Meerschweinchen-Adoption mit Schutzgebühr

Ein Beitrag für Tierwohl und Verantwortung

Nur ein Meerschweinchen?

Ich lege größten Wert darauf, dass meine Tiere zu wertschätzenden Menschen kommen, die Meerschweinchen nicht als kleine billige Tiere, Kinderspielzeug oder gar als Wegwerfartikel betrachten. Meerschweinchen sollen, ebenso wie beispielsweise Hunde, zu Familienmitgliedern werden und entsprechend gut gepflegt werden.

Gelegentlich hört man: "Das ist doch nur ein Meerschweinchen", oder "So viel Geld für so ein kleines Tier". Es wurde mir sogar schon von Tierärzt/innen berichtet, die gesagt haben sollen, dass ihre Behandlungskosten den Neupreis eines Meerschweinchens übersteigen.... Meerschweinchen vermehren sich doch von selbst.... Ja, wenn man nicht ordentlich züchtet schon, aber das isr nicht Sinn einer Rassezucht!

Solche Sätze schmerzen in der Seele, denn genau so soll es nicht sein. Es ist eben nicht nur ein Meerschweinchen und der Preis sollte doch nicht an der Körpergröße des Tieres bemessen werden! Als Beispiel: Sehr kleine Hunderassen kosten durchaus 4-stellige Summen und ein großer Hund kostet nicht unbedingt mehr, es ist von der Rasse abhängig. 

Die Schutzgebühr soll helfen, dass meine Tiere nicht als Tierfutter für Reptilienbesitzer enden und trägt letztlich dazu bei, meine Zucht aufrecht erhalten zu können. Ich gehöre nicht zu den skrupellosen Vermehrern, denen das Wohlergehen der Tiere egal ist  und die das finazielle Problem über die Masse der verkauften Jungtiere zu lösen versuchen. 

Deshalb wird die Schutzgebühr in hochwertiges Futter, Einstreu und Tierarztkosten investiert, wofür die Kosten, wie Sie wissen, in den letzten Jahren immens gestiegen sind.  Die geringen Einnahmen reichen aber dafür nicht aus, letztendlich ist und bleibt die Meerschweinchenzucht ein Hobby, bei dem man immer noch Geld investieren muss. Die vielen Arbeitsstunden werden durch die Freude an den Tieren bezahlt. In meiner Zucht steckt viel Herzblut und Leidenschaft. Geld verdienen kann man dabei nicht und die viele Arbeit wird nicht bezahlt. 

Die Anschaffungskosten für die Tiere sind aber noch die geringste Investition. Man braucht ein artgerechtes Gehege, das in der Regel mehrere Hundert Euro kostet, weil ein kleiner Zimmerkäfig eben nicht ausreichend für die Tierchen ist. Dazu kommen die laufenden Kosten für Heu, Gemüse und Einstreu. Möglicherweise wird das Tier auch mal krank und benötigt tierärztliche Hilfe. Die Kosten für eine gute tierärztliche Behandlung übersteichen schnell 100 €. 

Und nein, ich möchte hier keinesfalls jammern, aber einfach mal nur aufzeigen, dass hinter einer Meerschweinchenzucht auch richtig viel Arbeit und viele Investitionen stecken. 

Ich freue mich also auf den Kontakt mit Ihnen, wenn Sie auch der Meinung sind, dass diese oftmals verkannten Tiere Ihre Wertschätung verdient haben. 

Gründe, warum eine Schutzgebühr für Meerschweinchen gerechtfertigt ist:

  • Sichert ein Mindestmaß an Ernsthaftigkeit und Verantwortungsbewusstsein beim neuen Besitzer.
  • Schützt vor Spontankäufen und erleichtert dadurch das Finden eines verantwortungsvollen Zuhauses.
  • Dient zur Deckung von Grundkosten (Futter, Tierarztbesuche, Pflege) in der Übergangszeit beim Züchter oder im Tierheim.
  • Unterstützt Tierschutzorganisationen finanziell, um weiteren Tieren zu helfen.
  • Trägt zur Förderung artgerechter Haltung und Pflege bei, indem die finanzielle Verantwortung verdeutlicht wird.
  • Reduziert das Risiko, dass Tiere unüberlegt als „kostenlose“ Haustiere gekauft und später vernachlässigt werden.

