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Schimmel und Dalmatiner in der Meerschweinchenzucht

Genetik mit Risikofaktoren | Zuchtvorgaben

schoko-schimmel-meerschweinchen
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Gendefekte
Genetik

Schimmel und Dalmatiner: Was sind die Unterschiede?

 

In der Meerschweinchenzucht sind Schimmel und Dalmatiner zwei beliebte Farbschläge, die durch besondere Fellmuster auffallen. Obwohl sie sich optisch ähneln, gibt es deutliche Unterschiede in ihrem Aussehen und ihrer genetischen Basis.

Schimmel: Diese Meerschweinchen haben ein weitgehend weißes Fell mit einer „durchschimmelten“ Optik, die durch eine Mischung aus weißen und farbigen Haaren entsteht. Meistens zeigen Schimmel-Meerschweinchen einen dunklen Fleck auf der Stirn und können zusätzlich kleine Farbmarkierungen auf dem Körper haben. Es gibt sie in verschiedenen Grundfarben: Schwarzschimmel – Schokoschimmel – Rotschimmel – Buntschimmel.

Dalmatiner: Dalmatiner-Meerschweinchen sind durch ein geschecktes Muster gekennzeichnet, ähnlich wie bei Dalmatiner-Hunden. Sie besitzen eine helle Grundfarbe mit dunklen Flecken, die unregelmäßig über den Körper verteilt sind. Dalmatiner gibt es ebenfalls in verschiedenen Grundfarben.

Beide Farbschläge entstehen durch das sogenannte Rn-Gen, das für diese charakteristischen Muster verantwortlich ist. Doch dieses Gen bringt auch Herausforderungen mit sich, insbesondere bei der Auswahl der richtigen Zuchtpartner.


 

Der Letalfaktor, das Rn-Gen und Lethal Whites

 

Die besondere Färbung bei Schimmel und Dalmatiner wird durch das Rn-Gen verursacht, das dominant vererbt wird. Wenn ein Meerschweinchen dieses Gen in einfacher Ausführung trägt (heterozygot), zeigt es das typische Schimmel- oder Dalmatinermuster. Trägt es das Gen jedoch in doppelter Ausführung (homozygot), führt dies zum sogenannten Letalfaktor.

  • Letalfaktor: Dieser tritt auf, wenn ein Meerschweinchen das Rn-Gen homozygot vererbt bekommt. Dies geschieht durch Verpaarungen zwischen zwei Tieren mit dem Schimmel- oder Dalmatinermuster. Solche homozygoten Nachkommen sind meist nicht lebensfähig und werden als Lethal Whites bezeichnet.

  • Lethal Whites: Diese Meerschweinchen sind reinweiß und zeigen keine typischen Pigmentierungen, da ihnen das farbgebende Gen doppelt fehlt. Sie leiden meist unter erheblichen gesundheitlichen Problemen wie Blindheit, Taubheit oder Zahn- und Organfehlbildungen. Ihre Lebensqualität ist stark beeinträchtigt, und sie überleben meist nur kurze Zeit.

Da das Rn-Gen für die charakteristischen Farbmuster bei Schimmel- und Dalmatiner-Meerschweinchen verantwortlich ist, birgt eine Verpaarung zweier Tiere mit diesem Gen eine hohe Gefahr, homozygote (letale) Nachkommen zu produzieren.

Folgende Paarungen sind zu vermeiden:

  1. Schimmel × Schimmel

  2. Schimmel × Dalmatiner

  3. Dalmatiner × Dalmatiner

In allen drei Fällen besteht ein sehr hohes Risiko, dass die Nachkommen das Rn-Gen homozygot erben und somit als Lethal Whites geboren werden. Da diese Tiere mit schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen leben oder meist nicht lebensfähig sind, ist es aus ethischen und tierschützerischen Gründen zwingend notwendig, solche Verpaarungen zu unterlassen.


 

Empfehlungen für die Zucht

  • Schimmel und Dalmatiner sollten ausschließlich mit Meerschweinchen ohne Rn-Gen verpaart werden, also mit Tieren ohne Schimmel- oder Dalmatinerzeichnung.

  • Verpaarungen mit mischerbigen Tieren oder Tieren mit Weißscheckung sind zu vermeiden, da diese die Schimmelfärbung unklar erscheinen lassen können.

  • Deshalb sollten ausschließlich reinerbige, einfarbige Tiere ohne Weißanteil verwendet werden.

 

Versteckter Schimmel: Durch die Verpaarung mit weißscheckigen Tieren oder weißen Tieren kann die Schimmelzeichnung völlig unsichtbar werden. Theoretisch könnte jedes Meerschweinchen mit nur einem einzigen weißen Haar ein „versteckter Schimmel“ sein. Deshalb ist der Abstammungsnachweis für Züchter unverzichtbar.

Verwechslungsgefahr: Tiere mit der Magpie-Zeichnung sehen Schimmeln zwar sehr ähnlich, tragen aber nicht das Rn-Gen. Sie stellen somit keine Gefahr für Lethal Whites dar. Auch hier zeigt sich: Abstammungsnachweise sind essenziell.

 


Verantwortung der Züchter

 

Tiere mit dieser speziellen Genetik sollten nicht ohne schriftliches Aufklärungsblatt in Liebhaberhände abgegeben werden.
Zudem sollten Böcke dieser Farbschläge nicht unkastriert weitergegeben werden, um unkontrollierte Verpaarungen und die damit verbundenen Risiken zu verhindern.

Hinweis zur rechtlichen Einordnung:


Nach § 11b Tierschutzgesetz (Qualzuchtverbot) sind Zuchtformen verboten, die mit Leiden oder erheblichen Schäden für die Nachkommen verbunden sind. Da Verpaarungen von Schimmel- oder Dalmatiner-Meerschweinchen untereinander mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Lethal Whites führen, sind solche Zuchtverpaarungen nicht nur ethisch fragwürdig, sondern können auch rechtlich als Qualzucht bewertet werden.

Vertrauen aufbauen: So gelingt der Umgang mit Meerschweinchen

Für eine gute Mensch - Meerschweinchen Beziehung

Freunde fürs Leben?frau haelt meerschweinchen

Wie werden Meerschweinchen zutraulich? Vertrauen ist die Basis!

