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Mehr als nur ein Wettbewerb

Die Bedeutung von Meerschweinchenausstellungen für Züchter

Zuchtinfos
Medien
Erfolge

Warum Tischschauen mehr als nur ein Schönheitswettbewerb sind

 

Meerschweinchenausstellungen, oft auch Tischschauen genannt, sind weit mehr als ein netter Zeitvertreib für Liebhaber und Züchter dieser kleinen Nager. Sie bieten eine wertvolle Plattform, um Meerschweinchen zu präsentieren, fachlich zu bewerten und Kontakte in der Züchtergemeinschaft zu knüpfen. Dabei sind Tischschauen für Züchter von großem Nutzen – nicht nur zur Förderung ihrer Zuchtarbeit, sondern auch, um den Standards und Anforderungen im Zuchtwesen gerecht zu werden.

1. Qualitative Bewertung der Zuchttiere

Der wichtigste Aspekt einer Ausstellung ist die professionelle Bewertung der Tiere durch erfahrene Richter. Diese bewerten die Meerschweinchen anhand festgelegter Standards, die je nach Rasse und Zuchtziel spezifisch sein können. Dabei werden Faktoren wie Fellstruktur, Farbe, Körperbau und allgemeiner Gesundheitszustand berücksichtigt. Durch das Feedback der Richter können Züchter erfahren, wie gut ihre Tiere den Zuchtstandards entsprechen. Schwächen und Stärken eines Tieres werden oft auf den ersten Blick deutlich, was für die Weiterentwicklung der Zucht enorm hilfreich ist.

2. Vergleich mit anderen Züchtern und Tieren

Auf einer Ausstellung haben Züchter die Möglichkeit, ihre Meerschweinchen direkt mit anderen Tieren zu vergleichen. Das direkte Feedback und die Möglichkeit des Vergleichs im Wettbewerb geben Züchtern wertvolle Hinweise auf die Qualität und Wettbewerbsfähigkeit ihrer Tiere. Auch im Austausch mit anderen Züchtern können wertvolle Tipps und Erkenntnisse gewonnen werden. Durch diesen Austausch entstehen Ideen für mögliche Verpaarungen oder Verbesserungen innerhalb der eigenen Zucht.

3. Netzwerk und Erfahrungsaustausch

Meerschweinchenausstellungen sind auch soziale Veranstaltungen, die Züchter aus verschiedenen Regionen und Zuchtverbänden zusammenbringen. Sie bieten eine Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen und wertvolle Kontakte zu knüpfen. Gerade für weniger erfahrene Züchtern sind die Gespräche mit Experten und erfahrenen Züchtern von unschätzbarem Wert. Neben der Fachkompetenz, die weitergegeben wird, entsteht ein Netzwerk, das bei Fragen oder Problemen oft hilfreich sein kann.

4. Nachwuchsförderung und Sichtbarkeit

Eine Teilnahme an Ausstellungen fördert die Sichtbarkeit eines Züchters und seiner Arbeit. Erfolgreiche Tiere, die auf Ausstellungen mit Preisen oder guten Bewertungen ausgezeichnet werden, haben oft einen höheren Stellenwert bei Zuchtkollegen und potenziellen Käufern. Durch gewonnene Titel und Auszeichnungen steigt das Ansehen des Züchters und seiner Linie. Für neue Züchter kann diese Anerkennung eine wichtige Bestätigung sein, um weiter an ihrer Zuchtarbeit zu arbeiten und sich in der Szene zu etablieren.

5. Förderung der Gesundheit und des Wohlergehens

Tischschauen fördern die Gesundheit und das Wohlbefinden der Meerschweinchen. Um an Ausstellungen teilzunehmen, müssen die Tiere gesund, gepflegt und in guter Verfassung sein. Die regelmäßige Pflege und Vorbereitung auf eine Ausstellung führen dazu, dass Züchter eine genaue Beobachtung und Pflege ihrer Tiere sicherstellen, was dadurch deren allgemeines Wohlbefinden steigert. Diese gezielte Betreuung kommt der gesamten Zucht zugute, da gesunde Tiere besser gezüchtet und häufig auch langlebiger sind.

Fazit

Für Züchter sind Meerschweinchenausstellungen wertvolle Ereignisse, die über den reinen Wettbewerb hinausgehen. Sie bieten Chancen zur Weiterbildung, stärken den Zusammenhalt in der Züchtergemeinschaft und fördern die Qualität und Gesundheit der Tiere. Züchter können durch die Tischschauen ihre Kenntnisse vertiefen, Erfolge feiern und ihre Zucht kontinuierlich verbessern – und so ihren Beitrag zur Förderung der Meerschweinchenzucht leisten. Desweiteren hat man als Zücher*in einen Leitfaden an der Hand, der einem zeigt, dass man auf dem richtigen Weg ist.

albinismus meerschweinchen

Albinismus und warum es ihn bei Meerschweinchen nicht gibt

Weisses Meerschweinchen mit roten Augen - ist das ein Albino?

 

Akromelanismus
Farben & Zeichnungen
Genetik
Rassen

Weiße Meerschweinchen als „verdünnte Rote“

 

Weiße Meerschweinchen mit roten Augen sind genetisch gesehen eigentlich „verdünnte Rote“. Das bedeutet, dass ihre Grundfarbe rot wäre, aber durch eine Kombination der Verdünnungsfaktoren des C-Gens und des P-Gens so stark abgeschwächt wird, dass das Fell schnell oder vollständig weiß erscheint.

Durch diese Verdünnung entsteht der Eindruck eines Albinos, obwohl es sich um eine Verdünnung der Grundfarbe handelt und nicht um das völlige Fehlen von Melanin, wie es bei echtem Albinismus der Fall wäre.

Es gibt tatsächlich keine Albinos unter den Meerschweinchen, zumindest sind bisher keine bekannt. Der Albinofaktor (cc) wurde bisher noch nicht nachgewiesen.

Einem Albino fehlen die Farbpigmente völlig, auf der sehr hellen Haut erscheinen die Haare weiss, sind aber durch die fehlenden Farbpigmente farblos.

Bei weissen Meerschweinchen ist das Fell aber weiss pigmentiert. Oft sieht man auch eine Pigmentierung der Haut, meistens an den Ohren und Füssen. Damit ist Albinismus grundsätzlich ausgeschlossen. Weisse Meerschweinchen sind genetisch eigentlich rot. Aber durch den Verdünnungsfaktor cr wird das Rot so aufgehellt, dass es zu Weiß wird.

Weisse Meerschweinchen gibt es nicht nur mit leuchtend roten Augen (pink eyes), sondern auch mit dunklen Augen (dark eyes) , blauen Augen (blue eyes) sowie mit Feueraugen (fireeyes), das sind dunklere Augen, die durch einen Lichteinfall eine gewisse "Glut" zeigen. Bei Albinos gibt es durch die fehlende Pigmentierung ausschließlich sehr hellblau-rosa und rote Augen.

Rote Augen (pink eyes) kommen aber bei Meerschweinchen nicht nur bei der Fellfarbe weiss vor. Es gibt Fellfarben, die ausschließlich mit p.e. oder f.e.angorameerschweinchen landshut frei7 auftreten. Das betrifft z. B. die Fellfarben:

  • lilac
  • beige
  • kakao
  • safran
  • himalaya
  • slate-blue
  • hämatit (Red Devils)

Fellfarben die sowohl mit Pink Eyes, als auch mit Dark Eyes vorkommen:

  • creme
  • weiß
  • gold

Wie kommt es zu diesen roten Augen?

