzenmedizin darf nicht verharmlost werden und viele Heilkräuter sind, falsch angewendet, gleichzeitig auch Giftpflanzen.

Wenn man Kräuter das ganze Jahr über regelmäßig verabreicht, tritt auch ein gewisser Gewöhnungseffekt ein und sie wirken im Krankheitsfall nicht mehr.

Bei Erkrankungen sind Kräuter immer nur als unterstützendes Heilmittel anzuwenden, ein Besuch beim Tierarzt ist unerlässlich! Auch die vom Tierarzt verordneten Medikamente müssen vorschriftsmäßig angewendet werden. Alle Kräuter, außer  Brennnessel, können frisch oder getrocknet gefüttert werden. Bei getrockneten Kräutern darf wegen der hohen Konzentration an Mineralstoffen jedoch pro Tier und Woche nur maximal eine Hand voll gefüttert werden.

 

Dosis sola venenum facit

Die Dosis macht das Gift (Paracelsus)

 Dieser Grundsatz gilt auch bei der Anwendung von Kräutern in der Medizin

Viel hilft nicht unbedingt viel !


Natürlich können Meerschweinchen nicht lesen und werden, wenn sie auf der Wiese sitzen oder mit Wiesengras gefüttert werden, einige der dort wachsenden 
Kräuter mit großem Genuss verspeisen. Löwenzahn ist da so ein Paradebeispiel. Man wird wohl auf der ganzen Welt kein Meerschweinchen finden, das saftige Löwenzahnblätter oder Blüten verschmäht. Das ist auch nichts Schlimmes, denn gerade wenn sie frisch auf der Wiese verzehrt werden, müssten Meerschweinchen schon sehr große Mengen fressen, um unerwünschte Wirkungen zu spüren. Es geht viel mehr um getrocknete Kräuter, deren Inhaltsstoffe wegen des fehlenden Wassers sehr stark konzentriert sind. Auch Essenzen oder Ätherische Öle sollten nur mit entsprechendem Fachwissen und Bedacht eingesetzt werden. So kann z. B. ein vermeintlich harmloser Kamillentee, der durchaus eine heilende Wirkung bei Magen- Darmbeschwerden hat, im Auge angewandt ziemlich Schaden anrichten. Ein entzündetes Auge darf also niemals mit Kamillentee behandelt werden! 

4Weiter zur Kräuterliste

 

Vitamine/Mineralien

Vitamine und Mineralien für Meerschweinchen

Welche Vitamine brauchen Meerschweinchen? Ist es sinnvoll Vitamine oder Mineralstoffe zu suplementieren?

Wenn Meerschweinchen wie bereits beschrieben mit ausreichend abwechslungsreichem Frischfutter versorgt werden, ist eine Zusatzversorgung mit Vitaminpräparaten normalerweise nicht nötig. Wahrscheinlich schaden sie sogar mehr, als sie nutzen, da eine Überversorgung mit bestimmten Vitaminen ebenfalls gesundheitliche Probleme verursachen kann. Eine Ausnahme bildet das Vitamin C.

Dieses können Meerschweinchen, genau wie wir Menschen, nicht selbst bilden. Da dieses Vitamin wasserlöslich ist, kann es im Körper nicht gespeichert werden und muss regelmäßig zugeführt werden. Normalerweise ist bei einer ausgewogenen Ernährung mit Frischfutter eine Zusatzversorgung mit Vitamin C aber nicht notwendig. Im Fall einer Krankheit oder zur Förderung der Genesung nach einer OP kann es aber in Einzelfällen sinnvoll sein Vitamin C in Form von Ascorbinsäure (als Pulver erhältlich) zusätzlich zu füttern.

Da Vitamin C sehr lichtempfindlich ist, sollte man es nicht einfach in das Trinkwasser geben, denn dann wird es schnell wirkungslos. Lieber die entsprechend kleine Menge Pulver in Wasser auflösen und mit einer Spritze direkt ins Mäulchen geben. Alternativ kann man auch Sanddornsaft und Beeren geben, falls das Meerschweinchen das annimmt.

Die Vitamine E,D,K und A sind fettlöslich und können nur in Verbindung mit Fett verstoffwechselt werden, welches aber bei einer guten, pflanzlichen Mischfütterung ebenfalls ausreichend im Futter enthalten ist. 

Welche Vitamine gibt es und wofür sind sie notwendig?

Eine Auflistung der wichtigsten Vitamine und deren Wirkung

Vitamin A

ist fettlöslich und wird vom Körper für die Zellteilung und für den Sehvorgang des Auges benötigt. Es wird in der Leber gespeichert und kann bei Überdosierung Schäden an der Leber sowie an Föten verursachen.

Enthalten in: Möhren, Gurken, Löwenzahn, Petersilie, Rote Beete, sowie Grün- und Fertigfutter

Mangelerscheinung: Bewegungsunlust, Krämpfe, Lähmungen, Atemnot, Hauterkrankungen (z.B. Ballenentzündungen), Wachstumsstörungen, Augenerkrankungen 

Vitamin B Komplex

Diese Vitamine werden mit Hilfe von Darmbakterien im Blinddarm produziert. Dies ist mit ein Grund, warum Meerschweinchen ihren eigenen Kot, den sog. Blinddarmkot fressen. Dies ist ein für die Meerschweinchen lebenswichtiges Verhalten, welches man keinesfalls verhindern darf. Sollte die Nährstoffaufnahme im Darm z. B. durch eine gestörte Darmflora (nach oraler Antibiotikagabe oder durch falsche Ernährung (z. B. Brot ) gestört sein, kann es zu Mangelerscheinungen kommen.

Enthalten in: Möhren, Löwenzahn, Rote Beete, Weizenkeimen sowie Grün- und Fertigfutter.

Mangelerscheinung: Darmerkrankungen, Blutarmut, Haarausfall, Krämpfe, Lähmungen, Wachstumsstörungen, Abmagerung, Linsentrübung, Hautentzündungen

Vitamin C:

Kann als einziges Vitamin nicht von den Meerschweinchen selbst gebildet werden und muss über eine ausgewogene Frischfutterernährung regelmäßig zugeführt werden.
In besonderen Fällen, bei Krankheit, Mangelerscheinungen oder nach Operationen,  kann man zur hochdosierten Versorgung mit Vitamin C auch auf handlsübliche Ascorbinsäure zurückgreifen. Es macht aber keinen Sinn, diese einfach ins Trinkwasser zu geben. Vitamin C ist lichtempfindlich und würde innerhalb von 30 Minuten seine Wirkung verlieren. Deshalb in etwas Wasser auflösen in eine Spritze geben und direkt ins Mäulchen spritzen. Nur so bekommen sie die volle Dosis.

Enthalten in: vielen Frischgemüsen und Kräutern wie Petersilie, Gemüsepaprika, Äpfel, Löwenzahn, Kiwis, Zitrusfrüchten, Grün- und Fertigfutter. In Krankheitsfällen, bei Trächtigkeit und säugenden Tieren kann eine zusätzliche Gabe von Ascorbinsäure von Nutzen sein.