 

Wenn wir einen neuen Menschen kennenlernen, spielen viele Faktoren eine Rolle, bevor wir ihn in unser Leben lassen und ihn vielleicht sogar als Freund akzeptieren. Ähnlich verhält es sich mit unseren tierischen Begleitern. Vertrauen – und damit die Grundlage einer guten Freundschaft – muss man sich erarbeiten.

Egal ob Hund, Katze, Maus oder Meerschweinchen: Vertrauen aufbauen ist das A und O! Dazu gehört, die Grundeigenschaften der Tierart zu kennen und zu respektieren.

Meerschweinchen sind Fluchttiere. Mit einem ausgeprägten Fluchtinstinkt geboren, reagieren sie auf neue Situationen zunächst ängstlich.


 

Erste Phase: Eingewöhnung

 

Wenn Meerschweinchen in ein neues Zuhause kommen, bedeutet das für sie Stress:

  • Transport

  • unbekannte Umgebung

  • bei Jungtieren die Trennung von Mutter und Geschwistern

  • eventuell ein neues Rudel

Die Tiere brauchen daher Zeit, um sich zu orientieren, ihre Gruppe kennenzulernen und sich einzugewöhnen. Diese Eingewöhnungszeit darf nicht unterschätzt werden – erst danach kann man langsam beginnen, Vertrauen aufzubauen.


 

Was man vermeiden sollte

 

Mit Gewalt erreicht man gar nichts. Ein Meerschweinchen „einfach zu greifen“ und aus dem Gehege zu nehmen, wirkt aus seiner Sicht wie ein Raubtierangriff von oben. Das Tier empfindet Panik und Stress, was das Vertrauen massiv erschüttert.


 

Schritt-für-Schritt Vertrauen aufbauen

 

Schritt 1: Geduld, Ruhe und Futter
Liebe geht durch den Magen – auch bei Meerschweinchen.

  • Ruhig vor (oder wenn möglich in) das Gehege setzen.

  • Lieblingsfutter (z. B. Gurke, Gras, Löwenzahn, Salat) in die Hand nehmen.

  • Abwarten, ohne hektische Bewegungen.

Es kann Tage oder sogar Wochen dauern, bis die Tiere Vertrauen fassen. Sobald sie neugierig und ohne Angst zum Futter kommen, ist ein erster Meilenstein erreicht.

Schritt 2: Positive Verknüpfung mit dem Hochnehmen
Kommen die Tiere zuverlässig zur Hand, können sie vorsichtig hochgenommen und auf den Schoß gesetzt werden – immer in Verbindung mit Futter. So lernen sie, dass auch diese Situation positiv besetzt ist.

Schritt 3: Auf die Hand steigen
Die Hand flach ins Gehege legen, Handinnenfläche nach oben, Lieblingsfutter auf die Hand legen.

  • Kommt das Tier auf die Hand, diese leicht anheben.

  • Zunächst nur minimal, dann langsam steigern.

  • Nach jedem Schritt belohnen und täglich wiederholen.

Mit Geduld springen viele Meerschweinchen bald freiwillig auf die Hand.


 

Grenzen des Vertrauens

 

Nicht jedes Tier wird gleich zutraulich. Besonders Meerschweinchen aus unklarer Herkunft (Zoohandel, Animal Hoarding) oder mit negativer Vorgeschichte (Misshandlung, Vernachlässigung) sind oft traumatisiert.

Bei ihnen ist das Fressen aus der Hand häufig schon das Maximum an Vertrauen. Mehr sollte nicht erzwungen werden – entscheidend ist, die individuellen Grenzen des Tieres zu respektieren.


 

✅ Hinweis: Jede Annäherung sollte behutsam, geduldig und freiwillig erfolgen. Vertrauen kann wachsen – muss aber nicht in jedem Fall. Tiere sind Individuen, und ihr Verhalten kann sich unterschiedlich entwickeln.

Wie halte und trage ich ein Meerschweinchen richtig?

Wer möchte, dass ein Meerschweinchen Vertrauen gewinnt, muss ihm vor allem Sicherheit geben. Meerschweinchen sind Fluchttiere – sie fürchten sich zunächst vor allem, was sich bewegt oder zu nahe kommt. Diese Scheu legt sich teilweise mit der Zeit, wenn sie lernen, dass von bestimmten Situationen keine Gefahr ausgeht. Einige Grundängste bleiben jedoch bestehen, da sie tief im Instinkt verankert sind. Dazu gehört die Angst vor Raubvögeln: Alles, was sich von oben nähert, bedeutet Gefahr.

👉 Daher gilt: Ein Meerschweinchen niemals von oben greifen – das löst Panik aus. Nähern Sie sich langsam von vorne oder von der Seite und sprechen Sie dabei ruhig mit dem Tier.


 

Richtiges Hochnehmen

  • Immer beide Hände benutzen:

    • Eine Hand stützt den Brustkorb von unten (vor den Vorderbeinchen).

    • Die andere Hand unterstützt das Hinterteil.

  • Das Hinterteil sollte nie höher als der Kopf gehalten werden.

  • Nie im Genick packen! → Dies kann Verletzungen und starke Schmerzen verursachen. Meerschweinchenmütter tragen ihre Babys auch nicht – sie sind Nestflüchter und können von Geburt an selbst laufen.

  • Meerschweinchen können sich heftig winden oder plötzlich losspringen. Deshalb das Tier sicher, aber nicht zu fest halten.


 

Sicherheit bei Kindern

Meerschweinchen sind sehr verletzungsanfällig.

  • Kleine Kinder sollten die Tiere nicht alleine hochheben.

  • Eltern sind in der Pflicht, ihre Kinder anzuleiten und beim Umgang mit den Tieren immer zu helfen.

  • Viele Unfälle (Stürze, Quetschungen) passieren durch Unachtsamkeit beim Hochheben.


 

Absetzen

Beim Zurücksetzen ins Gehege besteht die größte Gefahr, dass das Tier vorschnell losspringt.

  • Immer nah am Boden absetzen.

  • Sanft die Hand lösen, damit es nicht stürzt.
    Gerade am Anfang wollen die meisten Meerschweinchen so schnell wie möglich zurück in ihre sichere Umgebung.


 

Ruhige Kuschelzeit

Wer sein Meerschweinchen streicheln möchte, sollte sich ruhig hinsetzen.

  • Ein dickes Handtuch auf dem Schoß sorgt für Sicherheit und schützt vor „Pfützen“.

  • Immer mit der Hand sichern, falls das Tier plötzlich losrennt.