Bei Meerschweinchen werden die roten Augen durch den Genfaktor pp verursacht.

Sehen Meerschweinchen mit roten Augen schlechter?

Im Gegensatz zu Albinos sehen die rotäugigen Meerschweinchen ganz normal. Sie haben durch die roten Augen keinerlei gesundheitliche Beeinträchtigungen. Es sind ganz normale Meerschweinchen, wie jedes Andere auch. Jedoch kann es vorkommen, dass das eine oder andere Meerschweinchen möglicherweise etwas lichtempfindlicher ist. Ich beobachte das nun schon geraume Zeit und habe festgestellt, dass ein paar Meerschweinchen mit roten Augen lichtempfindlicher sind als andere. Sie kneifen in der Sonne die Augen zusammen. Das ist  aber nicht grundsätzlich so.

Interessant ist auch, wie sich die roten Augen bei Ratten auswirken. Ratten mit roten Augen sehen extrem schlecht. Das führt dazu, dass sie den Kopf hin und her bewegen, wenn sie etwas erkennen wollen. Weil das den Eindruck vermittelt, dass sie etwas lesen wollen, nennt man diese Ratten tatsächlich Leseratten.

Was man aber im Zusammenhang mit Albinsmus bei Meerschweinchen bereits nachgewiesen hat, ist Akromelanismus, ein Teilalbinismus, der aber keinerlei gesundheitliche Auswirkungen hat.  

Akromelanismus-Californiazeichnung

Akromelanismus - die Kälteabzeichen

Himalaya | California | Sable | Marder

Zitat: Akromelanismus ist die Bezeichnung für das Phänomen der sogenannten „Kälteschwärzung“, welche eine dunkle Färbung der Extremitäten sowie der Gesichtsmaske (Nasenpoint) hervorruft. Diese tritt ausschließlich an Körperstellen auf, an denen eine Hauttemperatur von unter 35° C (nach anderen Angaben 28° C) herrscht.. Ursache für dieses Phänomen ist das Vorliegen einer hitzelabilen Tyrosinase. (Quelle: Wikipedia)

Wir kennen diese genetische Mutation von von einigen Säugetierarten, hier nur einige Beispiele:

Meerschweinchen
Point Katzen
Siamkatzen
Schneebengalen
Russenkaninchen
Ratten oder Englische Parkrinder. Bei diesen Tierarten ist auch der Schwanz gefärbt.

Bei Hunden scheint es Akromelanismus nicht zu geben, zumindest ist er noch nicht nachgewiesen worden. Für Masken und Pointfärbungen bei Hunden sind andere Gene verantwortlich.
Die Bezeichnung Melanismus im Namen ist eigentlich etwas irreführend, da es sich nicht um eine Sonderform des Melanismus, sondern eher um eine Sonderform des Albinismus, sozusagen einen Teilalbinismus handelt.

Wodurch wird Akromelanismus und damit auch die Himalaya-, California- oder Sablezeichnung bei Meerschweinchen verursacht?
An den wärmeren Körperregionen wird wenig oder kein Pigment gebildet. Dies wird durch eine hitzelabile Tyrosinase verursacht.

Bei der Geburt sind diese Tiere noch ganz einfarbig, die „Kälteabzeichen“ oder „Points“ bilden sich erst später aus. Dieser Prozess beginnt bereits mit wenigen Lebenstagen sichtbar zu werden und dauert ca. 6-8 Monate, bis die Abzeichen voll ausgefärbt sind. Interessant ist auch, dass sich bei Aussen- oder Kaltstallhaltung die Abzeichen wesentlich ausgeprägter zeigen. Je kälter es ist, desto dunkler die Färbung.

Zitat:

Für die wissenschaftlich Interessierten: Diese Mutation gehört zum Formenkreis des Okulokutanen Albinismus Typ 1

Zitat: Okulokutaner Albinismus Typ 1, abgekürzt OCA 1, ist eine Form des Albinismus, die auf Mutationen des TYR-Gens (codierend für Tyrosinase) zurückgeht. Eine andere Bezeichnunge hierfür ist Tyrosinase-bezogener Albinismus.
Quelle: Wikipedia

Albininismus
Farben & Zeichnungen
Genetik
Rassen

Meerschweinchen mit Himalya Zeichnung im Sommer -
wesentlich hellere Abzeichen

Himalaya Meerschweinchen Sommerzeichnung

Dasselbe Tier im Winter - die Abzeichen sind durch
die Kälte deutlich dunkler geworden

Himalaya Meerschweinchen Winterzeichnung

Albinismus bei Meerschweinchen: Sein, oder nicht sein? Das ist hier die Frage!

Wie kann es sein, dass es sich bei dem Akromelanismus von Meerschweinchen um Teilalbinismus handelt, ob wohl Albinismus und das dazugehörige Gen bei Meerschweinchen bisher noch nicht nachgewiesen wurde (was nicht zwangsläufig bedeuten muss, dass es ihn nicht gibt)?

Bei dieser Aussage handelt es sich um rein Vollalbinismus, also die völlige Pigmentlosigkeit von Haut, Haare und Augen, und dieser ist tatsächlich bei Meerschweinchen bisher noch nicht nachgewiesen worden

Zitat: Albinismus (von lateinischalbus ‚weiß, ist eine Sammelbezeichnung für angeborene Störungen in der Biosynthese der Melanine (das sind Pigmente, also Farbstoffe), die sich auf die daraus resultierende hellere Haut-, Haar- bzw. Fellfarbe und Augenfarbe aber auch auf andere Merkmale auswirken (Polyphänie). Betroffene Tiere nennt man Albinos, betroffene Menschen ziehen meist die neutralere Bezeichnung „Menschen mit Albinismus“ vor. Menschen mit Albinismus bekommen leichter Sonnenbrand und deshalb auch leichter Hautkrebs. Außerdem sind bei vollständigem Albinismus Sehschärfe und ihr räumliches Sehen eingeschränkt. Vereinzelt findet sich auch die Bezeichnung Noach-Syndrom.

Albinismus folgt meist einem rezessiven Erbgang und kommt beim Menschen weltweit mit einer durchschnittlichen Häufigkeit (Prävalenz) von 1:20.000 vor. Häufungen finden sich vor allem in Afrika mit einer Prävalenz von 1:10.000 und höher. Die helle Hautfarbe der Asiaten und Europäer ist auf Albinismus vom Typ OCA 4 zurückzuführen, die blonden Haare und blauen Augen der Europäer auf OCA 2 und ein weiteres Gen.

Bei Säugetieren einschließlich des Menschen tritt der Albinismus mit aufgehellter Augen-, Haut- und Haar- bzw. Fellfarbe aus denselben Gründen auf, da bei ihnen die Farbstoffsynthese sehr ähnlich ist. Bei anderen Tiergruppen gibt es neben den Melaninen noch andere Farbstoffe und die Verwendung des Begriffes Albinismus ist dort uneinheitlich. Bei Vögeln entstehen blaue und grüne Farben sowie schillernde Farbspiele durchFederstrukturen in Verbindung mit Melanin. Gelbe, orange und rote Farben gehen meist auf Carotine zurück. Bei Reptilien, Amphibien und Fischen entstehen grüne und blaue Farben, ein silbriger Schimmer oder metallischer Glanz durch Purine, die Licht reflektieren. Gelbe, orange und rote Farben gehen auf Carotine und Pteridine zurück. All diese Farbstoffe können durch Mutationen ausfallen.