Eine mögliche Überdosierung von Vitamin C ist umstritten, an dieser Stelle ein Zitat von Dr. Wenzel, Tierarzt (www.fraumeier.org)

 Vitamin C

Meerschweinchen können, so wie auch der Mensch, Vitamin C nicht selbst herstellen. Erwachsene Tiere benötigen 10-15 mg Vitamin C am Tag, trächtige Sauen brauchen die doppelte Menge. Grüne Pflanzen enthalten reichlich Vitamin C. Karotte, Sellerie, Rote Beete, Petersilie und Paprika sind gute Vitamin C- Quellen. Tragenden Tieren, oder wenn das Grundfutter nicht genug Vitamin C enthält, kann man Ascorbinsäure als Zusatz in das Trinkwasser geben.

Vitamin C ist in den letzten Jahren dadurch in die Schlagzeilen geraten, dass sich die diesem Stoff nachgesagte heilende Wirkung bei Erkältungen, Grippe, Hepatitis und sogar gegen Krebs als falsch erwiesen hat. Überdosierungen von Vitamin C können Gicht fördern, Osteoporose, Harn- und Nierensteine und sogar tödliche Herzmuskelschäden verursachen.

Diese Erkenntnisse stammen zwar vom Menschen, ob sie direkt auf Schweinchen übertragen werden dürfen ist fraglich, bemerkenswert ist immerhin, dass hier einmal der Mensch als Versuchskaninchen (guinea pig) für Meerschweinchen gedient haben könnte

Mangelerscheinung: Schwächung des Immunsystems, Erkältungen, innere Blutungen, Zahnfleischentzündungen (Skorbut), Zahnlockerungen

 Die besten Vitamin C Quellen für unsere Meerschweinchen:

Gras, mit Wiesenkräutern gemischt, frisch von einer gesunden Wiese, ist die beste Vitaminquelle, die wir für unsere Meerschweinchen haben. Da man aber, wenn man beispielsweise in der Stadt lebt, oder im Winter, leider keinen Zugriff auf frisches Wiesengrün hat, muss man auf Ersatzprodukte zurück greifen um die Vitaminversorgug sicher zu stellen.

Vitamin-C-Gehalt in Obst- und Gemüsesorten je 100 g (nach absteigendem Vitamin-C-Gehalt geordnet)

Bei den Angaben handelt es sich um Mittelwerte, die je nach Sorte oder Lagerung schwanken können.

Apfel

12-20 mg

Hagebutte

1250 mg

Sandornbeere

450 mg

Schwarze Johannisbeere

177 mg

Paprika

120 mg

Broccoli

115 mg

Rosenkohl

112 mg

Grünkohl

105 mg

Löwenzahn

18 mg

Erdbeere

62 mg

Rotkohl

50 mg

Weißkohl

47 mg

Petersilie

150 mg

Kiwi

46 mg

Quelle: Wikipedia

Vitamin D:

Ist fettlöslich und kann nicht einfach wieder ausgeschieden werden. Bei unkontrollierter und meistens überflüssiger Gabe von Vitaminpräparaten leicht zu einer Überdosierung kommen. Vitamin D spielt aber eine wesentliche Rolle bei der Regulierung des Calcium-Spiegels im Blut und beim Knochenaufbau. Für die Bildung und den Vitamin D Stoffwechsel wird UV-Licht, also natürliches Tageslicht benötigt. 
Wenn durch den Standort des Geheges nicht genügend Sonne in das Gehege kommt, muss man stundenweise spezielle Tageslichtlampen einsetzen. Das bedeutet aber nicht, dass man die Meerschweinchen in ihren Gehegen stundenlang dem grellen Licht aussetzen sollte. Sie brauchen auch Schattenbereiche und die Lampe sollte keinesfalls durchgehend leuchten. Bitte beim Kauf einer solchen Lampe vom Fachhändler bezüglich des Lichtspektrums und der Leuchtkörperstärke beraten lassen. Möglicherweise kann ein Terrarienfachhändler hier weiterhelfen. 

Mangelerscheinung: Rachitis (kommt selten vor), Jungtiersterblichkeit, Gefahr bei Überdosierung: Knochenentkalkung

Vitamin E:

Ist Bestandteil aller Membranen tierischer Zellen. Es trägt den Beinamen Fruchtbarkeitsvitamin. Es ist ein Antioxidans und „fängt“ freie Radikale.

Enthalten in: Möhren, Weizen, Grün- und Fertigfutter, sowie in Ölsaaten wie Sonnenblumenkerne (geschält). 

Mangelerscheinung: Wachstumsstörungen, Unfruchtbarkeit, Absterben von Jungtieren im Mutterleib, Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen, Entzündungen

Vitamin H:

Ist maßgeblich am Fett-, Kohlehydrat und Eiweißstoffwechsel beteiligt.

enthalten in: Grün- und Fertigfutter allgemein, Hefe

Mangelerscheinung: Infektionsanfälligkeit, Wachstumsstörungen, Hautentzündungen (z.B. Ballenentzündungen), Haarverlust

Vitamin K:

Ist wichtig für die Blutgerinnung und Aktivierung von Osteocalzin (ein Knochenprotein). K-Vitamine gehören ebenfalls zu den fettlöslichen Vitaminen. Sie werden wie die B-Vitamine mit Hilfe von Mikroorganismen im Blinddarm gebildet.

Enthalten in: Möhren, Mais, Grün- und Fertigfutter

Mangelerscheinung: Blutungen in Schleimhäuten (Nasenbluten)

Folsäure:

Wird im Körper gebildet und ist ein essentielles Vitamin.

Enthalten in: Heu, Grün- und Fertigfutter

Mangelerscheinung: Wachstumsstörungen, Blutarmut, Fehlbildungen bei Föten

Quelle: Wikipedia

Calcium

Das Mineral Calcium ist in der Meerschweinchenernährung viel diskutiert. Da Meerschweinchenzähne lebenslang nachwachsen, wird dazu eine vergleichsweise hohe Menge an Calcium benötigt. Gleichzeitig neigen Meerschweinchen aber bei zu hoher Calciumaufnahme dazu, Blasengries, Blasen- und Nierensteine zu bilden. Bei extrem hohen Dosen sollen sogar Augenverknöcherung und Gelenkverkalkungen drohen. Diese Gefahren drohen aber in der Regel nur, wenn sehr Calciumreiche Pflanzen oder Gemüse in getrockneter Form, oder gar mit Calcium angereicherte Trockenfuttermischungen gefüttert werden. Das im Frischfutter enthaltene Calcium ist nicht schädlich für Meerschweinchen, da ja gleichzeitig die Flüssigkeitsaufnahme gewährleistet ist und überschüssiges Calcium ausgeschieden werden kann. 

Nager - und Salzlecksteine gehören nicht in den Meerschweinchenkäfig!