  • Belohnungen (z. B. ein Stück Gurke) helfen, die Situation positiv zu verknüpfen.

Wenn das Tier einmal Vertrauen gefasst hat, bleibt es oft freiwillig sitzen. Manche Halter berichten sogar, dass ihre Meerschweinchen beim gemeinsamen Fernsehabend auf dem Schoß einschlafen.


 

✅ Hinweis: Nicht jedes Meerschweinchen wird gleich zutraulich. Manche bleiben ihr Leben lang vorsichtig oder scheu. Das wichtigste ist, die individuellen Grenzen des Tieres zu respektieren und ihm stets Sicherheit zu geben.

 

Meerschweinchen wird mit den Händen gehaltenMeerschweinchen wird mit den Händen gehalten

 
 
 

Soziales Leben von Meerschweinchen

Einführung in Gruppenformen - Sozialverhalten - Kommunikation

Gruppenformen - welche Möglichkeiten gibt es? Vor- und Nachteile

Bedeutung für den Umgang mit Meerschweinchen

Kastration Infos
Haltung & Pflege
  1. Gemischte Gruppe
  2. Weibchengruppe
  3. Böckchengruppe
  4. Erzieherschweinchen
  5. Vergesellschaftung

Haltung einer gemischten Meerschweinchengruppe: Ein Kastrat und Weibchen

 

Die Haltung einer gemischten Meerschweinchengruppe, bestehend aus einem kastrierten Männchen (Kastrat) und mindestens einem Weibchen, gilt als eine der idealen Haltungsformen für diese geselligen Tiere. Ein Kastrat und ein oder mehrere Weibchen schaffen eine natürliche Gruppenstruktur, die sich positiv auf das Sozialverhalten und das Wohlbefinden der Meerschweinchen auswirkt. Diese Form der Gruppe ist stabil, harmonisch und orientiert sich an den natürlichen Familienverbänden der Tiere.

Vorteile der gemischten Gruppe

Ein kastriertes Männchen bringt Ruhe und Struktur in die Gruppe. Die Weibchen profitieren von seiner Anwesenheit, da er oft als „Anführer“ auftritt und eine ausgleichende Rolle übernimmt. Im Gegensatz zu reinen Weibchengruppen, in denen es gelegentlich zu Spannungen kommen kann, führt das gemischte Geschlechterverhältnis zu einem ausgeglichenen Sozialverhalten. Der Kastrat zeigt oft Beschützerverhalten, was den Weibchen ein zusätzliches Sicherheitsgefühl gibt.

Weibchengruppe

Warum die Mädels besser einen Mann (Kastrat) im Haus haben sollten

 

Eine reine Weibchengruppe bei Meerschweinchen ist nicht unbedingt immer problematisch, aber es gibt einige Gründe, warum es manchmal nicht ideal sein kann:

  1. Dominanzverhalten: Weibliche Meerschweinchen können, genau wie männliche, ein ausgeprägtes Dominanzverhalten zeigen. In einer reinen Weibchengruppe kann es zu Streitigkeiten und Machtkämpfen kommen, besonders wenn nicht genügend Platz oder Ressourcen wie Futter und Unterschlüpfe vorhanden sind.

  2. Soziale Dynamik: Männliche Meerschweinchen können oft zur Stabilität einer Gruppe beitragen, indem sie eine natürliche Hierarchie unterstützen. Ohne diese Dynamik kann es bei reinen Weibchengruppen schwieriger sein, eine harmonische Balance zu finden.

  3. Individuelle Verträglichkeit: Nicht alle Weibchen vertragen sich gut miteinander. Es hängt stark von den individuellen Charakteren der Tiere ab, ob eine harmonische Gruppe gebildet werden kann. Manchmal kann ein Kastrat (kastriertes Männchen) dazu beitragen, Spannungen zu reduzieren.

  4. Verhaltensvielfalt: Eine gemischte Gruppe kann eine breitere Palette an Verhaltensweisen und Interaktionen zeigen, was für die Tiere anregender und natürlicher sein kann.

Es ist wichtig, die Gruppendynamik im Auge zu behalten und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen, um das Wohlbefinden der Tiere sicherzustellen. Wenn man eine reine Weibchengruppe hält, sollte man auf ausreichend Platz, Versteckmöglichkeiten und Futterstellen achten, um potenzielle Konflikte zu minimieren.

Ovarialzysten

Es gibt einige Berichte und Vermutungen, dass Meerschweinchenweibchen in reinen Weibchengruppen ohne Männchen (insbesondere ohne Kastraten) häufiger Ovarialzysten entwickeln können. Ovarialzysten sind flüssigkeitsgefüllte Bläschen an den Eierstöcken und können bei Meerschweinchen relativ häufig auftreten und müssen meistens behandelt werden.

Mögliche Gründe für die Verbindung:

  1. Hormonelles Gleichgewicht: Es wird vermutet, dass die Anwesenheit eines Männchens, selbst eines kastrierten, das hormonelle Gleichgewicht in der Gruppe beeinflussen könnte, was wiederum die Entwicklung von Zysten beeinflussen kann.

  2. Stress und soziale Interaktion: Stress durch soziale Spannungen in reinen Weibchengruppen könnte ebenfalls ein Faktor sein, der das Risiko von Ovarialzysten erhöht. Ein Kastrat kann manchmal helfen, die Gruppenharmonie zu fördern und Stress zu reduzieren.

  3. Beobachtungen und Erfahrungswerte: Einige Halter und Tierärzte berichten von einer geringeren Inzidenz von Ovarialzysten in gemischten Gruppen, was auf eine mögliche Verbindung hinweisen könnte. Es gibt jedoch keine definitiven wissenschaftlichen Studien, die diesen Zusammenhang klar bestätigen.

Letztlich ist die genaue Ursache von Ovarialzysten bei Meerschweinchen nicht vollständig geklärt. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind wichtig, um gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Leider gibt es keine ausreichenden Studien darüber, aber es gibt Erfahrungswerte. 

Meine Erfahrung ist, dass ich es in meinem Bestand wirklich selten mit Zysten zu tun habe. Das mag einerseits mit der Außenhaltung zu tun haben, da die unterschiedliche Tageslichtlänge auch auf den Hormonhaushalt auswirkt. 
Wahrscheinlicher ist aber, dass der Grund darin liegt, dass meine Mädels trächtig werden dürfen und Junge haben. 

