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Meerschweinchenrassen

Zuchtformen der domestizierten Hausmeerschweinchen
Von der Wildform zum Hausmeerschweinchen mit Schönheitsideal


Farben
Genetik

Angora

Langes seidiges Haar mit Wirbeln
noch nicht als eigenständige Rasse anerkannt
Entstand wahrscheinlich durch eine Verkreuzung von Peruaner und Rosettenmeerschweinchen,
eine Mutation in anderen Zusammenhängen ist aber auch möglich.
Es unterscheidet sich vom Peruanermeerschweinchen durch Anzahl und Sitz der Wirbel.

Gencode:

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Rasseporträt Angora

 

 

Glatthaar

Wohl die bekannteste und häufigste Kurzhaarrasse und die Urform der Meerschweinchen
Kurzes, glattes am Körper anliegendes Fell, ca. 3 cm lang

Gencode:

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Rex

Krauses, ca. 2-3 cm langes, dichtes, drahtiges vom Körper abstehendes Fell.
Keine Deckhaare, die Tasthaare sind auch gekräuselt

Gencode:

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Rosette

Kurze glatte Haare, mindestens 8, symmetrisch am Körper angeordnete Wirbel,
durch die die Haare abstehen. Die Wirbel sind an den Schenkeln, auf dem Rücken und an den Schultern.

Gencode:

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Bild: Daniela Hammer und die Rapido Pepinos

American Crestet

Kurzes, glattes Fell und einen Schopf auf dem Kopf.
Bei American Crested ist dieser immer weiss.

Gencode:

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Bild: Herbert Janssen vom OMNC   

English Crestet

Kurzes, glattes Fell und einen Schopf auf dem Kopf.
Bei EC ist die Krone immer in Fellfarbe

Gencode:

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Bild: Herbert Janssen vom OMNC  

Ridgeback

Kurze glatte Haare, die Rückenhaare wachsen wie ein Kamm gegen den Strich.
Sie werden aus Rosetten und Glatthaarmeerschweinchen selektiv gezüchtet.

Gencode:

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Bild: Herbert Janssen vom OMNC 

US Teddy

Ähnlich wie Rex, aber die Haare sind feiner gewellt. Am Bauch eher glattere Haare.

Gencode: LL rhrh MM SnSn stst RxRx fzfz ChCh lulu

 Bild: Eva Buchner Wuschelmeeris

 

CH Teddy

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wie US Teddy, aber mit längerem Fell

Bild: Eva Buchner und die  Wuschelmeeris

Peruaner

Langes, glattes Fell, 2 Wirbel auf dem hinteren Rücken und 1 auf dem Kopf.

Typisch ist der Mittelscheitel auf dem Rücken, das Fell kann bis zu 50 cm! lang werden.

Gencode:

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Kurzhaarperuaner

Das Irish Crested/ Kurzhaarperuaner  hat zwei parallele Wirbel dem hinterem Teil des Rückens der wie beim Ridgeback die Haare in die entgegengesetzte Richtung wachsen lasst.
Durch die zwei Wirbel auf der Kuppe ist der Kamm jedoch größer und sollte einen schönen Iro zwischen den Ohren zeigen.

Gencode:

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Bild: Stefanie Riehl

Sheltie

Langes, glattes Fell ohne Wirbel

Gencode:

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Coronet

Langes, glattes Fell ähnlich wie das Sheltie, aber mit einem Schopf auf dem Kopf.

Kreuzung aus Sheltie und Crested

Gencode

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Bild: Meerschweinchen vom Bodensee

Alpaka

Langes, gelocktes Fell, am Kopf kurze Locken. Mittelscheitel auf dem Rücken, 2 Rosetten an den Flanken.
Kreuzung aus Rex und Peruaner.

Gencode:

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Bild: Herbert Janssen vom OMNC 

Texel

Langes, gelocktes Fell, jedoch ohne Scheitel und Rosetten.
Kreuzung aus Rex und Sheltie.


Gencode:

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Bild: Herbert Janssen vom OMNC

Merino

Lange, dichte, gelockte Haare, keinerlei Wirbel, ausser einer Stirnrosette, die Haare fallen gleichmäßig.

Gencode:

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Bild: Meerschweinchen vom Felswäldchen

Mohair

Lockiges, kauses Fell und Wirbel wie Standardrosette

Gencode:

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Bild: Herbert Janssen vom OMNC

Lunkarya

Langes Fell mit festen, abstehenden Locken. Vererbung dominant.

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Bild: Herbert Janssen vom OMNC

Curly

Das Curly und das Curly-Abyssinian sind eine neue Meerschweinchenrasse aus Schweden
Das Curly ist ein Lunkarya mit kürzerem Fell. Es besitzt wie das Lunkarya auch zwei Hüftwirbel, der Pony ist
aber nicht so stark ausgebildet, da das Haar auch kürzer ist.
Der Standard verlangt eine Haarlänge von 4-6 cm. Das Fell soll sich harsch anfühlen.

Gencode:

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Bild: Herbert Janssen vom OMNC

Skinny und Baldwin

Skinnys: Werden nackt geboren, haben aber eine Restbehaarung am Kopf und an den Füssen, selten am Rücken

Bild: Berliner US Teddys

Baldwins werden im Gegenteil zu den Skinny-Pigs mit Fell geboren, verlieren aber im Laufe ihres Heranwachsens ihr Fell vollständig, auch die Tasthaare.
In Deutschland sind zur Zeit haarlose Meerschweinchen weder als Rasse anerkannt, noch dürfen sie auf Ausstellungen gezeigt werden.

Somali

Leider kein Foto vorhanden.

Das Somali ist ein Rex mit vielen Rosetten. Es wird auch Caniche Meerschweinchen genannt.

Erbformel: LL rxrx Rhrh m

Cuys - die Riesenmeerschweinchen

Das Cuy sieht im Prinzip aus wie ein ganz normales Meerschweinchen.  Nur eben viel größer. Ein erwachsenes Cuy erreicht eine stattliche Körperlänge von 30-35 cm. Das Gewicht der Weibchen liegt zwischen 1,8 und 2,3 kg, Böcke erreichen 2-2,8 kg.

Weiterlesen
Bedeutung Genkürzel
LL/Llkurzhaarig
lllanghaarig
RhRh/RhrhWirbel/Rosetten
rhrhkeine Wirbel/Rosetten
SnSn/Snsnkein Satin
snsnSatin
Stst/ststStirnrosette/Krone
ststkeine Stirnrosette/Krone
RxRx/Rxrxkeine Rex Locken
rxrxRex Locken
FzFz/Fzfzkeine US Teddy Locken
fzfzUs Teddy Locken
ChCh/Chchkeine Ch Teddy Locken
chchCh Teddy Locken
LuLu/LuluLunkarya Locken
lulukeine Lunkarya Locken
Meerschweinchen Baby

Trächtigkeit und Geburt bei Meerschweinchen

Fakten | Risiken | Komplikationen 
Entwicklung der Jungtiere

Meerschweinchenzucht
Zuchtmethoden
Fachbegriffe
  1. Verpaarung
  2. Trächtigkeit
  3. Geburt
  4. mögliche Komplikationen
  5. Päppelbabys
  6. Entwicklung Jungtiere

 

Verpaarung von Meerschweinchen

 

Wann ist das Weibchen paarungsbereit und wie erfolgt der Paarungsvorgang?

Biologisch gesehen können Meerschweinchen sich das ganze Jahr über paaren. In unseren Breitengraden ist das aber im Winter ein bisschen schwierig, weil es in einigen Regionen bitter kalt wird. Dann sollten Geburten nur stattfinden, wenn den Müttern und Babys ein gut isolierter Stall zur Verfügung steht.