Warum Meerschweinchen keine zusätzlichen Mineralstoffe aufnehmen sollten:

Die wilden Verwandten unserer Hausmeerschweinchen müssen in ihrer Heimat mit mineralstoffarmen Futter zurechtkommen. Alle Nährstoffe werden im Darm der Meerschweinchen besonders gut resorbiert, so dass schon geringe Mengen im natürlichen Futter ausreichen. Jede Art von Überversorgung führt langfristig zu Gesundheitsschäden:

·    Skelettveränderungen

·    Organverkalkungen

·    Zahnfehlstellungen

·    Blasenschlamm

·    Blasensteine

Nagematerial..

Meerschweinchen sind Nagetiere !Zweig mit Apfelblüten

Das ständige Kauen von blättrigem Grünfutter und  Heu nutzt auch die Zähne optimal ab, die pro Woche ca. 1,2-1,5 mm wachsen. Sie benötigen zur Abnutzung ihrer Zähne neben Heu auch Zweige von Gehölzen, z. B. Apfelbaum, Birnenbaum, Haselnuss, Buche. Besonders gut scheinen die Zweige von Quittensträuchern zu schmecken. Zumindest fressen meine Schweinchen diese bevorzugt. Wobei sie ja eigentlich nicht die gesamten Zweige fressen. Sie knabbern in der Regel nur die Rinde und eventuell die weicheren Spitzen ab. 

Auf keinen Fall Holunder verfüttern, das in den Blättern und rohen Früchten enthaltene Sambunigrin ist toxisch. Das Holz enthält ein giftiges Blausäureglycosid. Die diversen in unseren Ziergärten stehenden Sträucher sind sehr oft auch toxisch. Auch hier gilt besondere Vorsicht.

Fütterungsfehler/Leckerchen

Fütterungsfehler und ihre möglichen Folgen

Ungesunde Snacks | Nager- und Salzlecksteine

Die meisten Fütterungsfehler (z.B. plötzliche Futterumstellung, Vorratsfütterung, zu wenig rohfaserreiches Futter) führen in allererster Linie zu Erkrankungen des Verdauungstraktes, vor allem Aufgasungen (Tympanie) oder Verstopfung (Obstipation). Durch zu wenig oder überlagertes Frischfutter können auch Mangelerscheinungen durch fehlende Vitamine auftreten. Durch eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung mit Frischfutter kann ein Vitaminmangel jedoch leicht vermieden werden. Eine zusätzliche Versorgung mit Vitaminpräparaten ist bei abwechslungsreichem Frischfutter normalerweise nicht erforderlich. Im Krankheitsfall kann es jedoch erforderlich sein ein vom Tierarzt verordnetes Vitaminpräparat zu verabreichen.

Umgekehrt können einige Vitamine und Mineralstoffe (z.B. Vitamin D oder Calcium) bei Überversorgung ebenfalls zu schweren Erkrankungen, z. B. zur Bildung von Harnsteinen führen.

Das dürfen Sie keinesfalls verfüttern:

  • Brot
  • Salzlecksteine und Nagersteine
  • Snacks aus dem Zoohandel
  • Giftpflanzen
  • Essensreste, gewürztes Essen

Snacks

Ein reichhaltiges Angebot in den Regalen lockt mit bunten Bildern, die vor allem den Menschen ansprechen sollen.

Ob Loftis, Knabberstangen, Gemüseringe, Nagerbisquit, Nagerwaffeln oder was es da sonst noch alles gibt. Alle diese Dinge basieren meistens auf Getreide und enthalten meistens Melasse, Zucker und/oder Honig. Einige der angebotenen Snacks enthalten auch Milchprodukte (z. B. Joghurtdrops) und/oder Ei. Meerschweinchen sind reine Herbivoren und können tierisches Eiweis nicht verdauen. Diese Dinge haben nichts in der Meerschweinchenernährung zu suchen!

Investieren Sie das Geld lieber in frische Gurken oder eine Wassermelone. Das schmeckt den Meerschweinchen nicht nur viel besser, sondern ist auch viel gesünder. Auch andere Gemüsesorten wie Fenchel sind für Meerschweinchen ein wahrer Leckerbissen.

Es gibt es auch reine Kräuterpellets, ohne Melasse oder Getreidezusätze. Auch diese eignen sich in sehr geringen Mengen als Leckerli für zwischendurch und werden sehr gerne gefressen. Hier bitte ich aber zu bedenken, dass viele Kräuter höhere Konzentrationen an Calzium enthalten, welches bei zu hoher Aufnahme wieder schädlich sein kann. Deshalb bitte wirklich nur in ganz geringen Mengen geben, nur ein paar Pellets.

 

Das können die Folgen von falscher Ernährung sein:

  • Übergewicht und die damit verbundenen Folgeerkrankungen wie z. B. Gelenkprobleme, Diabetes
  • Nieren- und Harnwegserkrankungen
  • Verdauungsprobleme
  • Mangelerscheinungen

Kraftfutter, Trockenfutter

Kraftfutter, Trockenfuttermischungen, Pellets - warum sie schädlich sind

Wie bereits im Einführungsbeitrag beschrieben, sind Meerschweinchen reine Herbivoren, die noch dazu monophag sind. Das bedeutet, dass sie absolute Nahrungsspezialisten sind, die in ihrer gesamten Physiologie darauf spezialisiert sind, pflanzliche, faserige Kost zu sich zu nehmen und zu verdauen. 

Das fängt mit dem Gebiss an, das ebenfalls gänzlich auf diese Kost spezialisiert ist. Die Zähne wachsen auch genau aus diesem Grund lebenslang nach. Würden sie das nicht tun, wären sie durch das viele Zermahlen der faserigen Gräser ziemlich schnell abgewetzt sein, das Meerschweinchen wäre nicht mehr i n der Lage zu fressen und würde verhungern. Nehmt doch einfach mal selbst einen älteren Grashalm oder einen Heuhalm in den Mund, und versucht, diesen zu zermahlen..... ganz schön zäh.... ;-). Um zu verstehen, wie das Gebiss eines Meerschweinchens funktioniert, besucht bitte unsere Seite Anatomie & Zähne. 

Diese Zähne sind wurzeloffen, damit der Aufbauprozess, sozusagen die Zahnfabrik, stattfinden kann. Dadurch sind diese Zähne aber empfindlich gegen Druck von oben, wie er beim Kauen von Getreidekörnern oder Pellets entsteht. Diese Überlastung kann dazu führen, dass der Bereich um die Zahnwurzel sich entzündet und es zu Abszessen im Kieferknochen kommt, die schwer in den Griff zu bekommen sind. Zudem sind sie äußerst schmerzhaft. In einigen Futtermischungen finden sich sogar ganze getrocknete Maiskörner. Beim menschlichen Gebiss entsteht im Backenzahnbereich ein Kaudruck von ca. 80 Kilopond/cm². Das ist eine ganze Menge. Nun ist das menschliche Gebiss aber physiologisch geeignet, um Körner zu zermahlen. Um das besser zu verstehen, empfehle ich, ein getrocknetes Maiskorn in den Mund zu nehmen und zu versuchen, es zu zerkleinern. Das sollte man aber nur riskieren, wenn man sich sicher ist, dass das eigene Gebiss in einem absolut guten Zustand ist. ;-) 

Pellets sind zwar nicht ganz so hart, aber immer noch zu hart für ein Meerschweinchengebiss.