Es gibt keine umfassenden wissenschaftlichen Studien, die eindeutig belegen, dass Trächtigkeit und Geburt die Bildung von Ovarialzysten bei Meerschweinchen positiv beeinflussen oder verhindern. Die Entwicklung von Ovarialzysten bei Meerschweinchen kann von vielen Faktoren abhängen, einschließlich genetischer Veranlagung, hormonellem Gleichgewicht und Umweltbedingungen.

Einige Überlegungen dazu, wenn man selbst nicht züchtet:

  1. Hormonelle Veränderungen: Während der Trächtigkeit und Geburt durchläuft ein Meerschweinchenweibchen verschiedene hormonelle Veränderungen. Es wird vermutet, dass diese hormonellen Schwankungen möglicherweise eine Auswirkung auf die Bildung von Zysten haben könnten, aber es gibt keine belastbaren Daten, die dies bestätigen.

  2. Gesundheitsrisiken: Trächtigkeit und Geburt bringen erhebliche Gesundheitsrisiken für Meerschweinchen mit sich, insbesondere wenn sie über sechs Monate alt sind und noch nie zuvor geworfen haben. Das Becken kann sich verknöchern, was zu schweren Komplikationen bei der Geburt führen kann.

  3. Langfristige Effekte: Selbst wenn es einen Einfluss der Trächtigkeit auf das Risiko von Zysten geben sollte, muss bedacht werden, dass die Risiken und Belastungen einer Trächtigkeit für das Weibchen und die Jungtiere oft die potenziellen Vorteile überwiegen.

Da der Zusammenhang zwischen Trächtigkeit, Geburt und der Entwicklung von Ovarialzysten nicht ausreichend erforscht ist, sollten Entscheidungen über die Fortpflanzung von Meerschweinchen stets unter Berücksichtigung des Wohlergehens der Tiere und in Absprache mit einem qualifizierten Tierarzt getroffen werden. Als Meerschweinchenliebhaber, also nicht Züchter, sollte man davon eher Abstand nehmen.

Haltung von Bockgruppen

Männer WG - so können Böckchen als Gruppe miteinander leben

Leider gibt es immer wieder Fehlinformationen und Vorurteile zur Böckchenhaltung bei Meerschweinchen. Immer wieder wird behauptet, dass Meerschweinchen Böcke grundsätzlich nicht zusammen gehalten werden können. Das ist aber so nicht ganz richtig, denn man kann durchaus mehrere Böcke gut in einem Gehege halten, wenn man bestimmte Regeln beachtet. Grundvoraussetzung für ein dauerhaft friedliches Miteinander ist ein ausreichendes Platzangebot (nicht nur bei Böckchen).

Auch wenn Meerschweinchen grundsätzlich friedliebende Tiere sind, kommt es gelegentlich mal zu Reibereien. Da kann sich der Eine oder der Andere doch schon auch mal eine blutige Nase holen, oder es wird auch gerne mal in den Po gezwickt. Wenn es zu Spannungen kommt, kann sich jeder dann in eine andere Ecke zurückziehen und erst einmal zur Ruhe kommen. Meistens regeln sich dann solche kleinen Streitereien von ganz alleine, spätestens wenn es wieder was zu futtern gibt.

Bei solchen Rangeleien geht es meistens um die Rangordnung - und hier sollten wir es tunlichst unterlassen uns einzumischen. Das müssen die Schweinchen ganz alleine unter sich ausmachen! Meistens sieht es schlimmer aus, als es ist. Unbedingt Ruhe bewahren! Sollte es jedoch zu einer ernsthaften Beisserei kommen, bei der abzusehen ist, dass es zu schwereren Bissverletzungen kommt, weil sich die beiden Kampfschweinchen ineinander verbissen haben und keiner will aufgeben, sollte man mit einer Zeitung, einem Besen oder ähnlichem dazwischen gehen um die Kamphähne erst einmal voneinander zu trennen. Bisswunden, die sich Meerschweinchen untereinander zufügen heilen meistens schnell und problemlos ab, man kann die Heilung auch z. B. mit Betaisadona Lösung und Wundsalben unterstützen. Auf keinen Fall mit den Händen oder Füßen dazwischen gehen, die beiden Hitzköpfe werden in dieser Situation nicht zwischen dem Kontrahenten und Ihren Fingern oder Zehen unterscheiden, und was dabei rauskommen kann, können Sie →hier nachlesen.

Am Rande sei bemerkt, dass es auch bei Weibchen zu Zickereien und gelegentlich auch zu Beissereien kommt. Welche Gruppenhaltung wäre also empfehlenswert? Mindestens 2 Tiere, wenn man mehrere Böckchen halten möchte, wäre eine gerade Anzahl, also z. B. 4 anzuraten, damit keiner das 5. Rad am Wagen wird. Bei Jungböckchen ist es meines Erachtens egal ob es Wurfgeschwister oder wurffremde Meerschweinchen sind, da sich (wie bei uns Menschen auch) auch Geschwister heftig streiten können, wenn es um die Rangordnung geht und auch wurffremde Meerschweinchen können die besten Freunde werden. Auch wenn sich Jungböckchen momentan gut verstehen, gibt es keine Garantie dafür, dass das so bleibt, wenn sie in die Pubertät kommen.

Es kann in Einzelfällen vorkommen, dass sich hier zwei sehr dominante Persönlichkeiten aufeinander treffen, von denen sich keiner unterwerfen mag, weil jeder der Chef sein will. Altböcke kann man i. d. Regel relativ problemlos mit Jungböcken (bis ca. 12 Wochen) vergesellschaften, da sich die Jungböcke problemlos unterordnen. Trotzdem kann es in der Pubertät dazu kommen, dass der Jungbock dem Alten seinen Platz streitig machen will und erst einmal von dem Alten in die Schranken gewiesen wird. Dabei kann er sich dann schon einmal eine blutige Nase oder eine dicke Lippe holen. Manchmal treffen zwei sehr dominante Persönlichkeiten aufeinander, zwei Supermachos. Sollte man nun wirklich alle Voraussetzungen (genügend Platz) erfüllt haben und es kommt dennoch dauerhaft keine Ruhe in die Bockgruppe, sollte man die Gruppenzusammenstellung ändern. Eine nachträgliche Kastration wird wahrscheinlich nicht helfen. In der Regel werden Böckchen zwar ca. 4-6 Wochen nach der →Kastration, wenn nicht mehr so viele Hormone produziert werden, doch etwas ruhiger und zeigen sich dann durchaus verträglicher, aber einmal zerstrittene Böcke werden sich auch nach einer Kastration nicht wieder vertragen. Wenn man es bei relativ jungen Böckchen mit einer Kastration versuchen möchte, ist wichtig, dass der Kastrat nach der OP nicht zu lange von seinen Artgenossen getrennt bleibt. Wie ruhig er wird, hängt auch vom Alter ab in dem die Kastration durchgeführt wird. Je jünger er ist, desto ruhiger wird er meistens.