Die „Hitze" tritt ca. alle 16-18 Tage für ca. 6 Stunden ein. Ob ein Weibchen paarungsbereit (brünstig,hitzig) ist erkennt man an folgenden Verhaltensweisen:

  • das ranghöchste Gruppenmitglied, meistens der Kastrat oder aber auch das ranghöchste Weibchen zeigen ein gesteigertes Interesse und bromseln

  • das Weibchen ist unruhig und bebromselt ihre Mitbewohner

  • klarer Schleim wird abgesondert

  • leichtes Anschwellen der Vagina

  • die Scheidenmembran reisst ein

Eine Regelblutung, wie z.b. bei den Menschen, bekommen Meerschweinchen nicht. In dieser Zeit hat der Bock sehr viel zu tun. Er muss werben, schnüffeln purren und bromseln. Er umkreist das Weibchen ständig und lässt in regelmäßigen Abständen seine Hoden hervortreten. Wenn das Weibchen seine Bereitschaft zeigt, versucht er aufzureiten. Der Akt als solches ist keine so große Sache. Das Weibchen zeigt dass es willig ist, indem es seine Hinterbeine nach hinten streckt und die Genitalien anhebt. Danach folgen mehrere Paarungsakte im Abstand von mindestens 1 Minute, die jeweils nur 15-30 Sekunden dauern. Um seine Nachkommenschaft zu sichern, verschließt das Männchen die Vagina mit einem Schleimpfropf, der nach ein paar Stunden wieder verschwindet. So sichert das Männchen, dass nur seine Gene weitergegeben werden. Ca. 14 Tage nach der Befruchtung kann man bereits das Bäuchlein erkennen und die Waage wird es bestätigen.

Wenn das Weibchen nicht paarungsbereit ist, wird sie den Bock durch gezieltes Urin spritzen abwehren. Die Damen sind dabei sehr treffsicher und können ca. 30-40 cm weit spritzen.

Zusammenfassung:

  • Zyklus: 16-18 Tage

  • Brunst: ca. am 4. Zyklustag, dabei reisst die Vagninalmembran ein. Die Vaginalmembran entsteht durch zwei Schleimhautleisten am Scheideneingang die durch wachsen und verkleben die Membran bilden. Wird das Weibchen nicht gedeckt werden, tritt die nächste Brunst ca. 16-18 Tage später ein.

  • keine Periodenblutung

  • nach erfolgreichem Deckakt werden sich die befruchteten Eier ca. 6 Tage später in der Gebärmutter einnisten. So lange dauert ihr Wanderung dort hin.

  • nach erfolgreicher Paarung Verschluss der Vagina mit einem Schleimpfropf, der nach einigen Stunden abfällt.

Die Trächtigkeit der Meerschweinchen

 

Wie erkenne ich, ob mein Weibchen trächtig ist?

Zunächst wird das Bäuchlein etwas praller, so als ob es Blähungen hätte. Ab der 4.-5. Trächtigkeitswoche kann man die Babys bereits durch ganz vorsichtiges Abtasten des Bauches fühlen.

Dauer der Tragzeit

Meerschweinchen haben für ein Nagetier eine verhältnismäßig lange Tragzeit. Sie dauert etwa 64-72 Tage. Beim erste Wurf kann man meistens nur 1-2 Junge erwarten, die dann aber möglicherweise ein relativ hohes Gewicht von 100 – 140 g haben. Bei mehreren Jungen ist die Tragzeit eher am unteren Limit und das durchschnittliche Geburtsgewicht bei 50-70 g.

Was ist während der Trächtigkeit zu beachten?

Man sollte die trächtigen Weibchen nicht unbedingt herumtragen oder hochheben. Die Ernährung darf während der Trächtigkeit wegen der Gefahr einer Toxikose nicht umgestellt werden. Ein paar Kalorien mehr dürfen es jedoch schon sein. Ein paar Haferflocken oder Pelletfutter mit ausgewogener Zusammensetzung als Zusatzfutter sind zusätzliche Energiespender. Eine ausgewogene, vitaminreiche →Ernährung sollte bei jedem Meerschweinchen selbstverständlich sein, nicht nur während der Tragzeit.Das Gewicht muss zunächst einmal wöchentlich, in den letzten 3 Wochen jeden 2. Tag kontrolliert werden, um eine Trächtigkeitstoxikose  frühzeitig zu erkennen.Stress ist zu vermeiden.

Eine Studie an der Universität Münster hat ergeben, dass die weiblichen Jungtiere von Müttern, die während der Trächtigkeit gestresst wurden, maskulinisieren. Das bedeutet, dass auch weibliche Jungtiere ein ausgeprägtes männliches Verhalten zeigen.

 

Die Geburt - wenn ein Meerschweinchen einen Wurf hat

 

Muss ich das Weibchen kurz vor der Geburt aus der Gruppe nehmen?

Ein Umsetzen des Weibchens kurz vor der Geburt ist nicht normalerweise nicht erforderlich, es würde nur Stress bedeuten. Deshalb sollten trächtige Weibchen in ihrer Gruppe bleiben dürfen. Wenn sich noch andere Mütter in der Gruppe befinden, werden sich die Mütter gegenseitig bei der Babybetreuung helfen. Für die Jungtiere besteht normalerweise keinerlei Gefahr. Ich habe diesbezüglich noch nie schlechte Erfahrungen gemacht, meine Weibchen gebären alle in der großen Gruppe. Allerdings sollte sie zu diesem Zeitpunkt nicht mehr mit dem unkastrierten Bock zusammen sein, denn sie kann innerhalb von 12 Stunden nach der Geburt bereits wieder nachgedeckt werden.

 

Kann man bei der Geburt helfen?

Die Wehen setzen ca. 20 Minuten vor der Geburt ein. In der Regel erfolgt eine Meerschweinchengeburt innerhalb ca. 1 Stunde und ein eingreifen des Menschen ist nicht erforderlich, man sollte sie auf jeden Fall ungestört lassen. Sollte die Geburt wesentlich länger dauern, 4 Stunden oder mehr, und gibt die Mutter dabei häufige Schmerzlaute von sich, brauchen Sie schnellstens einen Tierarzt. Auch bei Tierärzten gibt es einen Notdienst ! Wenn andere Weibchen im Gehege sind, so übernimmt meistens ein Weibchen die „Wache".

 

Die Babys (Welpen)

Die Babys sehen gleich nach der Geburt aus wie Miniaturausgaben der erwachsenen Meerschweinchen. Sie haben sofort nach der Geburt den Fluchtreflex, sind voll bewegungsfähig und folgen der Mutter. Das Gewicht sollte bei mindestens 50 g wiegen. Leichtere Babys brauchen wahrscheinlich Ihre Hilfe. Lassen Sie sich vom Tierarzt beraten. Interessant ist, dass die Babys ihre Milchzähne bereits zwischen dem 43. und 47. Tag der Trächtigkeit durchbrechen und bis zum 55. Tag bereits wieder resorbiert sind. Die bleibenden Zähne brechen vollständig bis zur Geburt durch.

Die Babys werden ca. 21 Tage gesäugt, obwohl sie schon wenige Stunden nach ihrer Geburt beginnen feste Nahrung zu sich zu nehmen. Nach 3 Wochen wird abgestillt. Die Meersau hat nur 2 Zitzen. Wenn mehrere Mütter gleichzeitig Junge haben, ist es in der Regel so, dass sich jede Mutter um alle Jungen kümmert. Die Babys können sich dann an jeder „Bar" bedienen, die gerade geöffnet hat.

Der "kleine Unterschied" ist bei den Babys manchmal noch nicht so sicher zu erkennen, da passieren selbt Züchtern mit langjähriger Erfahrung gelegentlich noch Fehler.  Aber spätestens ab der 3. Lebenswoche kann man ganz sicher erkennen, ob es ein Männchen oder ein Weibchen ist. Die Geschlechtsregion ist bei den Weibchen eher Y-förmig. Bei den Männchen kann man den innen liegenden Penis durch sanften Druck „ausfahren".