So wie das Gebiss, sind auch Verdauung und Stoffwechsel nicht auf diese sehr stärkehaltige Nahrung ausgelegt. 

Was das Körnerfutter betrifft, wird die enthaltene Stärke im Körper in Zucker umgewandelt. Das ist zuviel Energie für ein Meerschweinchen und kann zu Stoffwechselerkrankungen, wie Diabets führen. Pellets enthalten zudem Melasse, welche als Bindemittel für das "Nahrungspulver" verwendet wird, wenn es zu Pellets gepresst wird. Gerade Pellets enthalten oft viel Calcium. An sich brauchen Meerschweinchen Calcium, ABER, ein Meerschweinchen müsste extrem viel trinken, um das überschüssige Calcium wieder auszuschwemmen. Ja, Meerschweinchen trinken mehr, wenn sie Trockenfutter bekommen, weil es durstig macht, aber immer noch nicht genug. Deshalb wird das überschüssige Calcium nicht ausgeschwemmt, sondern lagert sich im Körper ab. In der Folge kann es zu Gelenkverkalkungen und Harnwegssteinen kommen. Blasen- und Nierensteine sind eine häufige Erkrankung von Meerschweinchen. Sie sind anfällig dafür und bei falscher Fütterung erhöht sich das Risiko zur Steinbildung signifikant. 

Diabetesrisiko: Falsche Ernährung führt bei Säugetieren zu Diabetes. Das ist Fakt. Auch Meerschweinchen können an Diabetes erkranken, wenn sie zu viel Zucker zu sich nehmen. Auch indirekter Zucker, durch stärkehaltiges Futter (auch gekochte Kartoffeln oder Brot!) führt längerfristig zu Diabetes. Diese Erkrankung ist vermeidbar. 

Im krankheitsfall kann es vorkommen, dass ein Meerschweinchen zu stark Gewicht abbaut und mehr reichhaltigere Nahrung zu sich nehmen muss, weil es sonst zu stark geschwächt wird. Da empfehle ich eine kleine Menge handelsüblicher Haferflocken, ca. 1 TL pro Tag und ein paar geschälte Sonnenblumenkerne zu füttern. Mehr braucht es nicht. Sollte ein Meerschweinchen, z. B. wegen einer Zahnbehandlung, das Futter verweigern, gibt es spezielle Pulver, aus denen man einen nahrhaften Futterbrei zum Päppeln anrühren kann. Diese Fütterung sollte sich aber nur auf die allernotwendigste Zeit beschränken, damit sich so schnell wie möglich normales Fressverhalten einstellt. 

Zusammenfassend lässt sich sagen: Weniger ist mehr und Meerschweinchen brauchen kein Kraftfutter!

Kein Brot!

Kein Brot für Meerschweinchen!

Warum die Fütterung von hartem Brot schädlich ist

 

Viele Meerschweinchenfreunde glauben leider immer noch, dass getrocknetes Brot zur Abnutzung der Zähne gut
sei und dass es dazu beiträgt, die Zahngesundheit unserer Lieblinge zu erhalten. Das ist aber ein weitverbreiteter Irrtum.

Warum sind Brot und andere Bäckereierzeugnisse für Meerschweinchen schädlich?

  • Es enthält für Meerschweinchen schädliche Inhaltsstoffe wie Backtriebmittel, Salz, Stärke

  • Es ist zu Kalorienreich

  • Die Stärke des Getreides ist für Meerschweinchen schwer verdaulich

  • Die Zähne werden nicht abgenutzt, weil das Brot schnell eingespeichelt ist. Besser geeignete Zweige zum Nagen anbieten.

Zunächst die Zähne. Natürlich, wenn sie es mit ihren Schneidezähnen abbeißen ist das Brot oder die Semmel noch hart und mag einen gewissen, geringfügigen Abrieb erzeugen, da die Meerschweinchenzähne ja relativ leicht abgenutzt werden. Aber spätestens dann, wenn der Leckerbissen im Mäulchen nach hinten wandert, wird er eingespeichelt und damit weich. Somit ist der erhoffte Abrieb für die Backenzähne schon nicht mehr gegeben. Wie denn auch?
Meine Meerschweinchen bekommen für die Abnutzung ihrer Zähne ausschließlich Heu und immer wieder frische Zweige von Obstgehölzen. Am liebsten mögen sie die Zweige von Quittensträuchern, gefolgt von Apfel und Birne. Auch Kirsche mögen sie, weniger gerne Zwetschgenbäume. Die kleinen zarten Holzaustriebe fressen sie mit Stumpf und Stiel, man könnte meinen es sind Abkömmlinge der Biber.....
Wenn die Zweige etwas stärker, also etwa fingerdick sind, wird die nährstoffreiche Rinde rundum abgenagt.