Quelle: Wikipedia

Unsere ganz weiss gefärbten Meerschweinchen sind also, ganz vereinfacht ausgedrückt, rote Tiere mit einer starken Verdünnung auf dem C Lokus (cr/cr oder cr/ca). Sie haben aber i.d.R. noch weisse Farbpigmente im Fell. Ob es sich dabei um eine Art von „unvollständigem“ oder Teilalbinismus handelt, ist aber noch ungeklärt. Bei einem weissen Meerschweinchen mit roten Augen spielt ausserdem ein weiterer Faktor mit: Pe. Der Pink Eye Faktor welcher auch bei anderen Farben der Rotreihe, aber auch der Schokoreihe, wie Safran, beige oder coffee die roten Augen verursacht, ohne dass es sich hierbei um Albinos handelt. Im Umkehrschluss gibt es ja auch reinweisse Meerschweinchen mit f.e., d.e oder seltener mit b.e..

Aber auf die Genetik der Meerschweinchen und die jeweiligen Formeln möchte ich in diesem Artikel nicht näher eingehen, da dies ein ganz eigenes, sehr komplexes Themengebiet ist.

Der Akromelanismus bei den weissen Himalaya Meerschweinchen ist rezessiv vererbbar, was bedeutet, dass es auch Trägertiere gibt, die diesen Faktor zwar weiter vererben aber selbst diese Zeichnung nicht besitzen, deren Nachkommen aber diese Merkmale wieder aufweisen.

Zu beachten wäre noch, dass es sich nicht automatisch bei jedem Tier mit einer dunklen Maske um diese genetische Besonderheit handelt. Das kann auch eine zufällige Schwarzscheckung oder eine rassetypische Maskenzeichung sein.

 

Himalaya Meerschweinchen


Himalayas, die auch unter dem Namen Russenmeerschweinchen bekannt sind, zeigen ebenfalls die dunkle Färbung der kühleren Körperteile (Extremitäten).Gesicht (Maske), Beine und Ohren sind dunkel gefärbt (Points), während im Fall der klassischen Himalayas der restliche Körper rein weiss ist. Es gibt die Kältezeichnung bei den Meerschweinchen aber nicht nur in schwarz oder schoko, sondern auch in deren Verdünnungsfarben (Slateblue, Lilac, Coffee, Beige) und Agouti (Silberagouti und Cinnamonagouti). Deshalb ist der Begriff Kälteschwärzung ebenfalls irreführend. Bei den Meerschweinchen ist Akromelanismus in allen Rassen zu finden. Es handelt sich bei diesem Phänomen nur um eine spezielle Zeichnung, keine eigene Rasse oder Farbe.
Bei den Himalayas mit Agouti Points gibt es noch eine Besonderheit, welche von Birgit Bohn aus Siegen sehr gut beschrieben wird:

Im Prinzip müsste es viele verschiedene Agouti-Himalayas geben, denn es gibt ja auch viele verschiedene Agoutis:
In der Schwarzreihe: Goldagouti,Silberagouti,Lemonagouti,...
In der Schokoreihe: Orangeagouti,Cinnamonagouti,Cremeagouti,...

DOCH nun erinnern wir uns daran, der Himi-Faktor hellt das Rot/Gold/Buff/Creme am Schwein zu Weiß auf!!! Was wird denn nun aus unseren zweifarbigem Agoutihaar?

Es passiert folgendes:

Bei dem rot-schwarzen Goldagoutihaar wird das Rot zu Weiss und so ist es "nur noch" schwarz-weiss= optisch ein Silberagouti.

Bei dem Gold-schoko Orangeagoutihaar wird das Gold zu weiß und so ist es "nur noch" Schoko-weiß = optisch ein Cinnamonagouti.

Zeichnung Meerschweinchenhaar Agoutizeichnung
Zeichnung Meerschweinchenhaar Agoutizeichnung

 

Also da es optisch nicht zu unterscheiden ist, werden Agouti-Himalayas in Silber und Cinnamonagouti-Points unterschieden!
Füße und Ohren sind jeweils in Schwarz oder Schoko.

California Zeichnung

Erst vor wenigen Jahren, im Jahr 2012, wurden von Dr. Christian Koch die ersten Californias aus Peru nach Deutschland importiert und werden nun auch hier mit Erfolg gezüchtet. Inzwischen findet man die Californiazeichnung auch schon bei vielen Meerschweinchenrassen. Bei den Californias handelt es sich ebenfalls um Meerschweinchen mit dunklen Kälteabzeichen, die sich aber in allen bekannten Grundfarben zeigen. Allerdings dürfte es sehr schwer sein, die Californiazeichnung bei schwarzen Tieren zu erkennen. Es scheint aber auch weisse Californias zu geben, die sich optisch von den Himalayas kaum unterscheiden. Ein mögliches Unterscheidungsmerkmal könnte hierbei die Augenfarbe sein, denn ein Himalaya ist ja immer p.e. Genetisch dürften sie sich in der Dominanz der Vererbung unterscheiden, da der Himalayafaktor rezessiv vererbbar ist. Sie werden auch als farbige Himalyas bezeichnet. Die Farbe der Points tritt, soweit bekannt, bislang ausschließlich in Farben der Schwarzreihe (Schwarz, Schokolade, Slate Blue, Lilac, Beige) auf.

Bei der Maskenzeichnung des Gesichtes gibt es einen weiteren Unterschied zu den Himalayas:Heterozygote Tiere tragen Nasenpoints wie die Himalays, während Homozygote Tiere eine ausgedehntere, sozusagen überzeichnete Maske tragen, die sich über das ganze Gesicht und einen Teil des Kopfes ausdehnen kann. Diese Tiere zeigen oftmals auch am restlichen Körper einzelne, dunkle Haare.

Auch wenn der Name (von lat. albus= weiß) anderes vermuten lässt, zählt vermutlich auch die Zeichnung der Californias zum Albinismus und somit zum Akromelanismus. Denn die Bezeichnung bezieht sich nur darauf, dass ein Defekt in der Melaninsynthese besteht. Dieser kann sich je nach Genotyp verschieden stark zeigen. Dies erklärt auch, dass es Californias mit allen dem jeweiligen Grundfarbtyp entsprechenden Augenfarben gibt.

Soweit bisher bekannt ist, ist aber die Zeichnung der Californias im Gegensatz zu den Himalayas dominant vererbbar. Diese Erkenntnis ist aber noch nicht ganz gesichert.

Es scheint sich also nach dem aktuellen Stand der Erkenntnisse um ein neuartiges Gen zu handeln, welches so dominant ist, dass es sich auch nicht durch das Vorhandensein des Extensionsfaktors (E), der sämtliche schwarzen Pigmente unterdrückt, verdrängen lässt.

Quelle: Meerschweinchenzucht van Barnim, Dr. Christian Koch
          

Autorin: Marlene Ganslmeier, Master of Sience, Molecular and Cellular Biologie


Sables oder Marder

Bei Sable oder Marder handelt es sich ebenfalls um eine Zeichnung, die bereits seit längerem in verschiedenen Grundfarben gezüchtet wird und bei allen bekannten Zuchtmeerschweinchenrassen zu finden ist. Ebenso wie die Californias werden die Sables auch als farbiges Himalaya bezeichnet, wobei sie sich von den Californias dadurch unterscheiden, dass die Kälteabzeichen immer in der Grundfarbe des Körpers auftreten.