 

Weibchen, wie ein Y

geschlechtsteil meerschweinchen weiblich

Männchen wie ein i

geschlechtsteil meerscheinchen männlich

 

 

Der Vater

Der Vater darf gerne bei der Geburt dabei sein, er wird die Babys sicher liebevoll behandeln und auf sein Weibchen aufpassen. Aber Achtung: Die Weibchen sind ca. 2-12 Stunden nach der Geburt wieder empfängnisbereit! Deshalb sollten sie den Vater allerspätestens dann aus dem Gehege/Käfig holen. Besser aber vorher, gleich nach der Geburt oder noch früher. Die Trächtigkeit, die Geburt und die Aufzucht sind für die Weibchen sehr anstrengend, sie sollten nicht sofort wieder schwanger werden. Dies verkürzt die Lebenserwartung des Weibchens und oftmals sind bei der nachfolgenden Geburt tote Jungtiere dabei.

Der Vater darf natürlich dann nicht alleine bleiben, nur weil sein "Job" hier vorläufig endet. Wenn sie nicht weiterzüchten wollen, sollten sie rechtzeitig über eine Kastration nachdenken. Andernfalls brauchen sie einen geeigneten Gesellschafter für ihr Böckchen, z. B. ein Jungböckchen mit dem es vorläufig zusammen bleiben kann.  Eine weitere, besonders für Züchter interessante Möglichkeit wäre ein Frühkastrat.

Komplikationen bei der Geburt

 

Die Symphyse

Meerschweinchenweibchen haben, wie viele Säugetiere, eine →Symphyse. Das ist eine knorpelige Kontaktstelle zwischen Scham- und Sitzbeinen der rechten und linken Beckenhälfte, die während der Trächtigkeit durch den Einfluss der Östrogene in schleimiges Bindegewebe umgewandelt und geweitet wird, damit die Babys den Geburtskanal passieren können. Das ist bei uns Menschen genau so. Das Becken wird zusätzlich von den Beckenbändern zusammengehalten. Die Symphyse lockert sich ab dem letzten Trächtigkeitsdrittel und öffnet sich ca. 5 Tage vor der Geburt 1,5 - 2 cm breit. Das kann man ertasten und als Hinweis dafür nehmen, dass die Geburt kurz bevor steht.
Der erste Wurf sollte innerhalb des ersten Lebensjahres erfolgen, weil die Beckenbänder und die Symphyse sonst durch den fehlenden Einfluss der Östrogene und die fehlende mechanische Dehnung ihre Elastizität verlieren. Bei einer späteren Trächtigkeit kommt es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Komplikationen, weil die Babys dann nicht durch den Geburtskanal passen. Ebenso verhält es sich, wenn der letzte Wurf länger als 12 Monate zurück liegt oder das Weibchen älter als 3 Jahre ist. Bei älteren Weibchen sinkt der Östrogenspiegel im Rahmen des natürlichen Alterungsprozesses und die Beckenbänder können nicht mehr genügend gedehnt werden.

Trächtigkeitstoxikose

Die →Trächtigkeitstoxikose (Schwangerschaftsvergiftung) tritt meistens zum Ende der Trächtigkeit oder aber, wenn auch seltener, 3-4 Tage nach der Geburt auf. Es handelt sich dabei um eine Stoffwechselentgleisung. Die Tiere haben eine Fettleber und das Blut kann nicht mehr entgiftet werden.

Symptome:

  • Verweigerung der Nahrungsaufnahme

  • gesträubtes Nackenfell

  • Teilnahmslosigkeit

Wenn man durch regelmäßiges Wiegen den Gewichtsverlust feststellt, bevor die anderen Symptome hinzukommen, hat man noch Chancen das Weibchen und die Babys zu retten. Beim Eintreten der ersten Symptome ist es meistens schon zu spät, oft auch für die Babys. 

Seltener tritt die Toxikose tritt erst nach der Geburt auf:

Symptome:

  • Verweigerung der Nahrungsaufnahme

  • Gleichgewichtsstörungen

  • hoher Gewichtsverlust

Der Tod tritt meist innerhalb weniger Tage ein.

Risikofaktoren

  • Bewegungsmangel

    zu viel energie- und einweißreiches Futter

  • Weibchen, die bereits vor der Trächtigkeit mehr als 1100 g wiegen

  • Stress

  • zu schnelle Futterumstellung

  • Aufregungen

  • Vitamin C Mangel (der Vitamin C Bedarf ist im letzten Drittel der Trächtigkeit besonders hoch

  • Nahrungsmangel- ungenügende Energiezufuhr (bei ausschließlicher Heu- und Grünfütterung

 Therapieversuche

  • Tierarzt schnellstens konsultieren

    Verabreichung von Calzium und Traubenzuckerlösungen

  • Vitamin B12 und Vitamin C

  • Lycopodium D6 (1x täglich 6 Tropfen)

 Geburtsstockungen

  • Die Babys liegen ungünstig

  • Die Babys sind zu groß

  • Wehenschwäche

  • Die Babys sind bereits im Mutterleib verstorben und können nicht aktiv bei der Geburt mitarbeiten

  • Die Babys haben durch eine Behinderung zu große Köpfe (Lethal Whites)

Wenn Jungtiere gepäppelt werden müssen

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Gelegentlich kommt es vor, dass Babys zu klein geboren werden. Das kann verschiedene Gründe haben:

  • sie wurden zu früh geboren

  • die Wurfstärke ist zu groß

  • ein einzelnes Baby ist schwächer

  • die Babys wurden im Mutterleib nicht richtig versorgt und sind deshalb unterentwickelt

  • die Babys sind aus anderen Gründen einfach zu klein ausgefallen

Bei Babys unter 50 g hat man wenig Chancen, diese durchzubringen. Es ist aber auf jeden Fall erforderlich, diese zusätzlich zur Muttermilch zu ernähren. Dazu verwendet man meiner Ansicht nach am besten Katzenaufzuchtmilch.

Diese wird in eine Einmalspritze gefüllt, wie sie beim Tierarzt oder in der Apotheke erhältlich ist.

Wenn die Mutter tragischer weise bei oder nach der Geburt verstirbt, bleibt einem nichts anderes übrig. Bei der Handaufzucht ist es erforderlich, den Babys alle 2 Stunden Tag und Nacht ihre Milch zu verabreichen. Das Bäuchlein muss danach leicht mit einem Finger massiert werden.

Wenn die Babys dann anfangen feste Nahrung zu sich zu nehmen, weiche ich immer Schmelzflocken in der Aufzuchtmilch ein. Das gibt Kraft und hat viele Kalorien, die die Babys gut gebrauchen können. Zudem enthalten Haferflocken viele Nährstoffe und sind leicht verdaulich.

Nach der Fütterung übernimmt i.d.R. die Mutter die "Bauchmassage" in dem sie den Babys das Bäuchlein leckt, um die Verdauung anzuregen. Das kann man im Fall einer reinen Handaufzucht auch mit einer vorsichtigen Fingermassage machen.

 

Adoleszenz, die Entwicklung der Jungtiere

Aus Hänschen wird Hans

 

Es ist immer wieder faszinierend, das Wunder des Lebens - die Geburt. Da kommt also so ein kleines Meerschweinchen auf diese Welt. Aber ein Meerschweinchen kommt selten allein, im Durchschnitt sind es 2-4 Babys, es können aber auch nur eines oder 5-6, selten mehr, Babys sein. Das ist alles im Normalbereich.