Die Sache mit den Zähnen ist aber nicht das eigentliche Problem bei der Fütterung von Brot und Bäckereierzeugnissen (Semmeln, Brezen, ect. )
Viel schwerer wirken sich die damit verbundenen gesundheitlichen Langzeitschäden aus.
Dunklere Brotsorten enthalten Sauerteig, unterschiedliche Getreidesorten und diverse Gewürze, Salz und diverse, für den Verbraucher nicht immer erkennbare oder deklarierte Backtriebmittel. Vor allem das von mir als „Industriebrot“ bezeichnete Brot aus Großbäckereien ist eher im Chemielabor entstanden, nach dem Motto: Möglichst viel Volumen und Gewicht bei einem möglichst geringen Einsatz von hochwertigen Rohstoffen erreichen.
Bei Weißbrot kommt Weißmehl, Hefe, ggf. Öl und Salz zum Einsatz, zumindest wenn es nach traditioneller Art gebacken wird.
Bei der Herstellung von Brötchen kommen verschiedene Zusätze zum Einsatz. Folgende, für den Menschen als unbedenklich geltende Stoffe werden zugesetzt:
Lecithin, Genusssäuren wie Zitronensäure (wird aus Schimmelpilzen hergestellt) und Essigsäure (ein reines Industrieprodukt) , Zucker, Malzextrakt, Guarkernmehl (ein Verdickungsmittel), Soja- oder Bohnenmehl, Emulgatoren (veresterte Glyceride), Diacetylweinsäureester, gehärtete pflanzliche Öle, Phosphat (Trennmittel), Säureregulatoren wie Calciumcarbonat oder Calciumsulfat, Enzyme, Mehlbehandlungsmittel wie Ascorbinsäure (Vitamin C) (das wäre ja noch gut, wenn es die Temperaturen beim Backen überstehen würde) oder L-Cysteinhydrochlorid, Cystein, Aroma-Präkursoren für den Brötchenduft.
Bei Laugengebäck und Brezen kommt zusätzlich noch Natronlauge und eine extragroße Portion Salz zum Einsatz.
Getreide in der Meerschweinchenernährung ist problematisch und umstritten (auch im Trockenfutter), da es sehr viel Stärke enthält, die für Meerschweinchen nicht nur sehr schwer verdaulich ist, sondern auch im Darm in sog. Einfachzucker aufgespalten wird.
Dass sog. Haushaltszucker in der Ernährung von Meerschweinchen in keiner Form gesund ist, steht außer Frage.
Dieser durch chemische Prozesse im Darm der Meerschweinchen entstandene Zucker wird, sofern die Energie nicht kurzfristig verbraucht wird, sofort als Fett im Körper angelagert.
Die überschüssigen Einfachzucker fangen, wie übrigens beim Menschen auch, im Darm zu gären an, verändern das ohnehin schon empfindliche Darmmilieu der Meerschweinchen und es entstehen sog. Fuselalkohole. Diese Gärung wird durch Hefen verursacht, die sich bei einem schlechten Darmmilieu zu stark ausbreiten.
Die im Brot und den diversen Bäckereierzeugnissen enthaltenen Gewürze sind für die empfindliche Verdauung der Meerschweinchen oft auch einfach nicht geeignet. Oft sind sie zu scharf.
In Brot und allen Bäckereierzeugnissen ist Salz enthalten, und das nicht zu knapp. Durch dieses Zuviel an Salz können Blasen und Nierenerkrankungen entstehen.
Der Sauerteig und die anderen Backtriebmittel, wie Bäckerhefe wirken sich auch nicht gerade positiv auf die Darmflora aus. Sie wird „übersäuert“ und es kommt ebenfalls zu Gärungsprozessen.
Zu den diversen Zusatzstoffen die den Brötchen/Semmeln möchte ich nur folgendes sagen: Essigsäure, Zitronensäure, künstliche Aromastoffe und Konservierungsstoffe stellen schon in der menschlichen Ernährung ein leichtes Gesundheitsrisiko dar. Wie kann so etwas dann für den wesentlich kleineren Körper eines Meerschweinchens gesund sein?
Brot ist übrigens auch in manchen Fertigfuttermischungen, die im Zoohandel erhältlich sind, enthalten. Es ist gut getarnt, als appetitlich bunte Stückchen, orange oder grün gefärbt, so dass es den Eindruck erweckt es sei getrocknetes Gemüse.

 

"Aus England kommt die Warnung, dass ein Zusammenhang zwischen den Farbstoffen, die in Meerschweinchenfutter verwendet werden (E133, E102, E110 und E124) und Blasenproblemen bestehen kann. Man berichtet über einen signifikanten Anstieg von Entzündungen der Harnwege und Nieren/Blasensteinen bei Tieren, die viel „buntes“ Futter aufnehmen. 90% dieser Tiere zeigten extrem hohe Zuckerwerte im Urin. Nach drei Wochen einer Diät aus Heu, Kohl und gemahlenem Hafer lagen die Zuckerwerte entweder im Normalbereich oder waren erheblich besser. Bei den Tieren, deren Messwerte sich normalisiert hatten, stiegen diese nach Fütterung des gewohnten "farbigen" Futters innerhalb von 6 Wochen wieder auf Extremwerte an. Bei schlecht therapierbarem Lippengrind oder wenn Unklarheit über potentiell schädliche Farbstoffe im Futter besteht, einfach mal einen Glukose- Teststreifen in den Urin halten.Diese Studien wurden im Cambridge Cavi Trust Veterinary Hospital in England von Vedra Stanly- Spatcher durchgeführt.Quelle: Frau Meiers kleine Schweinereien www.fraumeier.org Mit freundlicher Genehmigung des Autors Dr. WenzelVielen Dank an Frau Meier (vertreten durch Dr. Wenzel)!"

 

Mögliche Folgen der Fütterung von Brot und Bäckereierzeugnissen:

  • Blasenentzündungen: Hohe Zuckerwerte in der Nahrung beeinflussen den pH-Wert des Urins und säuern ihn an. Das kann zu einer Blasenentzündung führen.
  • Durchfälle: treten nach Aufnahme verdorbenen, verschmutzten, erhitzten, gefrorenen, feuchten oder schimmligen Futters auf. Jede Störung der Darmflora kann zur unkontrollierten Vermehrung von Mikroorganismen führen, welche die zellulose- verdauenden Bakterien überwuchern. Oftmals sind an altem Brot bereits Schimmelsporen zu finden, von denen die toxische und somit krankmachende Wirkung bekannt ist, nicht nur bei Menschen.
  • Toxikose: Bei hohem Energieverbrauch und gleichzeitiger mangelnder Energieversorgung kann es zu einer fatalen Entgleisung des Kohlenhydrat- Stoffwechsels kommen, die durch erhöhtes Auftreten von Ketonkörpern in Blut und Harn gekennzeichnet ist. Das ist meistens bei verfetteten Meerschweinchen insbesondere in der Trächtigkeit der Fall. Es entsteht die gefürchtete Trächtigkeitstoxikose
  • Blähungen/Trommelsucht: Entsteht als Folge von Fehlgärungen im Darm und Blinddarm. Stärke wird zu Zucker abgebaut welcher durch Hefen vergoren wird. Es bilden sich Gase, die nicht entweichen können, so dass der Darm aufbläht und die Tiere hochgradige Bauchschmerzen erleiden. Unbehandelte Blähungen können tödlich enden!
  • Verfettung: Überschüssige Energiezufuhr durch übermäßige Aufnahme von Kalorien in falschem Futter führt bei nichtverbrauchter Energie zu Fettanlagerungen. Übergewichtige Tiere werden faul und neigen zu Bewegungsmangel. Daraus resultieren Erkrankungen wie Ballenabszesse, Herz-Kreislauf- Erkrankungen Skelettdeformierungen an den Beinchen, Gelenkerkrankungen und sog. Wohlstandskrankheiten wie Diabetes
  • Verstopfung: Kann als Folge der Verfütterung von stärkehaltigen Futtermitteln wie Brot oder Bäckereierzeugnissen entstehen, wenn nicht genügend Wasser aufgenommen oder angeboten wird. Bei älteren Böcken kann es auch zur Verstopfung der Perinealtasche führen.

 

Vorsicht Gift!

 Pflanzen und andere Sachen die für Meerschweinchen giftig sind 

Viele Meerschweinchen kommen ab dem Frühjahr in den Genuss im Garten Freilauf in einem Gehege zu haben. Auch der Speiseplan der im Haus wohnenden Meerschweinchen kann ab dem Frühling wieder mit vielen, extrem vitaminreichen Wildpflanzen bereichert werden. Doch was ist wirklich gesund für unsere Meerschweinchen? Es gibt eine unglaublich große Zahl von giftigen Pflanzen in der heimischen Flora, aber auch in unseren Ziergärten und in unseren Wohnzimmern. Dem modernen Menschen, der da in den Städten lebt, sind wohl viele Gefahren bewusst, z. B. im Straßenverkehr, aber die Pflanzen der Natur erkennen immer weniger Leute, so dass es immer häufiger zu Vergiftungen bei Mensch und Tier kommt. 