Ein ausgewachsener Bock wird sein Verhalten nicht durch die Kastration ablegen. Kastration ändert nicht den Charakter, sie werden nur etwas ruhiger.

Deshalb empfehle ich, um Problemen in der Gruppe vorzubeugen, die frühzeitige Kastration aller Böckchen in der Gruppe. Hier ist besonders die Frühkastration interessant. Zudem sollte beim Kauf von Jungtieren ein Erziehermeerschweinchen dazu gesetzt werden. Dann klappt es auch mit der Böckchengruppe. 

Kastrierte erwachsene Böcke kann man zunächst durch eine Sichtgitter trennen und nach ca 4-6 Wochen auf einem größeren Raum zusammenführen.

Sollte die Unverträglichkeit weiter bestehen, hat man dann die Möglichkeit, sie nach einer Kastration  jeweils mit einem Mädchen zu vergesellschaften.

Nur mal schnell mit einem Weibchen zusammen? Nein, davon ist absolut abzuraten!

1. So schnell klappt es nun in der Regel doch nicht, mit dem Nachwuchs. Auf eine Stunde geht da meistens noch gar nichts. Da muss das Weibchen schon zufällig gerade brünstig sein.

2. Man kann davon ausgehen, dass auch eine gute Männerfreundschaft nach so einem "Seitensprung" für immer zerstört ist. Sie werden die Böckchen nicht wieder erkennen. Gerade noch dicke Freunde - jetzt Feinde, die bis auf das Blut kämpfen. Eine Rückvergesellschaftung ist wenn überhaupt, dann nur mit viel Erfahrung und Tricks möglich. Und ohne Kampf wird es nicht abgehen.

Warum ein Erziehermeerschweinchen?

 

Meerschweinchen Zeichnung Erziehermeerschweinchen

Oft haben Meerschweinchenneulinge den Wunsch, 2 oder mehr Jungtiere zu adoptieren, weil man dann glaubt, mehr Chancen zu haben die Tiere total handzahm zu bekommen. 
Nun stelle man sich aber vor, man lässt 2 pubertierende Jungendliche in eine Wohngemeinschaft ziehen, ohne einen erwachsenen Erzieher dabei. Genau, da mag man gar nicht dran denken.... 
Es entstehen früher oder später Konflikte und Reibereien......

Genau so verhält es sich oftmals auch bei jungen Meerschweinchen. Sie kommen meistens gleichzeitig in die Pubertät, die oft auch als Rappelphase bezeichnet wird. Die Jungen, besonders die Jungs, messen ihre Kräfte..... Bevor diese Rangeleien in eine handfeste Rauferei ausarten, kommt hier ein Erzieher zum Einsatz, der dazwischen geht und die Halbstarken in ihre Schranken weist. Ausserdem lernen die Jungtiere durch Nachahmung von den erwachsenen Tieren. Sie lernen die Feinheiten der Kommunikation, Sozialverhalten und Konfliktvermeidung. Die Jungen wachsen gut betreut auf und werden später gut sozialisierte, erwachsene Meerschweinchen.

Je nach Gruppenzusammenstellung kann das Erziehermeerschweinchen ein erwachsenes Weibchen oder ein erwachsener Kastrat sein. 
Hier werde ich Sie gerne beraten, was zu Ihren Jungspunden am besten passt. 

 

Vergesellschaftung von Meerschweinchen

So klappt es mit der Gruppe

Am Anfang steht das Gehege, ein ausreichend großes Gehege ist die Grundvoraussetzung für eine funktionierende Meerschweinchengruppe. Tiere, die auf zu engem Raum leben, können Aggressionen entwickeln. Jedes Meerschweinchen braucht auch die Möglichkeit, sich zurück zu ziehen. Bei der Gehegegröße darf man sich aber keinesfalls an den gesetzlichen Mindestanforderungen im Tierschutzgesetz orientieren. Meerschweinchen sind Tiere, die sich gerne und viel bewegen. In ihrem natürlichen Habitat sind sie ständig auf Futtersuche und legen zeitweise enorme Strecken zurück. 
Zu groß gibt es also nicht. In allen Fällen gilt: Das Gehege sollte frisch gereinigt sein und für Notfälle sollte es eine Möglichkeit geben, die Tiere mit einem Gitter zu trennen.

Grundsätzlich kommt bei jeder Vergesellschaftung erst mal Leben in die Bude. Es wird unruhig und laut, die Tiere müssen sich kennenlernen. Es kann zu Drohgebärden und Imponiergehabe kommen, da wird beschnuppert und das eine oder andere Meerschweinchen durch das Gehege gejagt. Es kann vorkommen, dass es auch mal ein blutiges Näschen oder den einen oder anderen Zwicker in den Po gibt. Das ist alles völlig normal. Wichtig ist, dass Mensch da keinesfalls eingreift, oder die Tiere trennt! Dieser Prozess gehört zur Bildung der Rangordnung, die Gruppe (egal ob 2 oder mehr Tiere), muss sich neu formatieren. 

Eingegriffen wird erst, wenn 2 Meerschweinchen ernsthaft aufeinander losgehen. Ich sage immer: Wenn sie aussehen, wie 2 Meerschweinchen im Schleudergang der Waschmaschine. Dann sollte man die Tiere unter Beachtung des Selbstschutzes (dicke Lederhandschuhe oder Schnittschutzhandschuhe aus Metall) getrennt. Bevor man eines der Tiere herausfängt, sollten sie noch mit einer zusammengerollten Zeitung oder einem Handfeger getrennt werden. Natürlich nicht schlagen! Nur dazwischen gehen, dass sie voneinander ablassen!

Da kann helfen:

Wenn es bei erwachsenen Tieren schwierig wird, kann man folgendermaßen vorgehen:
Neutraler Grund - ein seperates Gehege konstruieren - rein provisorisch.
Darin Futter verteilen und die Tiere zusammen setzen. Nur Unterstände verwenden, keine geschlossenen Häuschen. 