Meerschweinchen sind Nestflüchter. Sie kommen vollkommen entwickelt, nur eben etwas kleiner zur Welt. Sie haben voll entwickelte Sinne und ein voll entwickeltes Gebiss, denn die Milchzähen verlieren sie bereits im Mutterleib. So können sie bereits wenige Stunden nach der Geburt damit beginnen feste Nahrung zu sich zu nehmen. Trotzdem ist die Muttermilch extrem wichtig zur Stärkung der Abwehrkräfte und zur Entwicklung. Sollte ein Muttertier bei der Geburt versterben wäre eine Amme der ideale Ersatz. Hat man keine Amme zur Verfügung muss das Baby von Hand aufgezogen und zugefüttert werden. Ein gesundes Meerschweinchen wiegt bei der Geburt zwischen 50 und 140 g. Das Geburtsgewicht der einzelnen Babys richtet sich auch nach der Anzahl der Babys im Mutterleib. Ein Geburtsgewicht von unter 50 g ist schon kritisch, unter 40 g ist das Überleben unwahrscheinlich. Die regelmäßige Gewichtskontrolle ist sehr wichtig, so kann man sehen ob eines der Kleinen vielleicht bei der Mutter etwas zu kurz kommt und nicht genug Milch abbekommt. Stagniert das Gewicht oder nimmt das Baby ab, muss mit Aufzuchtmilch zugefüttert werden.
Die Milchbar der Mutter wird in der Regel ca. nach 21 Tagen Säugezeit geschlossen. Ich habe aber auch schon beobachtet, dass eine Mutter ihre 3 Babys bis zu 6 Wochen gesäugt hat. Die Die Meersau hat nur 2 Zitzen. Wenn mehrere Mütter gleichzeitig Junge haben, ist es in der Regel so, dass sich jede Mutter um alle Jungen kümmert. Die Babys können sich dann an jeder „Bar" bedienen, die gerade geöffnet hat. Auch Weibchen die gerade keine Jungen haben, kümmern sich zeitweise um die Jungen. Auch Kastraten in der Gruppe kümmern sich um den Nachwuchs. Ein Meerschweinchen ist im Alter von ca. 1 Jahr ausgewachsen.

Weibchen können bis zur →Abgabe oder lebenslang bei der Mutter bleiben. Bei Böckchen muss man ab einem Alter von ca. 4 Wochen wachsam sein und diese ggf. von den Weibchen wegsetzen, wenn sie ernsthaft anfangen zu bromseln. Die Geschlechtsreife, und somit die Fähigkeit ein Weibchen (auch die eigene Mutter) zu decken, richtet sich in erster Linie nach dem Gewicht. Ab ca. 250 g und frühestens 3 Wochen, spätestens aber mit 6 Wochen, kann die Geschlechtsreife einsetzen. Dann muss man sie von den Weibchen trennen.

Die Jungtiere wachsen schnell heran, pro Woche nehmen sie etwa 50g an Gewicht zu.

Die Pubertät setzt ca. in einem Alter von 12 Wochen ein. während dieser Phase lernen die Jungtiere viel über Rangordnung und gutes Benehmen in der Gruppe. Erst mit ca 1 Jahr ist ein Meerschweinchen ausgewachsen - zumindest was die Körperlänge betrifft. Danach entwickelt sich der Körperbau noch weiter und sie werden etwas kräftiger.

meerschweinchen 1 Tag altMeerschweinchen 1 Monat altMeerschweinchen erwachsen

Meerschweinchenbaby Anisplätzchen

Meerschweinchenzucht

Fakten und Risikofaktoren

Zuchtinfos
Fachbegriffe Zucht
Zuchtmethoden
Rassen-Farben-Genetik
Trächtigkeit-Geburt-Adoleszenz

Die Zucht von Meerschweinchen ist ein interessantes und verantwortungsvolles Hobby, das viel Freude bereiten kann. Dabei geht es nicht nur um die Vermehrung, sondern um die gezielte Auswahl von Tieren, um bestimmte Eigenschaften wie Fellfarbe, Muster oder Temperament zu fördern. Wer Meerschweinchen züchten möchte, sollte sich intensiv mit der Haltung, Pflege und den Bedürfnissen der Tiere auseinandersetzen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Tiere zu gewährleisten. Eine gute Vorbereitung und ein fundiertes Wissen über Genetik und Vererbung sind dabei ebenso wichtig wie die Liebe zu den Tieren.

  1. Grundsätzlichens
  2. 1 + 1 = viele?
  3. Bedenken
  4. Rassezucht
  5. Zuchtziele
  6. Zuchterfolge

 

Zucht bedeutet Verantwortung. Verantwortung für Lebewesen, die ein gewisses Maß an Ansprüchen stellen, was die Versorgung betrifft, aber auch Verantwortung als Züchtender, die Zucht in eine Richtung zu lenken, dass den Tieren durch die Zucht kein gesundheitlicher Schaden oder eine Verminderung der Lebensqualität entsteht.

Da es in der Kleintierzucht keine Kontrollen durch Zuchtverbände oder das Veterinäramt gibt, wie dies beispielsweise in der Hundezucht üblich ist, wäre es wünschenswert, dass sich jeder Züchtende bereits von Anfang an grundlegend informiert, was echte Zucht (nicht Vermehrung!) bedeutet. Ich habe in den Jahren meiner Zucht schon öfter mit Menschen zu tun gehabt, die Meerschweinchenzucht wohl eher als beiläufiges Hobby sehen, das Spaß machen soll, die aber spätestens dann, wenn das Hobby zu arbeits- oder kostenintensiv wurde, schnell die "Flinte ins Korn" geworfen haben, weil sie merkten, dass sie den Zeit- und/oder Geldaufwand nicht mehr leisten konnten. Das ist für mich soweit aktzeptabel, wenn die Tiere dadurch nicht vernachlässigt und gut untergebracht werden. Ich habe aber auch Zuchtauflösungen auf amtliche Anordnung erlebt, weil die Züchtenden nicht nur den Überblick verloren haben, sondern möglicherweise derart überfordert waren, so dass die Tiere vernachlässigt wurden. 

Immer wieder bekomme ich Anfragen von Menschen, die unkastrierte Tiere von mir möchten, um sie nur 1x zu verpaaren. Das kann und will ich nicht unterstützen, das wäre meinerseits verantwortungslos. 

Natürlich braucht man als Züchtender auch ganz dringend die Freude an der Zucht, das steht ausser Frage. Aus dieser Freude schöpft man die Kraft weiterzumachen, auch wenn es manchmal Schwierigkeiten gibt. Aber man muss auch mit einer gewissen Ernsthaftigkeit an die Sache herantreten und sich von Anfang an bewusst machen, dass neben dem Spaß auch viel Arbeit und nicht zuletzt Kosten dahinter stehen. Mit Kleintierzucht lässt sich kein Geld verdienen, im Gegenteil.
Nicht jeder Wurf verläuft problemlos, man muss irgendwann den Umgang mit Misserfolgen, Totgeburten, Muttertieren und Jungtieren die versterben lernen. Nahezu jeder Züchtende wird eines Tages vor ein derartiges Problem gestellt sein. 

Gerne unterstütze ich aber Jungzüchtende, die mit einer gewissen Vorbereitung an die Rassezucht herantreten. Sie bekommen von mir auch Zuchttiere, allerdings darf Niemand erwarten, dass ich meine potentesten Tiere abgebe. Die Zuchtarbeit muss jeder für sich leisten und das Zuchtziel selbst erarbeiten. Dabei biete ich aber gerne meine Hilfe an. 

Ich empfehle auch jedem Anfänger/in sich einem Meerschweinchenverein anzuschließen um dort bei Stammtischen oder auf Ausstellungen neue Informationen zu bekommen. Bei den Vereinen ist es auch möglich die Sachkundeprüfung abzulegen und einen Sachkundenachweis zu erhalten. Dies ist zwar nicht zwingend Vorschrift, aber durchaus empfehlenswert. Ausserdem werden durch die Vereine immer wieder Fortbildungsseminare organisiert und angeboten, bei denen man sein Wissen erweitern kann. 

 

1+1 = viele? Ja wieviele eigentlich und welche Geschlechterverteilung?