Aber wissen unsere modernen Meerschweinchen noch instinktiv was giftig für sie ist? Oder sind auch deren Instinkte schon etwas degeneriert? Ich habe beobachtet, dass sie gerne mal am Efeu knabbern, der bei uns am Gehegerand wächst und gelegentlich ein Blatt durch das Gitter wachsen lässt, oder auch am Wurmfarn. Vergiftungserscheinungen hatte aber bisher noch keines. Dennoch sind beide Pflanzen giftig. Bei der Ackerwinde jedoch weigerten sie sich beharrlich, diese zu fressen (ich wusste lange nicht, dass diese giftig ist). Auch gibt es einige Pflanzen, die in geringen Mengen verzehrt gesund sind, in größeren Mengen aber durchaus toxisch wirken, so z. B. sogar der von unseren Meerschweinchen so geliebte Löwenzahn. Hahnenfuß, der beim Mähen mit ins Futter gelangt, sortieren sie penibelst aus. Da wird kein Blättchen gefressen. Sollte es einmal vorkommen, dass ein Meeri etwas vermeintlich giftiges frisst, so ist das noch kein Grund zur Panik, abwarten und  beobachten ob es Vergiftungserscheinungen zeigt. Natürlich gilt das nicht für extrem giftige Pflanzen, wie Digitales, Oleander oder Eisenhut!

Was tun, wenn ein man den Verdacht auf eine Vergiftung hat? Für Menschen gibt es den Giftnotruf. Für Tiere gibt es das leider nicht. Hier kann, wenn überhaupt, nur der Tierarzt helfen! Deshalb nicht erst lange suchen, mit Vergiftungserscheinungen beim Tier sofort!!! zum Tierarzt!

Vergiftungserscheinungen können sein:

  • Apathie

  • Koliken, Krämpfe

  • Schaum vor dem Mund

  • Orentierungslosigkeit

  • Lähmungserscheinungen

  • Störungen in der Atmung

Sind Substanzen die für Menschen giftig sind auch zwangsläufig für Meerschweinchen giftig?

Bei der Klassifzierung von Pflanzengiften wird dies wohl an der toxischen Wirkung für Menschen bemessen. Ich konnte keine Studien zur toxischen Wirkung bei Meerschweinchen finden. Meerschweinchen und Menschen sind beides Säugetiere, haben aber einen völlig unterschiedlichen Stoffwechsel. Deshalb wäre es durchaus möglich, dass Meerschweinchen Substanzen vertragen, die für den Menschen giftig sind. Umgekehrt ist es genauso. Das wissen wir aber nicht und darum muss man vorsichtshalber einfach davon ausgehen, dass bestimmte Stoffe einfach auch für Meerschweinchen giftig sind. Schließlich wollen wir unsere Lieblinge ja nicht gefährden!

Solanin:

Solanin ist in allen Nachtschattengewächsen in unterschiedlicher Konzentration enthalten:

  • Kartoffelpflanzen und Kartoffeln die durch Licht grün geworden sind

  • Tomatenpflanzen und grüne Tomaten

  • Paprikapflanzen und der Strunk der Paprikaschote, sehr unreife Paprikaschoten

  • Schwarzer Nachtschatten

Für Menschen ist Solanin giftig, verursacht je nach Menge Bauchschmerzen, Krämpfe, Entzündungen bis hin zum Tod. Vor kurzem bekam ich die Info, dass in Holland wohl Paprika mit dem Strunk an Meerschweinchen verfüttert wird. Angeblich würden sie das sogar fressen. Bei Wikipedia wird beschrieben, dass moderne Zuchtformen dieser Gemüse nicht mehr so viel Solanin enthalten. Das könnte eine Erklärung sein. Möglicherweise ist aber Solanin auch verträglich für Meerschweinchen. Das sollte man aber lieber nicht ausprobieren.

Grüne Bohnen und die Pflanzen: 

Enthalten eine giftige Eiweißverbindung, das sogenannte Phasin. Für den Menschen wird das Gift nach 10 Minuten Kochzeit unwirksam, da das Eiweiß durch kochen kaputt geht. Für Hunde gelten grüne Bohnen ebenfalls als giftig.

Pilze: 

Insbesondere bei Waldpilzen gibt es viele sehr giftige, aber durchaus wohlschmeckende Exemplare. Man denke dabei an den bekannten Knollenblätterpilz. Aber auch viele der Speisepilze dürfen nur gut gekocht gegessen werden, da sie roh giftig für Menschen sind. Auf meinen Pilzwanderungen sehe ich aber oft angefressene Giftpilze, von Schnecken oder Wildtieren. Ihnen scheint das Gift nichts auszumachen. Aber auch hier gilt: Man weiß nichts über die Giftigkeit bei Meerschweinchen, deshalb keine rohen Pilze, aber lieber auch keine gekochten verfüttern. Schließlich gibt es diese auch nicht in den Anden.

Schimmelpilze: 

Diese gibt es überall auf der Welt und viele davon sind hochgiftig, z. B. Schimmel an Nüssen, oder an den Wänden. Beim Einatmen der Sporen oder beim Verzehr von verschimmelten Lebensmitteln kommt es zu schweren organischen Schäden, bis zum Tod!

Beeren: 

Viele Wildbeeren werden von Vögeln gefressen, auch rohe Holunderbeeren. Für Menschen sind sie giftig. Daher nicht verfüttern. Für Menschen verträgliche Beeren, wie Erdbeeren oder Himbeeren dürfen aber verfüttert werden.

Blausäure: 

Enthalten in Kernen von Steinobst, Äpfeln, ggf auch in den Zweigen von Kirsch und Zwetschgenbäumen. Meine Meerschweinchen bekommen Äpfel im Ganzen, fressen oft den gesamten Apfel. Ich weiß aber nicht, ob sie die Kerne mitfressen. Habe zumindest noch nie welche in der Einstreu zwischen den Kötteln gefunden. wink

Schokolade: 

Ja genau, das habt ihr richtig gelesen! Abgesehen davon, dass Schokolade sowieso nichts in der gesunden Ernährung zu suchen hat (erst recht nicht bei Meerschweinchen), Schokolade enthält je nach Sorte mehr oder weniger Theobromin, welches im Kakao enthalten ist. Für Hunde und Katzen ist es hochgiftig, kann je nach gefressener Menge und Körpergewicht sogar tödlich sein. Ob Schokolade nun auch für Meerschweinchen giftig ist, sollte es mal versehentlich welche gefressen haben, kann ich nicht sagen. Für meine Figur ist sie es auf jeden Fall. wink

Andere Gifte: 

Nicht nur beim Futter sollte man an Gift denken, es gibt viele andere Gefahrenquellen:

  • Nikotin (Meerschweinchen und andere Haustiere rauchen auch mit!)