Die Augen sind jedoch nicht pink wie bei den Himalayas, sondern richtig rot. Farblich aber nicht zu vergleichen mit den Feueraugen, f.e.! Mit Hilfe der Augenfarbe und der Maske kann man ausgewachsene sablefarbene Tiere von sepia- oder auch deluted-Meerschweinchen unterscheiden, denn gerade ausgefärbt sehen sich manche Tiere dann optisch sehr ähnlich. Genauso wie Himalayas oder Californias werden diese Tiere immer in der Grundfarbe, aber heller geboren. Schwarze Sables werden in der Farbe Schoko geboren und färben dann langsam am gesamten Körper zu einem aufgehellten Schwarz um, wobei die Kälteabzeichen dunkler färben.

Genetisch ist diese Farbvariante noch nicht ganz geklärt. Als gesichert gilt, dass sowohl der Himalaya Faktor als auch der Chinchillafaktor eine Rolle spielen.

Dies lässt die Vermutung zu, dass es sich auch hier um eine Form des Akromelanismus handelt, worüber sich aber in der Literatur bisher keine Nachweise finden.

Quelle: Manuela Schmidbauer (Rmz Nussbaum Muggels)

Adultes Peruanermeerschweinchen in Sable-Silberagouti

Vergleich mit dem Jungtier

Peruanermeerschweinchen in Sable -Silberagouti
Junges Peruanermeerschweinchen in Sable-Silberagouti

Rosette in Sable-Magpie-Schwarz

Vergleich mit dem Jungtier

Rosettenmeerschweinchen in Sable-Magpie-Schwarz
Jungtier sable-magpie-schwarz

Lunkarya in Sable-Schoko
Leider kein Vergleichsbild vorhanden

Lunkarya in Sable-Schoko

Abschließend bleibt festzustellen: Wenn auch noch nicht alle genetischen Faktoren und Fakten zu diesen Phänomenen geklärt werden konnten, so handelt es sich dabei doch um etwas Besonderes, das ganz wunderschön gezeichnete Tiere hervorbringt, ohne, dass diese gesundheitlich beeinträchtigt sind, wie das beim Vollalbinismus der Fall wäre.

Eva-Maria Ganslmeier
(Angorameerschweinchen Landshuter Moppelbande)
Marlene Ganslmeier (Master Molekulare Biowissenschaften)

Bildquellennachweis

sachkundenachweis züchterprüfung eva-maria ganslmeier

Qualifikationen der Meerschweinchenzucht Landshuter Moppelbande

Prüfungen & Seminare 

Ein bärtiger Mann mit einem Doktorhut sitzt vor einer Tafel mit Meerschweinchenbildern und hat vor sich 5 Meerschweinchen und ein Buch
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Meine Qualifikationen als Meerschweinchenzüchterin

 

Ich bin leidenschaftliche Meerschweinchenzüchterin und habe in den vergangenen Jahren umfangreiche Erfahrungen und Fachkenntnisse im Umgang mit diesen besonderen Tieren gesammelt. Meine Reise begann als reines Hobby, doch schnell merkte ich, dass ich mein Wissen vertiefen und möglichst professionell an das Thema herangehen wollte. Aus diesem Grund habe ich an verschiedenen Seminaren und Workshops teilgenommen, um mein Wissen zu erweitern und von erfahrenen Experten zu lernen.

Ein besonderer Schwerpunkt meiner Weiterbildung liegt auf der Gesundheit der Meerschweinchen. Ich habe an mehreren Seminaren zu diesem Thema teilgenommen und dabei fundierte Kenntnisse zur Gesundheitsvorsorge, Ernährung und Pflege erworben. Ein Seminar widmete sich dabei speziell den häufig auftretenden Zahnproblemen bei Meerschweinchen – ein Thema, das für die Zucht und Pflege dieser Tiere wesentlich ist. Zahnprobleme können das Wohlbefinden und die Gesundheit der Tiere erheblich beeinträchtigen, weshalb ich mein Wissen in diesem Bereich gezielt vertieft habe. Durch diese Seminare bin ich bestens darauf vorbereitet, mögliche Anzeichen von Zahnproblemen zu erkennen und präventive Maßnahmen zu ergreifen, die den Tieren ein schmerzfreies Leben ermöglichen. Außerdem stehe ich in ständigem Austausch mit meinen Tierärzten.

Obwohl es nicht bei jedem dieser Seminare eine offizielle Teilnahmebescheinigung gab, habe ich von jeder einzelnen Veranstaltung viel mitgenommen. In den Kursen geht es nicht nur um die Grundlagen der Meerschweinchenhaltung, sondern auch um fortgeschrittene Themen wie Genetik, die optimale Gestaltung der Lebensräume und Sozialstrukturen. Durch diese Seminare konnte ich mir ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der Tiere aneignen, was sich positiv auf meine Zucht auswirkte.

Zusätzlich zur Theorie habe ich durch meine praktische Erfahrung als Züchterin  immer wieder neue Erkenntnisse gewonnen, die ich direkt umsetzen konnte. Von der idealen Futterzusammensetzung bis hin zur richtigen Gehegegestaltung – ich achte darauf, dass meine Tiere nicht nur gesund, sondern auch glücklich sind. Auch der Austausch mit anderen Züchterinnen und Züchtern hat mir geholfen, neue Methoden zu entwickeln und meine Arbeit kontinuierlich zu verbessern.

Mein Ziel ist es, Meerschweinchen zu züchten, die nicht nur in ihrem Aussehen, sondern vor allem in ihrer Gesundheit und ihrem Verhalten herausragend sind. Durch mein stetiges Engagement und meinen Wissensdurst habe ich mir in der Meerschweinchen-Community einen guten Ruf erarbeitet und freue mich, Menschen, die ebenfalls Freude an diesen Tieren haben, mit fundiertem Rat und gesunden, gut sozialisierten Tieren zur Seite zu stehen.

  1. Züchterprüfung 2008
  2. Genetikseminar 2011
  3. Rassegenetik 2014
  4. Meerschweinchenkrankheiten 2015
  5. Meerschweinchenkrankheiten 2018
  6. Seminare Dr. Ruf 2021

Urkunde Sachkundenachweis Meerschweinchenzucht

Urkunde Genetikseminar

Urkunde Seminar Rassegenetik

Urkunde Seminar Meerschweinchenkrankheiten

 

2018 habe ich am Seminar Meerschweinchenkrankheiten bei Andreas Reinerts teilgenommen.

Live Webinare mit Dr. Diana Ruf

Herzerkrankungen bei Meerschweinchen

Zähne Meerschweinchen

Fütterung Meerschweinchen

 

Leider hat man hier keine Urkunde erhalten.

DNA Kette

 Gendefekte & Erbkrankheiten

Genetische Risikofaktoren und Erbleiden bei Meerschweinchen

Rassen & Farben
Skinnys & Baldwins
Schimmel und Dalmatiner
Genetik Meerschweinchen

Mutation oder Gendefekt ? Wo ist der Unterschied?

 

In der Tierzucht spricht man oft von Mutationen und Geschlechtsdefekten , die aber nicht das Gleiche sind, obwohl beide mit Veränderungen im Erbgut zu tun haben.

 

Mutation

 

Eine Mutation ist einfach gesagt eine Veränderung in den Genen eines Tieres. Diese Veränderungen passieren zufällig und können in jeder Generation auftreten. Manche Mutationen führen zu nützlichen Eigenschaften – zum Beispiel könnte eine Mutation dazu führen, dass ein Tier widerstandsfähiger gegen bestimmte Krankheiten wird. Andere Mutationen ändern das Aussehen eines Tieres, wie zum Beispiel eine neue Fellfarbe oder ein anderes Muster.