 

In erster Linie, sollte jeder, der sich mit dem Gedanken trägt Tiere zu züchten, erst einmal darüber nachdenken, ob und wie er für die Jungtiere, die er nicht zur Weiterzucht behalten kann, Abnehmer findet. Wenn es nur darum geht, ein Weibchen einmal zu einem Bock zu setzen, nur „um mal zu sehen was dabei heraus kommt", kann man noch lange nicht von Zucht sprechen. Das ist lediglich Vermehrung!  Denn, dass den Gesetzen der Natur folgend, Männlein und Weiblein irgendwann Nachwuchs bekommen, ist so ziemlich sicher. Von der einfachen Vermehrung von Meerschweinchen zur gezielten Rassezucht ist es ein großer Schritt. Leider lassen es vorwiegend unerfahrene Halter oftmals zu, dass sich die Tiere unkontrolliert vermehren, was ohne das nötige Fachwissen schwerwiegende Folgen für die Jungtiere und die Mutter haben kann. Nur einmal Babys? Sicher, Tierbabys sind absolute Herzensbrecher und es ist vom Gesetz nicht verboten. Aber man übernimmt große Verantwortung! Bevor man so etwas macht, sollte man sich trotzdem die notwendigen Basics zur Zucht aneignen um Komplikationen nach Möglichkeit zu vermeiden. Immer wieder höre ich: "Ich möchte 2 Weibchen, meine Freundin hat 2 Böckchen, die wollen wir mal zusammen lassen. " Das bringt für den unerfahrenen Halter ungeahnte Schwierigkeiten mit sich, denn die beiden Böckchen werden sich, nach dem zumindest einer Kontakt mit dem Weibchen hatte, nicht mehr vertragen und für immer Feinde sein. Eine Rückvergesellschaftung ist wenn überhaupt, dann nur mit Schwierigkeiten möglich. Ausserdem sollte man sich auf jeden Fall im Klaren sein, dass es nicht Ziel und Zweck einer solchen Aktion sein kann, dass die Babys anschließend im Zoohandel landen, weil man keinen Platz mehr dafür hat. Das kann doch nicht das Ziel sein! 

 

Was sollte man also alles bedenken, wenn man plant Meerschweinchen zu züchten?

 

  • Platz: Habe ich genug Platz um Jungtiere notfalls auch etwas länger zu behalten, wenn sich momentan kein neues zu Hause findet? Ich spreche von einem neuen zu Hause, weil es nicht das Ziel einer Zucht sein kann, dass die Tiere geboren werden um in einer Tierhandlung zu landen. Diese „Zwischenstation" sorgt bei den Tieren für eine unnötige Belastung und sollte nur im äußersten Notfall angestrebt werden. Bevor die Tiere aber im Zoo als Schlangenfutter enden, ist es der bessere Weg, die Tiere zu vermitteln, auch, wenn es etwas länger dauern sollte.
  • Finanzen: Der finanzielle Aspekt ist nicht außer Acht zu lassen. Habe ich genügend Geldreserven um bei eventuellen Notfällen während der Schwangerschaft oder Geburt einen Tierarzt bezahlen zu können? Meerschweinchenzucht ist alles andere als ein Gewinn bringendes "Geschäft". Der Verkauf einiger Tiere deckt nicht einmal ansatzweise die hohen Kosten für die artgerechte Versorgung der Tiere. Es ist eher ein kostspieliges Hobby, eine Leidenschaft. Dazu kommen noch Extras wie Tierarztkosten, wenn erforderlich Medikamente, etwas Kraftfutter, hier ein neues Häuschen, da eine neue Trinkflasche oder Futterraufe.....Ach ja, und man braucht natürlich auch einen eigenen Kühlschrank für die Schweinchen.
  • Genetik: Dies ist bei Meerschweinchen ein sehr wichtiger Aspekt, denn ohne ein gewisses Grundwissen über Rassen, Vererbung und Farblehre kann es zu sehr traurigen Ergebnissen kommen. Hier reicht es nicht aus, sich im Internet mal schnell eine Seite durchzulesen. Das betrifft vor allen Dingen die Zucht von Dalmatiner , Schimmel und Satinmeerschweinchen. Es gibt zahlreiche Informationen zur Zucht dieser Farbschläge in der gängigen Fachliteratur. Wenn Sie planen, eine dieser Farbschläge zu züchten, müssen Sie unbedingt das nötige Hintergrundwissen erwerben.
  • Amtliches: Eine häufige Frage ist: Brauche ich eine Genehmigung um eine Meerschweinchenzucht zu betreiben? Das ist von den Vorschriften ihres örtlichen Ordnungsamtes abhängig. Bitte fragen sie dort gezielt nach, bevor sie eine Zucht beginnen. Das Ordnungsamt Landshut fordert eine Anmeldung wenn man mehr als 100 Jungtiere/Jahr bekommt. Dann erst ist eine veterinäramtsärztliche Prüfung erforderlich.
  • Unterkunft: Der Stall sollte groß genug sein, um einen eventuell zu erwartenden Babyboom artgerecht unterzubringen. Die gewohnte Umgebung sollte nicht verändert werden, weil das für die Eltern nur zusätzlichen Stress bringt und für die Jungen in der Regel nicht erforderlich ist. Die Jungs müssen immerhin im Alter von ca. 5 Wochen von der Mutter getrennt werden und sollten dann bei einem älteren, gut sozialisiertem Bock sitzen, der für sie der Erzieher ist.
  • Entsorgung: Auch daran muss man vorher denken: Kleinvieh macht Mist, und das nicht zu wenig. Wohin mit dem Mist, wenn man keinen eigenen Misthaufen oder sehr großen Komposthaufen hat? Manche Gemeinden und Städte verbieten die Entsorgung in die öffentlichen Grüngutcontainer.

 

Warum Rassezucht?



Im Gegensatz zu anderen Rassezuchten, wie z. B. zur Hundezucht, die darauf abzielt Gebrauchshunde für die verschiedensten Einsatzbereiche  zu züchten, spielt der „Gebrauchswert“ in der Meerschweinchenzucht bei uns kaum eine Rolle. In Europa sind Rassemeerschweinchen reine Liebhaberei und deren Zucht Leidenschaft, da der Leistungsfaktor keine Rolle spielt und die Zuchtziele liegen mit Schwerpunkt auf Aussehen und Gesundheit der Tiere.

Im außereuropäischen Ausland, z. B. in Südamerika werden die  Cuy, die sog. Riesenmeerschweinchen, aber durchaus als „Gebrauchstier“ gezüchtet, nämlich als traditionelles Nahrungsmittel und Fleischlieferant. Die Zuchtziele sind dann ganz anders als hier: Möglichst viel Fleischmasse. Rasse und Schönheit spielen dabei eher keine Rolle.

Warum also Rassezucht bei Meerschweinchen, wenn es doch keinem nützlichen Zweck dient? Nun, genauso könnte man wohl fragen, warum beispielsweise Rosen gezüchtet werden, wo sie doch nicht einmal als Nahrung für Insekten dienen.

Weil wir Menschen uns an ihrer Vielfalt und Schönheit erfreuen!

Seit die Meerschweinchen als Heimtiere nach Europa kamen, haben sich viele verschiedene Rasse- und Farbschläge entwickelt und  konnten über die Jahrhunderte als Rassetiere mit ihren typischen phänotypischen Eigenschaften durch gezielte Zucht manifestiert werden. Seither wurden etliche Rassen in Zuchtvereinen anerkannt und die Weiterzucht forciert
Auch innerhalb der verschiedenen Rassen arbeiten seriöse Züchter auch weiterhin an den verschiedenen Farbschlägen und an der  Verbesserung des Phänotyps mit dem Ziel, neben der Optimierung auch die Gesundheit der Tiere nicht durch z. B. zu kurze Köpfe zu beeinträchtigen.

Wann ist Rassezucht nicht zu befürworten?

Argumente gegen die Rassezucht als solches gibt es nur wenige. Denn einer bestimmten Rasse anzugehören schadet im Grundsatz erst einmal keinem Meerschweinchen.