Wenn es dann immer noch nicht besser wird, das Gehege zweiteilen. Dann täglich "das Revier" tauschen. Die Tiere sollten nur durch ein Gitter getrennt sein, damit sie sich beschnuppern können, ohne sich zu beissen. 

Manchmal liegt das Problem auch bei den Menschen:

 

Zu hohe Erwartungshaltung: Das Meerschweinchen ist ein sehr soziales Tier - muss es sich deshalb zwingend mit jedem Artgenossen verstehen? Nein, so, wie das bei uns Menschen auch ist, kann man das nicht erzwingen. Manchmal passt es einfach nicht und da wir unsere Meerschweinchen ja gewissermaßen in eine Wohngemeinschaft zwingen, ihnen den neuen Partner/ die Partnerin regelrecht vor die Nase setzen, kommt es manchmal zu völlig unerwarteten Reaktionen. Friede, Freude, Eierkuchen ist eben nicht die Regel. 

Geduld! Geduld! Geduld! Eine Vergesellschaftung kann manchmal 3-4 Wochen dauern, bis sich die Lage beruhigt. 

Wenn es zwischen 2 Meerschweinchen langfristig gar nicht klappt, ist es gut, wenn man das Tier aus einer guten Zucht gekauft hat. Dort hat man nämlich auch die Möglichkeit, das Tier zurück zu geben, die Probleme zu besprechen und ggf. ein anderes Tier zu bekommen.

Unterbrechung des Rangordnungsprozesses: Zu viel Sorge um die Tiere bewegt die Menschen manchmal dazu, zu früh einzugreifen und den Rangordnungsprozess zu unterbrechen, weil sie Angst haben, dass besonders Nachts etwas Schlimmes passieren könnte. Nochmals der dringende Apell! Lasst die Tiere machen. Wenn man sie zu früh trennt, geht dieser Prozess jedes Mal wieder von vorne los! So wird das nix. 

Warum ein Erziehermeerschweinchen wichtig ist: Wenn Sie Eltern sind, dann werden Sie wissen, dass es keine gute Idee ist, 2 Kinder oder pubertierende Teenager alleine wohnen zu lassen, ohne die Führung von Erwachsenen mit Sozialkompetenz. Genauso verhält es sich bei jungen Meerschweinchen, sie brauchen erwachsene Tiere als Vorbilder, die notfalls auch eingreifen und den Jungtieren falsches Verhalten aufzeigen, sie regulieren. Denn Sozialkompetenz ist nicht nur vom angeborenen Charakter abhängig, sondern ist überwiegend erlerntes Verhalten. 

Das ist NORMAL

  • quieken
    rennen
    Aufreiten (Dominanzverhalten)
    Zähne klappern
    bromseln
    allgemeine Aufregung
    ein bisschen beißen

Neue Gruppe: Idealerweise kaufen Sie Ihre neue Gruppe komplett bei dem selben Züchter/Züchterin. Hier werden Sie beraten, welche Tiere zusammen passen und ob sie ein Erziehermeerschweinchen dazu brauchen. Alle Tiere werden dann in das neue Gehege eingesetzt. Nach einer ersten Orientierungphase wird sich dann die Gruppe formatieren und die Rangordnung festlegen. In dieser Phase kann es etwas turbulenter zugehen, aber das ist völlig normal. Man sollte in dieser Zeit nur darauf achten, dass sich nicht zwei zu sehr in die Wolle bekommen. Aber auch, wenn einmal kurzzeitig "die Fetzen fliegen", so wird sich das in der Regel nach kurzer Zeit legen. 

Erwachsenes Tier und Jungtier: Das klappt in der Regel sehr gut, denn Meerschweinchenbabys stellen noch keinerlei Ansprüche an das Revier und das (gut sozialisierte) erwachsene Tier übernimmt die Erzieherrolle.  Sie werden nicht als Eindringlinge empfunden. Trotzdem kann es auch noch später, wenn die Jungtiere pubertieren, zu Reibereien kommen. Sie stellen oftmals die Rangordnug in Frage. Das ältere Tier wird ihnen meistens ganz schnell klar machen, dass das so nicht geht und die Sache ist geklärt. In Einzelfällen kommt es aber tatsächlich vor, dass das Jungtier dem Älteren den Rang abläuft. Damit sollte es geklärt sein.

Erwachsenes Tier und erwachsenes Tier: Jetzt könnte es schwierig werden, Betonung liegt auf könnte, muss aber nicht. Man sollte bedenken, dass eines der Tiere immer der Revierinhaber ist. Das neue Tier ist dann ein Eindringling. Die Reaktionen auf den Eindringling können überraschend sein. Manchmal wird das Revier sofort heftig verteidigt, manchmal herrscht erstmal eine Art Schockstarre, man versucht sich gegenseitig zu ignorieren, die Reibereien kommen dann erst etwas später. Sollte es innerhalb der ersten 2 Tage ruhig bleiben, dann kann man davon ausgehen, das nichts mehr nachkommt. Manchmal ist es auch Liebe auf den ersten Blick. Nach einem herzlichen "Servus" wird sich beschnuppert und gleich das Futter geteilt. Das kann man aber beim besten Willen nicht vorhersehen. Es hängt von vielen Faktoren ab. 

Adultes Weibchen und Adultes Männchen/Kastrat: Diese Kombi ist in der Regel am unkompliziertesten, aber nicht ohne Restrisiko. Auch hier können Beissereien vorkommen. Achtung: Der Bock muss mindestens 3-4 Wochen vor der Vergesellschaftung mit einem Weibchen kastriert werden und seine Nachkastratiosfrist getrennt von Weibchen abgesessen haben.

Adultes Weibchen und Adultes Weibchen: Auch hier verläuft es oft unkompliziert - aber ebenfalls nicht ohne Restrisiko.

Adultes Böckchen x Adultes Böckchen: Davon rate ich grundsätzlich ab. Es ist zwar nicht unmöglich, aber es hängt von vielen Faktoren ab, ob die Beiden zusammen finden. Dazu erfordert es sehr viel Platz und Erfahrung. Lieber ein junges Böckchen/Kastrat dazu setzen. Dann klappt das auch mit dem Nachbarn. Idealerweise wählt man einen Frühkastraten.