Nicht alle Mutationen haben sichtbare Folgen, und viele haben auch keinen Einfluss auf die Gesundheit des Tieres. Manche dieser Veränderungen können sogar für die Zucht interessant sein, wenn sie ein besonderes oder gewünschtes Merkmal erzeugen.

 

Gendefekt

 

Ein Gendefekt ist dagegen eine Mutation, die für das Tier gesundheitliche Probleme bedeutet. Das heißt, der „defekte“ Teil im Erbgut sorgt dafür, dass ein Tier eine bestimmte Krankheit hat oder ein körperliches Problem bekommt. Ein Beispiel wäre ein Defekt, der dazu führt, dass ein Tier kein Fell hat, wie bei den nackten Skinny- und Baldwin-Meerschweinchen, oder der dazu führt, dass bei einer Verdoppelung des defekten Gens schwerwiegende Gesundheitsschäden und Missbildungen entstehen. Ebenso kann das Fehlen eines Gens oder die Beschädigung von Genen zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen oder zum Tod führen. Ein weiteres Problem wäre das Vorhandensein eines zusätzlichen Gens, wie beispielsweise die Trisomi 21, auch als Downsyndrom bekannt. 

Unterschied in der Zucht

In der Zucht ist es wichtig, zwischen normalen Mutationen und Gendefekten zu unterscheiden. Manche Mutationen werden gezielt weitergezüchtet, weil sie neue, interessante Merkmale hervorbringen – etwa eine besondere Fellfarbe. Gendefekte sollten jedoch vermieden werden, da sie das Tier krank oder anfällig machen. Das deutsche Tierschutzgesetz verbietet es sogar, gezielt mit Tieren zu züchten, die unter genetisch bedingten Krankheiten leiden und dadurch Schmerzen oder Leiden haben.

Zusammengefasst:

  • Eine Mutation ist eine allgemeine Veränderung im Erbgut, die positiv, negativ oder neutral sein kann.
  • Ein Genfehler ist eine Mutation, die das Tier gesundheitlich beeinträchtigt und in der Zucht als problematisch gilt.

Gendefekte 

 
Unter einem Gendefekt versteht man eine dauerhafte Veränderung des Erbguts, lokalisiert auf ein bestimmtes Gen. Diese Defekte haben eine meist schädliche Auswirkung auf den Organismus. Selten haben Genmutationen positive Auswirkungen. Die Veränderung des Gens durch einen solchen Defekt kann unterschiedliche Große Bereiche des Gens betreffen. Manchmal ist es nur eine winzig kleine Veränderung, eine sogenannte Punktmutation, es können aber auch Genabschnitte oder das gesamte Gen fehlen, oder verdoppelt/verdreifacht sein.

Gendefekte, die auf den ersten Blick nicht als schädlich erkennbar sind. Hier ein paar Beispiele aus dem Tierreich:
 
Bei Hunden kennt man die Merle Zeichnng. Dieser heterozygote Gendefekt bewirkt eine atraktive Zeichnung des Fells. Leider hat sich herausgestellt, dass der Merle Faktor in einigen Fällen zur Missbildung des Innenohres, und damit zur einseitigen oder vollständigen Taubheit führt. Deshalb dürfen in der verantwortungsvollen Hundezucht keine Merleträger miteinander verpaart werden. 
 
Weisse Katzen sind relativ häufig taub, insbesondere, wenn sie blaue Augen haben. Hier betrifft die Taubheit ca. 40% der Tiere. Diese Taubheit, in Verbindung mit der weißen Fellfarbe, scheint nach einer Studie durch den selben Gendefekt verursacht zu sein, der beim Menschen das sog. Waardenburg Syndrom verursacht:
Gilbert S. Omenn, Victor A. McKusick, Robert J. Gorlin: The association of Waardenburg syndrome and Hirschsprung megacolon. In: American Journal of Medical Genetics. Band 3, Nr. 3, 1979
 
Schimmel & Dalmatiner Risiken
 
Schimmel- und Dalmatiner Meerschweinchen: Diese besonderen Zeichnungen, sind ebenfalls wie die Merlezeichnung durch eine defektes Gen, den sog. Lethalfaktor verursacht. Allerdings kommt es bei der Verpaarung von Trägern des Roan Genes noch zu weitaus drastischeren Auswirkungen bei den Jungtieren. Es werden bei Verdopplung des Genes sogenannte Lethal Whites geboren, die schwerst behindert und nicht lebensfähig sind! 
 
Dabei unterscheidet man zwischen dominant oder rezessiv vererbbaren Defekten.
 
Bei dominant vererbbaren Gendefekten stellt sich meist erst bei den ersten Verpaarungen und den daraus folgenden Würfen heraus, dass dieser Defekt vererbt wird. Anders bei rezessiv vererbbaren Defekten/Krankheiten. Diese schlummern oft lange Zeit unerkannt in den Elterntieren und Nachkommen und werden erst aufgedeckt, wenn eine Rückverpaarung gesetzt wird, oder durch Zufall zwei Individuen verpaart werden, die den gleichen Defekt tragen.
 
Diese Tiere sind konsequent aus der Zucht zu nehmen, ebenso die Jungtiere, auch wenn sich der Defekt bei Ihnen nicht zeigt.
 
Meerschweinchen mit diesen Merkmalen dürfen nicht zur Zucht eingesetzt werden:
  • Polydaktylie (mehrfaches Vorhandensein von Gliedmaßen, z. B. Vielzehigkeit)
  • Rolllider
  • Fettauge
  • Zahnfehlstellungen
  • Jede Art von anderen Behinderungen wie Taubheit, Blindheit
  • Krankheiten jeder Art deren Ursache auch genetisch sein kann, z. B. Herzerkrankungen
  • Osteodystrophie (Satinkrankheit)
  • Augenverknöcherung,Osseäre Choristie
Eine Rückverpaarung Vater/Tochter oder Mutter/Sohn kann auch Aufschluss über Erbkrankheiten oder rezessive Rassemerkmale geben. Tiere bei denen derartige Defekte auftreten sind neben allen Nachkommen konsequent aus der Zucht zu nehmen!

Im Unterschied zu den echten Erbkrankheiten gibt es aber auch noch die unerwünschten Rassemerkmale, die sich oft hartnäckig weitervererben. Dabei handelt es sich lediglich um sogenannte "Schönheitsfehler", wie z. B. Fehlwirbel, unvollständige Bewirbelung bei Angora- und Rosettenmeerschweinchen oder Faltohren. Diese beeinträchtigen kein Meerschweinchen in der Gesundheit, sind aber einem ehrgeizigen Züchtenden hinderlich auf dem Weg zu seinem Zuchtziel. Diese Tiere müssen nicht zwingend aus der Zucht genommen werden, denn man kann durch die Anwendung gezielter Zuchtmethoden  (Merkmalszucht, Ausgleichzucht) bei gleichzeitig strenger Selektion der Jungtiere daran arbeiten, diese Merkmale zu
verbessern.