  • Medikamente - falsch angewendet oder falsch dosiert

  • Ätheriesche Öle - Heilsam aber bei falscher und übertriebener Anwendung können sie auch giftig sein. Teebaumöl, oft vielgepriesen, ist nachweislich für Katzen giftig! Mir ist auch ein Fall von einer Vergiftung durch Teebaumöl bei einem Meerschweinchen bekannt

  • Umgebungssprays gegen Ungeziefer

  • Umweltgifte - Spritzmittel am Futter

  • Schimmelpilze - hochgiftige Avlatoxine verursachen organische Schäden bis zum Tod, wenn sie gefressen oderdie Sporen eingeatmet werden.

  • Alkohol - auch wenn Menschen ihn in geringen Mengen vertragen, giftig ist er trotzdem. Erst recht für Tiere!

  • Kunstdünger: Meerschweinchen dürfen niemals auf Rasenflächen die frisch gedüngt wurden. Packungsbeilage des Düngers beachten, wie lange das Gras nicht verfüttert werden darf!

  • Insektizide und Pestizide im Hausgarten, Schneckenkorn, Rattengift, Mäusegift


Grundsätzlich können alle dem Organismus zugeführten Stoffe oberhalb einer gewissen Dosis Schaden anrichten. Das  gilt auch für unverzichtbare Substanzen wie Vitamine, Salze, Nährstoffe und Wasser. Paracelsus (1493-1541) prägte daher schon früh den auch heute noch gültigen Grundsatz:

Dosis sola venenum facit
(Paracelsus)
Allein die Menge macht das Gift

Manchmal ist entsteht die Giftwirkung nicht durch eine aufgenommene Substanz, sondern erst durch eine Mischung, einen Cocktail. Daraum ist auch bei der Kombination von Medikamenten sehr mit Vorsicht umzugehen. Mir ist ein Fall bei einem Meerschweinchen bekannt: Das arme Tier wurde gegen Milben von 2 unterschiedlichen Tierärzten mit unterschiedlichen Medikamenten innerhalb einer Woche behandelt, weil das Meerschweinchen nach der ersten Behandlung immer noch Beschwerden hatte. Es verstarb in der darauffolgenden Nacht.

 

Giftige Wild und Gartenpflanzen

Eine Auflistung der wichtigsten Giftpflanzen in unserer heimischen Flora und in unseren Ziergärten, die als giftig für Meerschweinchen gelten. Die Angaben in dieser Liste wurden sorgfältig recherchiert, dennoch erhebt sie keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es ist davon auszugehen, dass bei den aufgelisteten Pflanzen alle Pflanzenteile mehr oder weniger giftig sind, etliche tödlich!

Ackerveilchen
Ackerwinde( Convolvolus arvensis)
Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
Adonisröschen (Adonis spec.)
Aralie (Aralia spec.)
Aronstab (Arum maculatum)  
Auberginenpflanzen (alle grünen Teile)
Avokado

Bärenklau, Riesen- (Heracleum mantegazzianum)
Bärlauch (Allium ursinum)
Begonie, Schiefblatt (Begonia spec.)
Belladonnalilie (Amaryllis belladonna)
Berberitze, Sauerdorn (Berberis spec.)
Berglorbeer (Kalmia spec.)
Bilsenkraut (Hyoscyamus niger)
Bingelkraut (Mercurialis perennis)
Blauregen (Wisteria sinensis)
Bocksdorn (Lycium barbarum)
Bohnen, Garten- (Phaseolus vulgaris)
Bucheckern (Fagus sylvatica)
Buchsbaum (Buxus sempervirens)
Buchweizen (Fagopyrum esculentum)
Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)

Christrose (Helleborus niger)
Clematis (Clematis spec.)


Efeu (Hedera helix)
Eibe (Taxus baccata)
Eisenhut (Aconitum spec.)
Engelstrompete (Brugmansia spec.)
Essigbaum (Rhus typhina)

Farne aller Arten
Fingerhut (Digitalis purpurea)


Geißblatt (Lonicera spec.)
Geranie (Pelargonium)
Giftsumach (Toxicodendron quercifolium)
Ginster, Besen- (Cytisus scoparius)
Glycinie (Wisteria sinensis)
Goldregen (Laburnum anagyroides)
Gundelrebe (Glechoma hederacea)
Gundermann (Glechoma hederacea)

Hahnenfuß, (Ranunculus spec.)
Heckenkirsche, Rote (Lonicera xylosteum)
Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum)
Holunder (Sambucus niger)
Hortensie (Hydrangea spec.)
Hundspetersilie (Aethusa cynapium)
Hyazinthe (Hyacinthus officinalis)

Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Kalmia (Kalmia spec.)
Kartoffel (Solanum tuberosum) (alle grünen Teile und Triebe)
Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)  
Knoblauch
Krokus (Crocus spec.)
Kronwicke, Bunte
(Securigera varia, Coronilla varia)Lebensbaum (Thuja spec.) 

 

Lein (Linum usitatissimum)
Liguster (Ligustrum vulgare)
Lorbeerrose (Kalmia spec.)
Lupine (Lupinus spec.)

Magnolie (Magnolia spec.)
Mahonie (Mahonia aquifolium)
Maiglöckchen Covallaria majalis)
Mistel (Viscum album)

Nachtschatten (Solanum nigrum, Solanum dulcamara)
Narzisse (Narcissus pseudonarcissus)
Nieswurz (Helleborus spec.)

Oleander (Nerium oleander)
Osterglocke (Narcissus pseudonarcissus)

Paprikapflanzen (alle grünen Teile)
Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
Pfingstrose (Paeonia officinalis)

Rhododendron (Rhododendron spec.)
Rittersporn (Delphinium spec., Consolida spec.)
Rizinus (Ricinus communis)
Robinie (Robina pseudoacacia)

Sadebaum (Juniperus sabina)
Sauerklee (Oxalis acetosella)
Schierling (Conium maculatum)
Schmetterlingsflieder,Sommerflieder (Buddleja)
Schneebeere (Symphoricarpos albus)
Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)
Schöllkraut (Chelidonium majus)
Schwertlilie (Iris spec.)
Seidelbast (Daphne mezereum)
Stechapfel (Datura stramonium)
Stechpalme (Ilex aquifolium)
Steinklee, Echter (Melilotis officinalis)
Stink-Wacholder (Juniperus sabina)
Sumpf-Dotterblume (Calla palustris)

Tabak (Nicotiana tabacum)
Tollkirsche (Atropa belladonna)
Tollkraut, Glockenbilsenkraut (Scopolia carniolica) 
Tomatenpflanzen (alle grünen Teile)
Tulpe (Tulipa gesneriana)

Wacholder (Juniperus communis)
Waldrebe (Clematis spec.)
Wandelröschen (Lantana camara)
Wasserschierling (Cicuta virosa)
Windröschen, Gelbes und andere (Anemone ranunculoides)
Wolfsmilch (Euphorbia spec.)
Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)

Zwiebeln (Speise) und alle Zwiebelgewächse

 

Als weiterführende Informationsquelle empfehle ich Ihnen das Giftpflanzencompendium. Dort findet man eine unglaublich große Anzahl von Giftpflanzen mit Beschreibungen, Bildern und deren toxischer Wirkung. Besser geht es wohl kaum.