Was spricht also dagegen?

Eine gezüchtete Rasse darf keinesfalls Beeinträchtigungen in ihrer natürlichen Lebensweise haben oder durch angezüchtete Merkmale leiden. In diesem Fall spricht man von Qualzucht.

Es gibt leider immer schwarze Schafe unter den Züchtenden, bei denen die Gesundheit der gezüchteten Tiere hinter der Schönheit steht. 

Vermehrung: Zwei Tiere miteinander zu verpaaren, die zufällig der gleichen Rasse angehören, hat noch nichts mit Rassezucht zu tun, kann aber der Anfang sein. Der Begriff Rassezucht steht aber für ein aufwändiges Zuchtprogramm, hinter dem viel Arbeit steckt. Dazu gehört auch das führen eines Zuchtbuches sowie das erstellen von Stammbäumen, wofür es heutzutage Gott sei Dank hilfreiche Computerprogramme gibt.  

 

Zuchtziele

 

Bevor man mit der Zucht von Rassemeerschweinchen beginnt, sollte man sich Klaren sein, welche Rasse(n) und Farbe(n) man züchten möchte. Gerade Jungzüchtende sind Anfangs noch untentschlossen und verzetteln sich oftmals, weil sie das ergeizige Ziel verfolgen mehrere Rassen und Farbschläge gleichzeitig zu züchten. Dabei wird oft übersehen, dass es keinesfalls bei dem einen Zuchtpaar pro Rasse/Farbschlag bleiben kann, mit dem man eine Zucht beginnt. Früher oder später kommt möglicherweise der Zeitpunkt, wo einem die Arbeit und die Kosten über den Kopf wachsen. Meist ist auch der Platz begrenzt und man kann einfach nicht noch mehr Tiere unterbringen. Dazu kommt, dass Zuchtsauen spätestens im Alter von 3 Jahren nicht mehr zur Zucht eingesetzt werden und in Rente geschickt werden. Auch für diese Tiere braucht man Platz, oder eine gute Möglichkeit sie an einen guten "Rentnerplatz" zu vermitteln.

Rassestandard:

Jeder Züchtende sollte also ein oder mehrere bestimmte Zuchtziele haben. Das Bestreben der meisten Züchtenden liegt in der Verbesserung und Festigung von Rassemerkmalen, so dass die Tiere dem von Zuchtverbänden vorgegebenen Rassestandard entsprechen.. Aber auch die Zucht neuer Farbschläge in einer bestimmten Rasse kann ein interessantes Ziel sein. Der Rassestandard ist eine Aufstellung von rassespezifischen Merkmalen die ein Meerschweinchen besitzen muss, um der Rasse zu entsprechen, damit kein Züchtender auf sich alleine gestellt ist. Auch Fehler werden hier aufgelistet.

  • Fellstruktur
  • Felllänge
  • Wirbel
  • Körperbau/Typ
  • Ohren
  • Augen
  • Farbe


Ausführliche Informationen zum Rassestandard gibt es auf der Seite von Kleintiernews.

Ein häufiges Problem ist aber, dass die als Rassestandart erwünschte, runde Kopfform (Römernase) zu einer Knickung des Tränen-Nasen-Kanals führt. Dadurch kommt es zu einem Rückstau der Tränenflüssigkeit. Die Tiere haben Augenausfluss, der virale oder bakterielle Infekte verursachen kann. Durch den angezüchteten zu kurzen Kiefer kommt es zu einem noch gravierenderen Problem. Unser Tierarzt berichtete mir, dass er im Durchschnitt jeden Monat 2 Tiere einschläfern muss, die nicht mehr fressen können, weil die Backenzähne so stehen, dass sie sich nicht abnutzen, dadurch werden die Zähne schnell zu lang und wachsen in den Gegenkiefer ein (Brückchenbildung). Das führt zu schmerzhaften Entzündungen und Abszessen, wodurch die Tiere große Qualen erleiden und nicht mehr fressen können. Das traurige Ende eines Schönheitsideals. Natürlich können auch andere Ursachen zu diesen Problemen führen. Ähnliche Probleme gibt es übrigens auch bei anderen Tierrassen, insbesondere Hunderassen wie Mops oder Französische Bulldogge. Es ist also in Frage zu stellen, ob die absolute Verfolgung extremer "Schönheitsideale" zu verantworten ist, wenn die Gesundheit der Tiere dafür riskiert wird. Es ist aber bei vielen Zuchten eine Tendenz zu erkennen, dass die Kopfform wieder länger wird, verantwortungsvolle Züchtende arbeiten wieder daran, dass die Tiere wieder eine "gesunde" Kopfform und nicht die damit verbundenen gesundheitlichen Probleme haben.

Schönheitsideale:

Nur ein fehlerfreies Meerschweinchen ist ein gutes Meerschweinchen? Nein, das finden wir nicht. Der Rassestandard schreibt zwar vor, wie ein "schönes" Meerschweinchen auszusehen hat. Da gibt es dann eine Liste mit sogenannten Zuchtfehlern. Das kann zum Beispiel ein Faltohr sein, oder ein falsch platzierter Fellwirbel. Diese Tiere gelten dann als "zur Zucht nicht geeignet". Dennoch sind diese Meerschweinchen keine "Ausschussware", es sind schließlich und endlich liebenswerte Lebewesen!  Man sollte sie nur nicht weiter zur Zucht einsetzen, da sich bestimmte Fehler rezessiv oder dominant weitervererben, besonders die Faltohren. Trotzdem sind es liebenswerte Tiere, die ein Recht auf ein schönes Zuhause und ein lebenswertes Leben haben.

Zuchtziel bei der Moppelbande:

  • Erhaltung und Verbesserung der Rasse Angora in den Farben Schokokombinationen und Goldkombinationen mit Schwerpunkt auf Verbesserung der Wirbel und Fellstruktur.
  • Gesunde und kräftige Tiere, frei von Gendefekten und Erbkrankheiten mit gesundem Körperbau ohne extreme Verkürzung der Kopfform.
  • Die Farben Schoko und Gold in Kombinationen zu intensivieren (sekundäres Zuchtziel), getreu der Devise: Erst baue ich mein Haus, dann streiche ich es an.

Informationen zum Rasseporträt von Angorameerschweinchen gibt es hier.

 

 

Zuchterfolge


Wann ist eine Zucht erfolgreich?

Vor dem Erfolg steht natürlich die Arbeit – wie in vielen Lebensbereichen. Dies beinhaltet: Lernen, Auswahl guter Zuchttiere bei seriösen Züchtern, Zuchtpläne und ein Zuchtbuch erstellen, Besuch von Ausstellungen/ Tischschauen, sowie von Seminaren. 

Man kann man Rassezucht von Meerschweinchen bereits als erfolgreich bezeichnen, wenn gesunde Nachkommen mit deutlich verbesserter Annäherung an die Zuchtziele ohne genetische Defekte geboren werden. Das Wunschziel eines jeden Züchtenden ist natürlich, reinerbige Tiere mit absolut optimierten phänotypischen und gesundheitlichen Eigenschaften zu züchten. 

Hierzu sind aber bei den Züchtenden Wissensgrundlagen und Sachverstand erforderlich und müssen auch angewandt werden.

Eine Bestätigung für den Erfolg eines Züchtenden bekommt man auf den Tischschauen und Ausstellungen der verschiedenen Meerschweinchenvereine. Dort werden die Tiere von erfahrenen Preisrichtenden beurteilt und die Beurteilung im Protokoll festgehalten. So kann man gezielt Fehler erkennen und in Zukunft daran arbeiten, diese zu verbessern. 

Im Gegensatz zu anderen Rassezuchten, wie z. B. der Pferde- oder Hundezucht, besteht für Kleintierzüchter aber keine Pflicht, ihre Tiere auf solchen Ausstellungen bewerten zu lassen. Ebenso gibt es keine Pflicht, die Tiere vor dem Zuchteinsatz auf Zuchteignung prüfen zu lassen und sie in ein Zuchtregister eines Vereines eintragen zu lassen. 