Die bekanntesten Gendefekte/Erbkrankheiten der Meerschweinchen


  1. Rolllid
  2. Fettauge
  3. Augenverknöcherung
  4. Osteodystrophie
  5. Letalfaktor
  6. Polydaktylie/Avatismus

 Rolllider 


auge meerschweinchen rolllid

Das Roll-Lid (Entropium)  ist eine rezessiv vererbbare Erkrankung, bei der sich ein oder beide Augenlider nach innen 
einrollen. Durch die Wimpernhärchen wird die Augenhornhaut gereizt und verletzt. Dadurch wird sie trübe. Bei Nichtbehandlun
g kann das Auge einen bleibenden Schaden bekommen oder ganz kaputt gehen. Beim gesunden Meerschweinchenauge sieht man deutlich den Lidrand. Bei einem Rolllid ist der Lidrand nicht zu sehen, die Fellhaare scheinen zu nahe am Auge zu sein,weil der Lidrand nach innen gerollt ist. Das Auge ist deutlich eingetrübt und gereizt.
Fallbeispiel: Ich hatte mir im Jahr 2010 ein Glatthaar Zuchtpaar in Magpie gekauft. Die Tiere waren bei einem, wie ich damals glaubte renomierten Züchter reserviert. Kurz bevor die Tiere zu mir kamen erhielt ich die Nachricht, dass sie in Urlaub gewesen seien und dass das damals noch sehr junge Weibchen auf mysteriöse Weise ein Auge verloren hätte, da die Urlaubsvertretung das nicht bemerkt hätte. Wir glaubten damals an eine Verletzung durch beispielsweise einen Heuhalm, wie sie bei 
Meerschweinchen öfter vorkommen kann. Also war dies für mich kein Grund das Tier nicht zur Zucht einzusetzen und ich ließ die Tiere trotzdem zu mir kommen. 
 
Der Bock kam etwas eher zum Einsatz und durfte eine Glatthaarsau decken, die ich bereits hatte. Als die Babys zur Welt kamen, hatten 2 von ihnen gereizte Augen. Die Diagnose des damals behandelnden Tierarztes (nicht unser Stammtierarzt!!!) lautete damals: Infektiöse Bindehautentzündung, die Babys hätten sich im Geburtskanal Bakterien eingefangen. Sonst erkrankte aber kein einziges Tier, was für eine Infektion schon seltsam ist.... Auch die Mutter war gesund und munter. Die Babys wurden behandelt und es wurde auch bald besser.
 
Einige Wochen später wurden dann die Babys von Maja geboren und ich staunte nicht schlecht, als 3 neugeborene Babys "Bindehautentzündung" und sogar teilweise trübe Augen hatten. Es kamen sofort große Zweifel an der damaligen Diagnose auf. Also ging ich bewusst mit der kompletten Familie wieder zu diesem Tierarzt, der mir tatsächlich wieder die selbe Diagnose verkaufen wollte. Ich wies ihn expliziet auf den verdächtigen Vorfall mit Majas Auge, und den Wurf der 1. Sau hin, von dem Willi ja auch der Vater war. Im Übrigen waren Maja und Willi auch weitschichtig verwandt, was ich aber erst mit Erhalt der Tiere und der Stammbäume erfuhr. Aber dieser Tierarzt beharrte auf seiner Diagnose, lies diese Fakten ausser Acht......(dies war der letzte Besuch bei diesem Tierarzt!)
Also fing ich an im Züchterforum zu recherchieren und bekam schnell Antwort von einer erfahrenen Züchterin: Rolllider! Damit kam auch eine gewisse Logik in die Geschichte und es erklärte auch, warum der Wurf von Maja und Willi schlimmer betroffen war, als der Wurf von Roxy, mit der Willi ja nicht verwandt war.

Jetzt konnte ich die Augen der Babys auch richtig behandeln. Bei 2 der Babys wurden die Symptome schnell besser, das 3. war stark betroffen, das musste ich mehrmals täglich über mehrere Wochen behandeln. Die Mühe hat sich aber gelohnt, seine Augen konnten gerettet werden.

Die verletzte Hornhaut musste je nach Schweregrad 5-14 Tage behandelt werden, bis sich das Lid dann "ausgerollt" hat. . Die Behandlung der verletzten Hornhaut erfolgt mit einer nährenden Augensalbe gegen die Verletzung. Diese muss je nach Schweregrad 3-5 x täglich auf die Hornhaut aufgetragen werden. Dabei sollte man das Augenlid ganz vorsichtig nach oben ziehen und "ausrollen". Dabei hilft auch, das Augenlid mit Vaseline nach oben zu "kleben", damit es sich strafft.  Im Schlimmsten Fall hilft nur eine operative Straffung der Augenlider.

Da es sich um ein Erbleiden handelt, müssen diese Tiere unbedingt aus der Zucht genommen werden. Auch Jungtiere die selbst nicht betroffen waren, dürfen nicht zur Zucht eingesetzt werden. Roll-Lider können übrigens auch bei anderen Tierarten vorkommen.

Fettauge

Das Fettauge, engl. Fetty Eyes, ist eine genetisch bedingte Bindegewebeschwäche am Auge. Es ist rezessiv vererbbar, was bedeutet, dass es auch Trägertiere
gibt die selbst nie ein Fettauge zeigen. Bei Jungtieren tritt es fast nie auf, erst ab dem 6. Lebensmonat kommt es zum Vorschein. Spätestens dann sollten die
Tiere und ihre Nachkommen von der Zucht ausgeschlossen werden.

Beim Fettauge quillt die Bindehaut des Auges über den herabhängenden Lidrand hinaus und wirkt deshalb auf den ersten Blick wie eine Bindehautentzündung.
Meistens leiden die Tiere jedoch nicht darunter, es ist nicht schmerzhaft und beeinträchtigt das Sehvermögen nicht oder kaum. Jedoch kann es durch die ofenliegende Bindehaut leichter zu Entzündungen der Bindehaut kommen.

 

 Osseäre Choristieaugenverknoecherung bei einem Meerschweinchen


Bei der Augenverknöcherung handelt es sich um eine Augenkrankheit, die man wohl nur bei Meerschweinchen findet. Bei dieser Veränderung der Augen wird rund um die Pupille, im Ziliarkörper, durch Calciumeinlagerungen Knochengewebe gebildet. Die Ursachen sind bisher noch immer nicht geklärt, vermutet wird aber eine Stoffwechselstörung oder zu viel Vitamin C im Auge.
Wenn das betroffene Meerschweinchen keine Beschwerden hat, ist eine Behandlung nicht erforderlich und auch nicht möglich.
Es können aber Folgeerkrankungen wie Glaukom oder Entzündungen verursacht werden, die dann vom Tierarzt behandelt werden müssen.

Quelle: Leitsymptome bei Meerschweinchen, Chinchilla und Degu, von Anja Ewringmann, Barbara Glöckner

Da eine genetische Ursache nicht auszuschließen ist, müssen diese Tiere von der Zucht ausgeschlossen werden.

 

Ostedystrophie und die Verbindung zur Satinzucht

 

Bei dieser Erkrankung ist der Körper unfähig, Mineralstoffe in ausreichender Menge und richtig in den Knochen zu speichern. Die Knochen werden dadurch weich und porös. Dies führt zu einer vorzeitigen Abnutzung von Gelenken, Verformungen und Knochenbrüchen, was die Erkrankung sehr schmerzhaft macht.