Der Partner meines Meerschweinchens ist verstorben und ich möchte aber kein Meerschweinchen mehr dazu kaufen, weil ich aus der Meerschweinchenhaltung aussteigen möchte

Einzelhaltung von Meerschweinchen ist ein absolutes NOGO, abgesehen von wenigen Ausnahmen. Wenn man aber das hinterbliebene Meerschweinchen nicht hergeben möchte, um ihm ein artgerechtes Leben zu ermöglichen, das dem Tierschutzgesetz entspricht, bieten wir einen ganz besonderen Service: Leihmeerschweinchen

Schöner Wohnen für Meerschweinchen

Innen- oder Außenhaltung - was ist besser?

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Haltung & Pflege
Außenhaltung

Haltung von Meerschweinchen – Innen- und Außenhaltung

 

Ob Ihre Meerschweinchen drinnen oder draußen leben sollen, ist zunächst eine Frage Ihrer persönlichen Wohnverhältnisse. Wenn Sie in einer Wohnung leben, bleibt Ihnen und den Meerschweinchen meist nichts anderes übrig. Trotzdem sollten Sie alles Ihnen Mögliche tun, um den Tieren eine artgerechte Haltung zu bieten und ihnen ein trauriges Käfigdasein zu ersparen.

Ein empfehlenswertes Buch mit vielen Beispielen für ein artgerechtes Vivarium ist „Artgerechte Haltung – ein Grundrecht auch für Meerschweinchen“.
Ab dem Frühsommer kann man den Tieren auch einen Freilauf auf dem Balkon anbieten – aber Achtung: Schatten ist wichtig, und es darf keine Stauhitze entstehen. Es droht Gefahr durch Hitzschlag!


 

Innenhaltung

Der Standort des Käfigs ist entscheidend für das Wohlbefinden der Meerschweinchen:

  • nicht direkt neben einem Heizkörper → zu warm, zu trockene Luft

  • keine Zugluft → Erkältungsgefahr

  • nicht in Räumen, in denen geraucht wird → Rauch schadet auch Meerschweinchen

  • nicht an einem Fenster mit viel Sonneneinstrahlung → Gefahr der Überhitzung

  • nicht in der Nähe von Stereoanlagen oder Fernsehern → empfindliches Gehör

  • trotzdem nicht zu abgelegen → Meerschweinchen mögen Abwechslung und Nähe, und eine versteckte Haltung birgt die Gefahr der Vernachlässigung

  • nicht im Schlafzimmer → Staubbelastung durch Einstreu


 

Außenhaltung

Unsere Schweinchen haben ein winterfestes, gut isoliertes Holzhaus, in dem mehrere Ebenen eingebaut sind. Dort können sie nach Belieben hinauf- und hinunterlaufen. Die Schlafkojen sind mit 1 mm starker Teichfolie ausgelegt, hygienisch zu reinigen und mit staubarmer Kleintiereinstreu sowie Stroh bedeckt.

Wichtig:

  • Es darf keine Nässe im Stall entstehen.

  • Kälte vertragen Meerschweinchen gut, wenn sie das ganze Jahr über draußen gelebt haben. Entscheidend ist, dass es trocken bleibt.

  • Der Freilauf sollte abwechslungsreich gestaltet und sicher vor Fressfeinden sein (Häuschen, Baumstämme, Tannenzweige, Röhren etc.).

Die wilden Verwandten unserer Hausmeerschweinchen leben in den Anden bis 5.000 m Höhe. Werden sie im Frühjahr langsam an die Außenhaltung gewöhnt, ist eine ganzjährige Haltung im Freien problemlos möglich. Wichtig: Man darf sie nicht zum „Kuscheln“ ins Haus holen – wer draußen lebt, muss sich an die

Jahreszeiten anpassen.


Sommer draußen – Winter drinnen?

Auch das ist möglich. Allerdings dürfen Tiere, die im Winter im warmen Wohnzimmer gelebt haben, nicht zu früh nach draußen gesetzt werden. Erst ab Temperaturen um 18 °C und bei trockenem Boden ist der Umzug ratsam, sonst droht Erkältungsgefahr.


 

Käfiggröße

Das deutsche Tierschutzgesetz enthält keine spezifischen Vorgaben zur Mindestgröße von Käfigen oder Gehegen für Heimtiere. Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT) empfiehlt für zwei Tiere eine Mindestfläche von 120 x 60 cm (0,36 m²) – ein absoluter Mindestwert, der nicht wirklich artgerecht ist.

Besser: mindestens 1 m² pro Tier → z. B. 2 m² für zwei Tiere, für jedes weitere Tier 0,5 m² dazu.

Grundsatz: Es gibt keine zu großen Gehege!


 

Weitere Hinweise zur artgerechten Haltung

  • Kunststoffboxen oder Glasterrarien sind ungeeignet → schlechte Belüftung, Hitzestau, erhöhte Luftfeuchtigkeit, Ammoniakbelastung.

  • Eigenbauten sind oft die beste Lösung → mehr Platz, individuelle Gestaltung, kostengünstiger.

  • Abwechslungsreiche Einrichtung fördert Aktivität und Wohlbefinden: Äste, Holzhütten, Steine, Tunnel.

  • Freilaufgehege im Garten → nur mit guter Sicherung vor Fressfeinden, Schutz vor Sonne und Regen.

  • Kein Ausführen an der Leine mit Geschirr → tierschutzwidrig (vgl. TVT-Merkblatt).

  • Mehrstöckige Gehege mit rutschfesten Rampen sind möglich und beliebt.

  • Bodengrund: leicht zu reinigen, verletzungssicher.

  • Außenhaltung: frostfreie, trockene Schutzhütte, mindestens vier Tiere für Gruppenwärme.

  • Schutz vor Sommerhitze und Zugluft ist entscheidend.

  • Auch in Innenhaltung: ausreichend Tageslicht (für Vitamin-D-Bildung), gute Luftzirkulation.

  • Regelmäßige Reinigung, angepasst an die Tierzahl. Bei Krankheiten oder Parasiten: zusätzliche Hygienemaßnahmen.


 

Rechtlicher Hinweis

Die dargestellten Haltungsanforderungen orientieren sich an anerkannten tierschutzfachlichen Empfehlungen (z. B. der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz, TVT).
Das deutsche Tierschutzgesetz (§ 2 TSchG) schreibt zwar vor, dass Tiere ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden müssen, macht aber keine konkreten Vorgaben zu Käfiggrößen oder Haltungsformen für Meerschweinchen.