Aber natürlich gibt es auch eine Fülle von leckeren und gesundheitsfördernden Pflanzen und Kräutern in unseren Gärten und in der freien Natur.

Zimmerpflanzen die für Meerschweinchen giftig sind

Alpenveilchen (Cyclamen spec.)
Amaryllis (Hippeastrum spec.)
Aronkelch (Zantedeschia aethiopica)
Azalee (Rhododendron simsii)

Baumfreund (Philodendron spec.)
Begonie, Schiefblatt (Begonia spec.)
Belladonnalilie (Amaryllis belladonna)
Bogenhanf (Sansevieria trifasciata)
Buntwurz (Caladium bicolor)

Christusdorn (Euphorbia milii)

Dieffenbachie (Dieffenbachia senguine)

Efeutute (Scindapsus spec.)
Einblatt (Spathiphyllum floribundum)

Fensterblatt (Monstera deliciosa)
Flamingoblume (Anthurium spec.)

Kaladie (Caladium bicolor)
Kolbenfaden (Aglaeonema commutatum)
Korallenbäumchen (Solanum pseudocapsicum)
Kroton (Codiaeum variegatum)

Madagaskar-Immergrün (Catharanthus roseus)

Palmlilie (Yucca elephantipes)
Philodendron (Philodendron spec.)
Prachtlilie (Gloriosa superba)
Purpurtute (Syngonium podophyllum)

Ritterstern (Hippeastrum spec.)

Sansevierie (Sansevieria trifasciata)

Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima)
Wüstenrose (Adenium obesum)
Wunderstrauch (Codiaeum variegatum)
Yucca (Yucca spec.)
Zimmerkalla (Zantedeschia aethiopica)

 

Getränke

Getränke für Meerschweinchen

Wasser, Tee oder doch lieber ein Bierchen?

Frisches, sauberes Leitungswasser muss immer zur Verfügung stehen. Besonders an heissen Tagen und bei Fütterung mit Kraftfutter. Meistens trinken sie gar nicht viel, besonders wenn sie viel saftiges Frischfutter fressen.

Nippeltränke oder Napf, welches Trinkgefäß ist geeignet?

Das Wasser in Nippeltränken verschmutzt nicht, dafür neigen bei hartem Wasser die Kugelventile dazu zu verkalken und klemmen. Außerdem halten sich in den Trinkröhrchen gerne Krankheitserreger und Schmutz. Deshalb müssen diese immer gut mit einem Bürstchen und ggf. mit Zitronensäure oder Essigessenz gereinigt werden. Bei Frost frieren die Kugelventile schnell ein und die Tiere können nicht mehr trinken.

Bei Trinknäpfen muss darauf geachtet werden, dass es ein kippsicheres Gefäß, am besten ein schwerer glasierter Keramiknapf, oder ein kippsicheres Edelstahlgefäß ist. Diese können gut gereinigt werden. Allerdings verschmutzt das Wasser schnell durch Einstreu und Futterreste und muss mehrmals täglich gewechselt werden. Wenn sich Kalkablagerungen bilden, müssen diese ebenfalls gründlich entfernt werden, da sich hier gerne Krankheitserreger halten.

Für welche Art der Trinkwasserversorgung Sie sich entscheiden wird den meisten Meerschweinchen ziemlich egal sein. Ich bevorzuge Nippeltränken und die Moppelbande kommt damit bestens zurecht.

Es ist aber keinesfalls erforderlich Wasser in Flaschen, respektive speziell angebotenen "Nagerquell" zu verwenden. Das ist nur Geldschneiderei und produziert unnötigen Plastikmüll. Gutes Leitungswasser ist das beste Getränk. Ausnahme ist natürlich, wenn es gesundheitschädliche Keime oder gar Giardien im Trinkwasser gibt. Bei entsprechenden Warnungen in Ihrer Gemeinde bitte auch das Wasser für die Meerschweinchen abkochen.

Tee: Bei bestimmten Erkrankungen kann ein heilender Kräutertee sinnvoll sein und verabreicht werden. Da es aber ein ungewohnter Geschmack ist, kann es sein, dass Meerschweinchen gar keinen Tee trinken mag. Man kann dann versuchen den Tee über eine Spritze direkt ins Mäulchen zu verabreichen.

 

Zwangsernährung

Die Zwangsernährung von kranken Meerschweinchen

Wenn Meerschweinchen gepäppelt werden müssen

Wenn ein Meerschweinchen nicht fressen will oder kann, so hat das einen ernsten Grund. Häufig sind die Zähne ursächlich. In diesem Fall gilt es zunächst, die Ursache von einem fachkundigen Tierarzt beseitigen zu lassen. Manchmal kann ein Meerschweinchen nach einer Zahnbehandlung immer noch nicht fressen. In diesem Fall sollte man es zunächst mit Zwangsernährung versuchen, damit die Verdauung nicht zum Erliegen kommt.

Aber auch andere Krankheiten können Appetitlosigkeit verursachen. Nach einer gründlichen Untersuchung durch eine/n Tierärztin/Tierarzt, und eingeleiteter Behandlung, kann man es hier auch mit der Zuführung von geeignetem Päppelfutter versuchen.

Geeignetes Päppelfutter gibt es in der Tierarztpraxis oder im gut sortierten Zoofachhandel. 

Hinweis:

Nicht jedes Meerschweinchen wird so geduldig sitzen bleiben, wenn man ihm die Spritze ins Mäulchen gibt. Man kann es auch auf den Arm nehmen und ihm den Nahrungsbrei halb aufrecht sitzend eingeben. Für Ungeübte ist es sicher auch schwierig, die Spritze so anzuwenden, wie es im Film dargestellt wird, ohne dass das Meerschweinchen sich verschluckt. Am Besten macht man am gesunden Meerschweinchen "Notfallübungen". Man kann den Nahrungsbrei aber von der Seite in das Mäulchen geben und langsamkleine Portionen eingeben, damit es sich auf keinen Fall verschlucken kann.

Unterkategorien

Zuchtinfo

Haltung Informationen

Seite 2 von 2

  • 1
  • 2

Rassemeerschweinchenzucht
Landshuter Moppelbande
Eva-Maria Ganslmeier
Ettersdorf 25
84066 Mallersdorf-Pfaffenberg

Tel. +49 152 54013737
E-Mail: info@meerschweinchenlandshut.de

 

www.meerschweinchen-landshut.de

(c) 2025

Datenschutz

Impressum

Kontakt

Hinweis Externer Link
illustration

You are leaving our website

Make sure that the website you are about to visit is trustworthy. We cannot be held responsible for the content of external websites.
Continue Stay here

Sie verlassen jetzt https://www.meerschweinchen-landshut.de und werden zu {ebExpr this.triggerElement.href} weitergeleitet! Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Sie verlassen jetzt unsere Webseite
weiter hier bleiben