 
Satinmeerschweinchen: Erkennbar an ihrem auffällig glänzendem Fell, gibt es in fast allen Rassen und Farben. Es handelt sich hier um eine genetisch vererbbare Besonderheit in der Fellstruktur. Die Haare sind hohl und reflektieren das Licht in besonderer Weise, dadurch entsteht der besondere Glanz. Sie vererben leider häufig die Osteodystrophie (OD). Allerdings sind nicht alle Zuchtlinien von dieser Erbkrankheit betroffen. Ebenso gibt es vereinzelt Fälle von OD bei Meerschweinchen die weder Satin noch Satinträger sind.
 
Meerschweinchen, die an OD erkrankt sind, werden durchschnittlich nur ca. 2 Jahre alt. Die Osteodystrophie (OD) der Meerschweinchen ist eine Skeletterkrankung , bei der den Knochen Calcium entzogen wird. Die Knochengrundsubstanz (Osteoid) wird abgebaut und durch instabiles Bindegewebe ersetzt. Neues Calcium das durch die Nahrung aufgenommen wird, wird nicht wieder in die Knochen eingebaut. Die Erkrankung kommt gehäuft fast ausschließlich bei Satin-Meerschweinchen,  vor und ist hier vermutlich genetisch bedingt. Daher kommt auch der Beiname Satinkrankheit. Die Krankheit ist nicht ansteckend. Nur sehr selten kommt eine Osteodystrophie auch bei Meerschweinchen ohne diese Besonderheit der Behaarung vor.
 
Ähnliche Symptome können aber auch durch andere Erkrankungen und Fehlernährung auftreten, sie sind dann zumeist Folge einer langanhaltenden Calciumunterversorgung (durch falsche Ernährung) oder einer chronischen Niereninsuffizienz. 
 
Zitat: Bei der Osteodystrophie sind vor allem die Kiefer- und Oberschenkelknochen betroffen. Sie führt zu einer Instabilität und Schädigung des Skeletts mit erheblichen Schmerzen, Haltungsstörungen (Abspreizen der Beine im Liegen), Bewegungsstörungen (abwechselndes Belasten, hoppelnder Gang, bis hin zur vollständigen Bewegungsunfähigkeit) und Schwierigkeiten bei der Futteraufnahme (Bevorzugung von Weichfutter, Verdauungsstörungen, später Abmagerung). Die Krankheit kann durch Röntgenaufnahmen schon vor Auftreten dieser Symptome festgestellt werden. Der Krankheitsverlauf ist sehr variabel. Bei einigen Tieren sind bereits in einem Alter von 10 bis 12 Monaten so hochgradige Krankheitserscheinungen ausgebildet, dass sie eingeschläfert werden müssen. Bei anderen verläuft die Knochenentkalkung so schleichend, dass sie trotz röntgenologisch nachgewiesener Osteodystrophie ein durchschnittliches Alter erreichen, ohne jemals Symptome zu zeigen. Eine Behandlung der Erkrankung ist nicht möglich, eine Gabe von Calcium hat keinen Effekt auf das Fortschreiten der Krankheit, da es nicht wieder in die Knochen eingelagert werden kann.  Im fortgeschrittenen Stadium sollte man dem Tier starkes Leiden ersparen und es einschläfern lassen. Eine Vermeidung der Osteodystrophie durch Zuchtauswahl ist kaum möglich, da sie meist erst in einem Alter nachgewiesen werden kann, in dem Zuchttiere längst Nachwuchs produziert haben.
Quelle:Meerschweinchen: Heimtier und Patient von Birgit Drescher,Ilse Hamel
 
Die Kleintierklinik der Freien Universität Berlin, an der die entsprechenden Studien durchgeführt wurden, riet bis zu einer endgültigen Klärung des Problems von einer weiteren Zucht von Satinmeerschweinchen aus tierschützerischen und medizinischen Gründen ab.Es gibt auch eine Studie der FU Berlin:
 
→Diskussion zur OD
→Ergebnisse der Untersuchung
 
Weitere Informationen:
 
→Fachinformation und Fallbeschreibung
 
Wenn man also Satinmeerschweinchen züchten möchte, so sollte man die Zuchttiere nur von Züchtern mit langjähriger Satinzucht und nachweislich gesunden und OD freien Linien, oder von Züchtern die über die Papiere nachweisen können, dass ihre Tiere aus solchen gesunden Linien abstammen, kaufen. Da der Verdacht besteht, dass OD aus Verpaarungen Satin x Satin entsteht, sollte man von diesen Verpaarungen absehen und niemals Satin x Satin oder Satin x Satin-Träger verpaaren.
 

Lethalgen bei  Schimmel- und Dalmatinermeerschweinchen

Besonderheiten und tödliche Risikofaktoren

 
Schimmel- und Dalmatinermeerschweinchen haben in der Meerschweinchenchzucht eine Sonderstellung und sollten, wenn überhaupt, nur von erfahrenen Züchtern mit enstprechenden Genetikkenntnissen gezüchtet werden.
 
Warum ist das so? Schimmel und Dalmatiner tragen das Letal - Gen Rnrn (bei allen anderen rnrn) welches bei ein Verdopplung zum Tod des Nachwuchs oder schweren Behinderungen führt. Das Gen ist dominant vererbbar. Es kommen zu 100% sog. Lethal White Babys zur Welt, die mit Organschäden und teilweise schweren Missbildungen geboren werden. Meistens sind es Totgeburten, aber auch wenn sie lebend geboren werden so überleben sie nur kurze Zeit.
 
Jedes Meerschweinchen, das auch nur ein einziges weisses Haar aufweist ist, sofern die Abstammung nicht 100% geklärt ist, vorsichtshalber als Schimmel anzusehen und darf nicht mit Schimmel oder Dalmatinermeerschweinchen verpaart werden. Ob es Sinn macht, diese Tiere, die einen so folgeschweren Gendefekt haben, zu züchten, sei dahingestellt, ich erlaube mir kein Urteil darüber.. Fakt ist aber, dass es durch gewollte oder ungewollte Vermehrungen längst zu einer Vermischung gekommen ist und man daher, wenn nichts anderes nachgewiesen ist, präventiv alle Meerschweinchen mit Weißscheckung, und wenn es auch nur ein einziges weisses Haar am Körper hat, als Schimmel betrachten muss. Auch wenn der Zuchtpartner mit Weissscheckung laut Abstammungsnachweis nachweislich keine Schimmel- oder Dalmatinermeerschweinchen in der Ahnenliste hat, sollte man diese Tiere nicht als Zuchtpartner verwenden, weil es sonst vermehrt versteckte Schimmel fallen und es nicht zur eindeutigen Zeichnung der Tiere kommt. Meerschweinchen mit diesen Zeichnungen dürfen ausschließlich mit einfarbigen Tieren verpaart werden!
 
ACHTUNG!!!
Verpaare niemals:
Schimmel x Schimmel
Schimmel x Dalmatiner
Dalmatiner x Dalmatiner
Schimmel x Meerschweinchen mit Weissscheckung
Dalmatiner x Meerschweinchen mit Weissscheckung
 
Wie sehen diese Tiere aus? Beide Zeichnungen gibt es in verschiedenen Farbvarianten.
 
Rosette, Rotschimmel   Glatthaar, Dalmatiner Schoko
meerschweinchen rotschimmel   meerschweinchen dalmatiner schoko
     
 
 
Versteckter Schimmel: Hierbei handelt es sich um Tiere die entweder bei einer Schimmelverpaarung fallen und nicht die gewünschten typischen Zeichnungsmerkmale aufweisen oder um Tiere die mit Tieren die eine Weissscheckung aufweisen verpaart wurden und deshalb nicht die gewünschten Merkmale aufweisen. Sie tragen das Schimmelgen ohne dass man es ihnen ansieht und bergen damit bei falschen Verpaarungen die gleichen Riskofaktoren. Diese Tiere dürfen ebenfalls nicht unkastriert oder ohne Merkblatt in unerfahrene Hände abgegeben werden. 
 