Kleintierzüchter haben da völlig freie Hand, aber jeder Züchter trägt trotzdem die große Verantwortung seriös und nach allen Regeln der Kunst zu arbeiten und die Stammbäume/das Zuchtbuch ordentlich und ehrlich zu führen.

 

angorameerschweinchen freddy

Rasseportrait Angora

Definition Angora | Rassestandard

weiss-braunes Meerschweinchen auf grüner Wiese
Abgabetiere
Rassen
Braun-Rotes Meerschweinchen, erwachsenes Angora
  1. Definition Angora
  2. Angora oder Peruaner
  3. Angora Zucht
  4. Rassestandard

 

Was ist ein Angorameerschweinchen?angorameerschweinchen

 

Das (German-) Angora ist  Langhaarmeerschweinchen mit glattem Fellhaar und  mindestens
6 Rosetten/Wirbeln in symmetrischer Anordnung und mit einem klaren Zentrum. Je mehr Rosetten/Wirbel, desto besser, ein zusätzlicher Stirnwirbel ist erwünscht und stellt keinen Fehler dar, fließt aber auch nicht in die Bewertung ein.


Es ist eine der ältesten Meerschweinchenrassen in Deutschland, die aber  vor nicht allzu langer  Zeit noch so gut wie unbekannt war. Berichten zufolge sollen die ersten Tiere Anfang des 19. Jahrhunderts von Frankreich nach Deutschland gekommen sein.

Durch die ausgeprägten Backenbärte und den ausgeprägten Pony, der ins Gesicht fällt, ähneln sie auf den ersten Blick auch sehr den Peruanern. Das Fell ist mindestens  bodenlang und seidig, vergleichbar mit dem der Peruaner Meerschweinchen.  Jedoch wirkt das Fell durch die Rosetten wie durcheinander gewirbelt. Die Namensbezeichnung ist möglicher Weise etwas irritierend, denn die Fellstruktur hat keine Ähnlichkeit mit der von Angorakaninchen. 

Die Rosetten/Wirbel des Angorameerschweinchens sind idealer Weise genau wie die des Rosettenmeerschweinchens angeordnet: Die Rosetten/Wirbel sollten in Linie und Symmetrie sein und ein deutliches Zentrum haben.  Es sollten mindestens 6 symmetrisch angeordnet Rosetten sein.

 

Die Verteilung der Rosetten:
  • 2 Hinterhandrosetten
  • 2 Hüftrosetten
  • mindestens 4 Körper-Mitte-Rosetten
  • zusätzlich dürfen 2 Schulterrosetten vorhanden sein
  • zusätzlich darf eine Stirnrosette vorhanden sein
  • ein Kopfwirbel sorgt für den Pony

Anmerkung:

  • Zusätzliche Rosetten an der Körpermitte sind erwünscht und sollten Zuchtziel sein.
  • Die Rosetten sollten in Symmetrie und Linie angeordnet sein.
  • Durch die Rosetten entstehen wie bei den kurzhaarigen Rosettenmeerschweinchen ebenfalls Kämme, die
    aber durch das lange Fell nicht zum Ausdruck kommen.
  • Eine einheitliche, optisch gleichmäßige Felllänge ist durch die Rosettenbildung nicht möglich.
  • Als eigene Rasse ist das Angora noch nicht im deutschen Rassestandard anerkannt, aber es ist auf dem besten Weg dazu. Bislang hat es aber schon in einigen Zuchtvereinen Anerkennung  und einen eigenen, jedoch vereinsinternen Rassestandard erhalten:

  • Es gibt sie theoretisch in allen Farbvariationen die man bei Meerschweinchen kennt.
  • Von der Anatomie unterscheidet sich das Angorameerschweinchen eigentlich nicht von den meisten anderen Meerschweinchenrassen.
  • Sie sind vermutlich aus der Verpaarung von Peruaner oder Sheltie (auch hier findet man keine genauen Angaben) und Rosettenmeerschweinchen entstanden. Auch eine Mutation in anderen Zusammenhängen ist möglich.
  • Die Genformel ist identisch mit der von Peruanern, wobei vermutet wird, dass bei Angoras ein Modifikator auf dem Faktor mm liegt, der die Vervielfachung der Wirbel verursacht.

    ll RhRh mm SnSn stst RxRx FzFz ChCh lulu

  

Ginger, ein gut bewirbeltes Angorameerschweinchen in rot/weiss

Alter 5 Wochen
Gesamtzahl der Wirbel: 10
dabei wird der Stirnwirbel nicht mitgezählt
alle Wirbel sind symmetrisch angeordnet und in Linie

Beschreibung Angorameerschweinchen

 

1.Körper-Mitte-Wirbel
2.Schulterwirbel (durch das schon etwas längere Fell etwas schlecht erkennbar)
3.Körper-Mitte-Wirbel
4.Hinterhandwirbel
5.Hüftwirbel hinten
6.Stirnrosette
Auch auf der linken Seite sind die Wirbel absolut symmetrisch angeordnet.
Gesamtzahl der Körper-Mitte-Wirbel: 4
Gesamtzahl der Hüft-/Hinterhandwirbel: 4

ein explodierter Handfeger von oben
betrachtet 
aber auch hier kann man
noch die Symmetrie der Wirbel erkennen

 

Angorameerschweinchen von oben

Powirbel Angorameerschweinchen

die zentralen Powirbel

 

 

 

Resümee: Ginger ist mit 4 Körper-Mitte-Wirbeln und 4 Hüft-/ Hinterhandwirbeln die zudem alle in Symmetrie und Linie sind schon ein sehr schön bewirbeltes Angoraschweinchen und ich bin mit diesem Ergebnis schon sehr zufrieden.

 

Anmerkung zur Definierung Wirbel oder Rosette:

Diese beiden Begriffe haben die gleiche Bedeutung. Gemeint ist ein ca. Stecknadelkopf großes Zentrum um das die Fellhaare kreisförmig angeordnet sind. Es gibt jedoch gute oder schlechte Wirbel/Rosetten. Es scheint jedoch so, als würde sich der Begriff Rosette eher auf kurzhaarige Rassen, der Begriff Wirbel eher auf langhaarige Rassen beziehen.

 

zurück zu Rassen

 

Angora oder Peruaner, was denn nun?

 

Trotz der identischen Genformel muss man zwischen einem Peruaner mit Fehlwirbeln, d. h. mit zusätzlichen oder/und fehlplatzierten Wirbeln/Rosetten differenzieren. Oftmals werden nämlich Peruaner mit ein oder zwei Fehlwirbeln als Angora deklariert. So einfach ist das aber nicht.

Dennoch werden solche Tiere in Ermangelung guter Angorazuchttiere auch in der Angorazucht verwendet, da sie teilweise die genetische Disposition zur verstärkten Rosetten/Wirbelbildung besitzen, so dass die Rosetten/Wirbel nicht wie beim Peruaner nur auf den Hüften, sondern auch auf dem Kopf, Rücken, der Körpermitte, der Hinterhand und den Schultern erscheinen.  Diese Verstärkung liegt vermutlich auf dem Faktor mm, ist aber bislang noch nicht erforscht.

Ein Peruaner kann auch wunderbare Angoras hervorbringen weil zum Beispiel:

  • in den Vorfahren dieses Peruanerschweinchens schon einmal ein/mehrere Angora/s war/en.
  • ein Elternteil ein Angorameerschweinchen ist, das seine Wirbel besonders gut vererbt.

Ich habe aber auch schon die Erfahrung gemacht, dass eine Verpaarung von Angora x Peruaner FW mit angeblichen Angoravorfahren (lt. Abstammungsnachweis) absolut keine Angoras hervorgebracht hat. Da fielen nur Peruaner FW oder Peruaner. Möglicherweise waren die Angorvorfahren eben doch keine echten Angoras. Am Bock lag es nicht, denn der hat mit anderen Damen ganz wunderbare Angoras gezeugt.