Gründe, warum die Haltungskosten in einer ordentlichen Zucht die Schutzgebühr weit übersteigen:

  • Tierarztkosten : Regelmäßige Gesundheitskontrollen, Behandlungen bei Krankheiten oder Verletzungen.
  • Artgerechte Ernährung : Hochwertiges Futter und Heu, das die Gesundheit und Langlebigkeit der Tiere fördert.
  • Zuchtbedingungen und Hygiene : Reinigung des Geheges, regelmäßiger Austausch von Einstreu, laufende Pflege, Desinfektion.
  • Zuchtplanung und Genetik : Investition in Wissen und Zeit, um genetische Defekte zu minimieren und artgerechte Nachzuchten zu gewährleisten.
  • Geburts- und Jungtierbetreuung : Besondere Betreuung der trächtigen Tiere, Aufzucht von Jungtieren, oft mit zusätzlichem Aufwand und Futter.
  • Kosten für Gehege und Unterbringung : Hochwertige, ausreichend große Gehege und Auslaufbereiche, oft mit spezieller Ausstattung.
  • Bildung und Weiterbildung : Teilnahme an Seminaren und Schulungen, um über Gesundheit, Pflege und Genetik auf dem aktuellen Stand zu bleiben.

Insgesamt zeigt sich, dass die Schutzgebühr oft nur ein kleinerer Teil der eigentlichen Haltung ist und die Arbeit einer verantwortungsbewussten Zucht nicht vollständig abdecken kann.

Bei den aufgelistetn Kosten ist längst nicht alles berücksichtigt. Von der Arbeitszeit ganz zu schweigen. Zur Arbeitszeit zählt aber nicht nur die Stallarbeit und die Pflegearbeit. Dazu zählen auch die vielen Beratungsgespräche, ob telefonisch oder vor Ort. Nicht jede Beratung führt dazu, dass Tiere verkauft werden. Aber die Zeit wendet man trotzdem auf. 

Die Schutzgebühr wird gestaffelt nach dem Alter der Tiere: 

Junge Meerschweinchen bis 1 Jahr 70,00 €

Erwachsene Tiere ab 1 Jahr 60,000 €

Erwachsene Tiere ab 2 Jahren: 40,00 €

Erwachsene Tiere ab 3 Jahren: 30,00 €

Leihgebühr unabhänging vom Alter: 80,00 €
Warum ist die Leihgebühr höher als der Kaufpreis? Weil ich bei den Leihtieren jederzeit damit rechnen muss, dass es zurückgebracht wird und ich dann einen erhöhten Aufwand habe, der aber mit 10 € keinesfalls bezahlt wird. 

Kastrationskosten:

Zum Kaufpreis bei Böckchen die Kastrationskosten, die ich bereits in Vorleistung an meinen Tierarzt bezahlt habe, ohne die Nebenkosten wie die Anfahrt nach Landshut oder die investierte Zeit zu berechnen: 80,00 €. Anmerkung hierzu: Die Kastrationskosten sind  bei vielen anderen Tierärzten weitaus höher! 

Die Moppelbande in Zahlen:

Gehegebau Kosten:     ca. 10000 € (einmalig)
 Frischfutter, Heu und Stroh, Einstreu und Haferflocken  7000 €  pro Jahr
 Fahrtkosten inclusiven Fahrzeugabnutzung (60 km)Tierarzt für Kastrationen:          25,80 € pro Fahrt
 Kastrationskosten pro Bock:               85,00 € 
 Tierarztkosten pro Jahr:             Faktor X   
 Kosten Wiesenmäher, Benzin und Wartung  Faktor X

Wenn ich also rein um die laufenden Kosten halbwegs zu decken einen Preis ansetzen müsste, würde eine Meerschweinchen 160 € kosten. 

Was hier nicht berechenbar ist, ist die Arbeitszeit.Die unzähligen Stunden, die man als Züchter für die Tiere investiert, damit es ihnen gut geht. Pro Woche wende ich ca. 5 h für Reinigungsarbeiten auf, ca. 2 h täglich für Versorgung und ca. alle 4 Wochen einen ganzen Tag für Fellpflege. Dazu kommt die Zeit für die Beschaffung von Futter, Tierarztfahrten, Beratungsgespräche. Alles unbezahlt. 

Vergleich: Eine Meisterstunde eines Handwerkers kostet 70 € zuzüglich Mwst.