Magpie: Dieser Farbschlag weist durch seine gebrindelten Farbfelder eine gewisse Ähnlichkeit mit Schimmeln auf und könnte damit verwechselt werden. Magpies haben aber mit der besonderen Genetik der Schimmel nichts zu tun und tragen kein Letalgen.
 
Versteckter Schimmel, sieht aus wie ein Tier mit
Weißscheckung, ist aber lt. Abstammungsnachweis
aus einer Schimmelverpaarung gefallen.
  Magpie in Schwarz-Weiss zum Vergleich
Optisch könnte dies ein schlecht gezeichneter Schimmel
sein, ist aber lt. Abstammung definitv ein Magpie.
meerschweinchen schwarz weiss   meerschweinchen magpie

 

 

Letal White Babys - zum Sterben verurteilt!

Diese Bilder zeigen zwei sog. Letalbabys, welche wohl die Geburt überlebt haben, aber durch die starken Kiefermissbildungen
keine Überlebenschance hatten. Vielen Dank an Cornelia Schicketanz aus Wien (www.meerschweinchenberatung.at), die
mir diese interessanten Fotos zur Verfügung gestellt hat. Die Bilder wurden mit freundlicher Genehmigung eingestellt und unterliegen dem
Copyright der jeweiligen Besitzer, Cornelia Schiketanz

 

letal white babys

Polydaktylie & Atavismus bei Meerschweinchen

Polydaktylie:

Hierbei handelt es sich um eine genetisch bedingte Veranlagung zur Bildung von über die artspezifische Anzahl hinausgehende Zahl von Fingern und/oder Zehen. Das Wort Polydaktylie kommt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt: Vielfingrigkeit.
Die Polydaktylie kommt nicht nur bei uns Menschen, sondern bei den verschiedensten Säugetierarten vor. So findet man Viezehigkeit auch bei Meerschweinchen.


Die Meerschweinchen zeigen beispielsweise an den Hinterfüßen 4 oder mehr statt 3 Zehen. Die Anzahl der Zehen kann auch ungleichmäßig verteilt sein, also beispielsweise hinten rechts 5 Zehen und hinten links 3 Zehen. Normalerweise haben die Tiere keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen dadurch.

Oft sind die Zehen nicht richtig ausgebildet und hängen ohne knöcherne Verbindung nur mit einem Hautfetzen baumelnd am Fuß. Bei den sogenannten Anhängselzehen handelt es sich um Atavismus. In diesem Fall wird der Tierarzt zur Amputation des Anhängsels raten um Verletzungen durch hängen bleiben und abreissen zu vermeiden.

Am häufigsten begegnet man Polydaktylie bei Cuys, den Riesenmeerschweinchen. Sehr viel seltener kommt diese Veranlagung bei den Hausmeerschweinchenrassen vor.

In der Rassezucht gilt das Vorhandensein von überzähigen Zehen als Fehler, es ist, wenn es sich um Polydaktylie handelt ein Erbfehler und diese Tiere solllten deshalb nicht zur Zucht eingesetzt werden. Das mag auch der Grund sein, warum man die Vielzehigkeit bei Rassemeerschweinchen nicht so oft findet, man hat sie einfach über Jahre "ausgezüchtet".



Atavismus:

Atavismus: Hierbei werden durch spontane Erbänderungen (Mutation) entweder eine genetische Situation wie bei einer Ahnenform wiederhergestellt (Rückmutation) oder dadurch bislang reprimierte (latente) Gene wieder aktiviert (Genregulation). b) Hybrid-Atavismus: Durch Bastardierung nahe verwandter Arten können Genkombinationen entstehen, die die Merkmalsausbildung von Ahnenformen bedingen. c) Atavismus in Form von Hemmungsmißbildungen: durch Störungen in der Embryonalentwicklung können dort nur vorübergehend auftretende Organbildungsstadien, die ursprüngliche Merkmale rekapitulieren (Rekapitulation, Biogenetische Grundregel), an der weiteren Differenzierung gehindert werden und so am fertigen Organismus erhalten bleiben (persistieren). Hierher gehören beim Menschen gelegentlich auftretende Halsfisteln, die persistierenden "Kiemenspalten" eines embryonal angelegten Kiemendarms entsprechen. – 2) Neben Atavismen aus dem morphologischen Bereich kommen auch Verhaltensatavismen vor. Diese werden den Hybrid-Atavismen zugeordnet. Hierbei treten bei Artbastarden Verhaltensweisen auf, die bei den jeweiligen Elternarten nicht vorkommen, sondern von ursprünglicheren, verwandten Arten gezeigt werden. Verhaltensatavismen sind z. B. bei Haus-Sperlingen bekannt. Diese bauen ihre Nester normalerweise in Nischen; als Verhaltensatavismus wird der Bau von Kugelnestern beschrieben – eine Bauweise, die von ursprünglicheren Arten der Webervögel genutzt wird. Bei Artbastarden verschiedener Arten der Schwimmenten werden vor allem bei der Balz atavistische Verhaltenselemente gezeigt. Pluripotenz, Vries (H. de).
Quelle: http://www.spektrum.de/lexikon/biologie/atavismus/5710
Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg
Lexikon der Biologie

 

Es handelt sich also um anatomische Merkmale, die Urahnen von Mensch und Tier einst hatten, die aber durch Evolution zurückgebildet wurden weil sie nicht mehr gebraucht wurden und nun spontan bei einzelnen Individuen wieder zum Vorschein kommen.

 

Wie kann sich Atavismus bei unseren Meerschweinchen zeigen?

Bei Meerschweinchen treten gelegentlich spontan einzelne Zehen, sogenannte Anhängselzehen auf. Vereinzelt findet man auch den Begriff Afterkralle. Diese haben keine knöcherne Verbindung zum Fuß und keinerlei Funktionsfähigkeit. In diesem Fall spricht man von Atavismus. Anscheinend besteht hier  aber wohl ein genetischer Unterschied zur Polydaktylie und wird oft damit verwechselt. Meiner Ansicht nach kann man kann ohne genetische Untersuchung nicht gesichert sagen, ob es sich um die oben beschriebene Polydaktylie in schwacher Ausprägung, oder um echten Atavismus handelt. Deshalb sind die Tiere vorsichtshalber von der Zucht auszuschließen.

Eine andere Form des Atavismus bei Meerschweinchen ist das Vorhandensein von mehr als 2 Zitzen am Gesäuge, was aber meist erst nach dem ersten Wurf auffällt, wenn die Milch einschießt und das Gesäuge anschwillt. Da es sich dabei nicht um einen "Erbfehler" handelt, muss man die Tiere nicht von der Zucht ausschließen. Für die Jungtiere ist es sogar praktisch, wenn die Mama mehr Plätze an der Milchbar hat.

  1. Fachbegriffe Zucht
  2. Zuchtmethoden
  3. Genetik Meerschweinchen
  4. Farben & Zeichnungen

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Rassemeerschweinchenzucht
Landshuter Moppelbande
Eva-Maria Ganslmeier
Ettersdorf 25
84066 Mallersdorf-Pfaffenberg

Tel. +49 152 54013737
E-Mail: info@meerschweinchenlandshut.de

 

www.meerschweinchen-landshut.de

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