👉 Die hier vorgestellten Informationen gehen über die gesetzlichen Mindeststandards hinaus und dienen der Aufklärung über eine wirklich artgerechte Haltung.
👉 Sie ersetzen keine individuelle Rechtsberatung.

Außenhaltung von Meerschweinchen

Tipps und Hinweise für die ganzjährige Außenhaltung von Meerschweinchen

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Wohnbeispiele
Regenschutz

Zeitfaktor

freigehege moppelbande

Habe ich ausreichend Zeit, mich um die Meerschweinchen zu kümmern?
Die Tiere müssen auch draußen täglich auf Verhaltensänderungen, Fressgewohnheiten und ihr Allgemeinbefinden beobachtet werden. Ebenso nimmt die regelmäßige Reinigung des Geheges einiges an Zeit in Anspruch.

 

Wetterfestigkeit

Bin ich bereit, auch bei schlechtem Wetter für die Tiere zu sorgen?
Die Versorgung muss täglich erfolgen, unabhängig von Regen, Schnee oder Hitze.

 

Finanzen

Bin ich finanziell in der Lage und bereit, höhere Kosten zu tragen?
Die ganzjährige Außenhaltung ist meist teurer als die Innenhaltung. Der Bau eines sicheren Geheges und eines winterfesten Hauses ist nicht billig.

 

Einstreu und Stroh

Habe ich geeignete Lagermöglichkeiten für Heu und Stroh?

 

Standort

Das Gehege sollte an einem halbschattigen Platz möglichst in der Nähe des Hauses gebaut werden – idealerweise unter einem Baum.

 

Die Wiese

Am besten eignet sich eine natürliche Wiese mit vielen Wildkräutern, etwa Löwenzahn. Dann können Sie getrost auf den Rasenmäher verzichten.
Wichtig: Die Wiese darf keinesfalls gedüngt werden, insbesondere nicht mit chemischen Rasendüngern. Diese sind bei Aufnahme hochgiftig. Bei Verwendung von Naturdüngern ist eine Wartezeit von mindestens vier Wochen einzuhalten.

 

Das Haus

Das wetterfeste Haus kann unterschiedlich gestaltet werden. Auch ein mehrstöckiger Aufbau mit Rampen ist möglich – wichtig sind aber Absturzsicherungen. Schlafhäuser dürfen keinesfalls fehlen, da sie Schutz bieten und im Winter wärmer bleiben.

Das Material sollte Feuchtigkeit abhalten, da Nässe schnell krank macht. Ein Fenster ist sinnvoll, damit die Tiere nicht im Dunkeln sitzen. Im Winter muss reichlich mit Stroh und Heu eingestreut werden. Spätestens alle 3–4 Tage ist eine gründliche Reinigung nötig, um Feuchtigkeit zu vermeiden.
Ein einfacher Hasenstall aus dem Handel reicht für die Winterhaltung nicht aus.

 

Einbruchsicherheit

Das Gehege muss rundum, auch von oben, so gesichert sein, dass weder Marder, Katzen noch Greifvögel eindringen können. Empfohlen wird ein engmaschiges Punktschweißgitter (2 mm Stärke).
Marder können graben, daher ist ein Fundament oder ein mindestens 30 cm tief eingegrabener Drahtzaun notwendig. Auch Hunde können sich unter Zäunen durchgraben.

 

Ernährung

Im Winter friert Wasser schnell ein und muss daher öfter gewechselt werden. Warm eingefülltes Wasser hält länger frostfrei. Trinknäpfe sind besser geeignet als Nippeltränken, da deren Kugelventile schnell zufrieren.
Angefrorene Futterreste müssen entfernt werden. In langen Kälteperioden können Haferflocken als Zusatzfutter angeboten werden, ansonsten gelten die gleichen Ernährungsregeln wie im Sommer.
Der Umzug ins Außengehege sollte im Frühjahr bei stabilen Temperaturen um 15 °C erfolgen, nachts darf es nicht mehr frieren.

 

Körperpflege

Regen schadet Meerschweinchen im Sommer nicht, aber dauerhaft nasse Tiere können sich erkälten. Langhaarrassen müssen häufiger gekämmt werden. Bei der Gesundheitskontrolle ist besondere Aufmerksamkeit erforderlich, da in Außenhaltung Parasiten (Milben, Haarlinge, Würmer, Kokzidien) häufiger auftreten.
Bei unerklärlichem Gewichtsverlust sollte eine Tierarztpraxis aufgesucht werden. Viele Krankheiten können auch durch Wildnager eingeschleppt werden.

 

Größe des Geheges

Pro Meerschweinchen sollte mindestens 1 m² Fläche eingeplant werden. Nur so haben die Tiere auch im Winter genug Platz, um aktiv zu bleiben.
Zur Gestaltung eignen sich wetterfeste Häuser, Schattenplätze, Steine, Äste, Baumstämme oder Tonröhren. Unterschlüpfe wie Holzhäuser, Zweige oder Holzkisten sorgen für Abwechslung.

 

Wetterschutz im Freilaufgehege

Klimawandel und Extremwetterlagen stellen neue Herausforderungen dar. 
Meine Bockgruppen sind bis in den Herbst im Freigehege, das ich regelmäßig versetze, um die Wiese zu schonen.
Starkregen und Hagel machen stabile Abdeckungen notwendig. Abdeckplanen mit Karabinern hielten Wind stand, sammelten jedoch zu viel Wasser. Die Lösung fand ich schließlich in einer Tunnelkonstruktion: Federstahlbügel oder PVC-Rohre, über die eine straff gespannte Folie gezogen wird. So läuft Regenwasser ab und Hagelkörner belasten die Gehege nicht.
2023 habe ich die blauen Planen durch transparente Gewächshausfolien ersetzt, sodass es auch bei Dauerregen hell bleibt.


 

Hier geht es zur Regenabdeckung.

 

  1. Eingewöhnung
  2. Kauf von Meerschweinchen und Ausstattung
  3. Unsere Haltung
  4. Schmökerecke

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Informationen

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Rassemeerschweinchenzucht
Landshuter Moppelbande
Eva-Maria Ganslmeier
Ettersdorf 25
84066 Mallersdorf-Pfaffenberg

Tel. +49 152 54013737
E-Mail: info@meerschweinchenlandshut.de

 

www.meerschweinchen-landshut.de

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