Durch die Einkreuzung von Peruanern ist es nicht verwunderlich, wenn man in einem Wurf sowohl Peruaner (oft FW) als auch Angoras hat. Immer wieder hat man auch Shelties dabei, weil irgendwo in den Ahnen Shelties eingekreuzt wurden. So kann es gelegentlich passieren, dass man in einem Wurf 3 unterschiedliche Rassen hat.

Die Rosetten erkennt man am Besten im Babyalter, wenn das Fell noch kurz ist. Oft ist schon in den ersten Tagen klar, wer bleibt und wer weiter vermittelt wird.

Das Einkreuzen von Peruanern (am liebsten mit Fehlwirbeln) macht auch Sinn, wenn man bestimmte Farbziele verfolgt. Da es ja leider, wie schon erwähnt, wenig Ausgangstiere bei den Angoras gibt und somit auch die Farbenvielfalt sehr eingegrenzt ist. Wobei die Farbe der einzelnen Tiere bei mir bislang noch eine eher sekundäre Rolle gespielt hat. Am Besten gefallen mir persönlich jedoch die Schokokombinationen, rot in verschiedenen Kombinationen und creme-weiss.

Angorameerschweinchen

"Der Weg ist das Ziel", heisst ein altbekanntes Zitat von Konfuzius. Aber jeder Züchter muss seinen eigenen Weg gehen und seine eigenen Erfahrungen machen. Es gibt verschiedene Zuchtansätze und viele Gedanken zum Thema, die wir Angorazüchter immer wieder gerne diskutieren:

Angoras über Rosette x Sheltie zu ziehen ist m. E. der mühseligste Weg um langfristig gute Angoras zu bekommen, denn es dauert mindestens 7-8 Generationen um eine akzeptable Felllänge zu erhalten.  Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die Shelties sich sehr hartnäckig weitervereben, so dass man über Generationen hinweg noch immer Shelties in den Würfen hat, da solche Eigenschaften teilweise über mehr als 10 Generationen mitgetragen werden. In diesem Fall nutzt auch ein Stammbaum mit 4 angegebenen Generationen nicht viel, daher kommt es immer wieder zu Überaschungseffekten. Genetisch gesehen ist aber das Sheltie, welches ja eine völlig rosettenlose Rasse ist, auch eher kontraproduktiv in der Angorazucht. Meiner Meinung nach würde sich das Peruanermeerschweinchen durch die bereits vorhandene Veranlagung zur Wirbelbildung in diesem Fall viel besser eignen.

Bei meinen langjährigen Beobachtungen ist mir aufgefallen, dass ein besonders seidiges Fell dazu führt, dass die Wirbel im langen Fell oftmals nicht mehr zu sehen sind und sie sehen bestenfalls aus wie leicht aufgebauschte Peruaner. Deshalb wäre es besser, wenn das Fell etwas harscher wäre. Auch dahingehend gibt es bereits Versuche,  in einer Zucht wurden schon Lunkaryas eingezogen, um mehr Standfestigkeit ins das Fell zu bringen. Bezüglich der Harschheit des Fells leider bislang ohne nennenswerten Erfolg, da die Harschheit des Fells des Lunkaryafells anscheinend an das Lockengen gebunden ist. Wir arbeiten also noch an dem Problem. ;-)

Das Punky-Projekt ist ein aktueller Versuch einer Züchterin, Angoras mit halblangem Fell zu ziehen, um den "ich bin ein explodierter Handfeger" Effekt der Jungangoras lebenslang zu erhalten.

Alle Angorazüchter verfolgen jedoch gemeinsam dasselbe ZIel: Die Rasse Angora genetisch zu verbessern und zu festigen, so dass langfristig jedes Angora als erwachsenes Tier sofort eindeutig als Angora zu erkennen ist. 

 

 

Allgemeines zur Zucht von Angorameerschweinchen

 

Das Angorameerschweinchen ist sehr schwierig zu züchten weil:

  • es nur sehr wenig Ausgangstiere gibt, die zudem nicht alle für die Zucht geeignet sind
  • Angorazüchter sind schon in Deutschland sehr selten, im Ausland nicht zu finden
  • die Rasse einfach noch nicht genügend durchgezogen ist, da sich nur wenige ernsthaft mit der Angorazucht beschäftigen

 

Die Erbformel für die Fellstruktur:ll RhRh mm SnSn stst RxRx FzFz ChCh lulu 
L-Paar für Kürzes oder langes Haar LL = kurz

ll = lang

Ll= "Vokuhila"
Fell mit langen und kurzen Haaren, meistens wie
eine Schleppe über dem hinteren Körperteil, manchmal auch mehr oder weniger
gleichmäßig über dem ganzen Körper verteilt, wie die Stacheln eines Igels.

Rh-Paar für rauhes, strubbeliges oder glattes Haar RhRh = Wirbel, Rosette

rhrh = kein wirbel oder Rosette

Rx-Paar für krauses Haar RxRx = nicht kraus

rxrx = kraus

Sn-Paar für Satin SnSn = nicht Satin

snsn = Satin

St-Paar für Schopf (Crested) Stst = Schopf

stst = kein Schopf

Rassestandard MCB

Das Angora ist ein langhaariges Meerschweinchen mit mind. 6 Körperwirbeln in möglichst symmetrischer Anordnung meist mit einem Stirnwirbel. Der Haareinsatz ist nicht wie beim Peruaner nach vorn gerichtet, sondern die Haare sind eher wie beim Sheltie eingepflanzt.

Gute Angoras haben durch die Wirbel bedingt das Aussehen einer vom Wind zerzausten Frisur. Ihr ausgeprägter Pony und Backenbart erinnern an den Peruaner, jedoch ist der Körper eher mit dem einer langhaarigen Rosette vergleichbar.

Das Angora ist die älteste Langhaar-Rasse unter den Meerschweinchen. Leider werden oft fehlgewirbelte Peruaner als Angora bezeichnet und auch in die Zucht genommen. Dies verschlechtert die Qualität der Angoras, weil der Haareinsatz nicht dem Standard entspricht und auch die Wirbelzahl verringert werden kann.

b) Gen. Formel :

ll Sn_ stst Rx_ Rh_ Td_ Ch_

c) Rassespezifische Merkmale:

 (zu 3) mind. bodenlange Haare

(zu 4) Anzahl der Wirbel

(zu 4) gleichmäßige Anordnung der Wirbel)

d) Fehler:

- ungleichmäßige Anordnung der Wirbel

- Haarwuchs-Richtung nach vorne wie beim Peruaner

- Offene Wirbelzentren

- Doppelwirbel

- Strichwirbel

e) Ausschluss-Fehler:

- 4 oder weniger Wirbel

- zu viele fehlerhafte Wirbel oder Wirbelzentren

angorameerschweinchen wirbel

Rassen - Farben - Genetik

Genetische Grundlagen der Fellfarbe und Rassenvielfalt bei Meerschweinchen

Bei unseren domestizierten Hausmeerschweinchen gibt es zwischenzeitlich eine große Auswahl an Zuchtrassen in den verschiedensten Farben, die durch gezielte Zucht und Selektion weitergezüchtet wurden. Auf den nachfolgenden Seiten findet ihr die Informationen zu den Zuchtrassen und Farben. Darüberhinaus findet Ihr auch Informationen zur Genetik der Meerschweinchen. Dieses Kapitel ist vor Allem für Züchter interessant. 

Rassen
Farben
Genetik

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Rassemeerschweinchenzucht
Landshuter Moppelbande
Eva-Maria Ganslmeier
Ettersdorf 25
84066 Mallersdorf-Pfaffenberg

Tel. +49 152 54013737
E-Mail: info@meerschweinchenlandshut.de

 

www.meerschweinchen-landshut.de

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